Das war wohl das nervenaufreibendste Spiel, was die Mädchen seit langem erlebt hatten. So nah am ersten Sieg wie an diesem Sonntag waren wir noch nie. Wir haben bis zum Ende des vierten Viertels geführt und am Ende fehlten unseren Mädels einfach die Nerven.

Im ersten Viertel zeigten die Mädels ihr Potenzial. Zum ersten Mal in der Saison konnten alle Mädchen ihr Können abrufen. Wir bewegten den Ball schnell und richtig, fanden immer wieder unsere Würfe und Drives. So ging das erste Viertel auch mit 19:7 an die Mädels aus Hagen. Angetan von dem 1. Viertel kämpften die Mädchen weiter und fanden immer wieder den Weg zu Nina und Sarah, die den Ball sicher im Korb unterbringen konnten. Die Halbzeitführung konnten wir mit acht Punkten auf unserem Konto verbuchen (32:40). Allerdings haben wir kontinuierlich die ganze Saison immer 20 Minuten gut gespielt und auch gegen die „großen“ Gegner konnten wir in diesem Zeitraum mithalten. Die Ansage in der Kabine fiel dahingehend auch sehr deutlich aus und die Mädchen kämpften weiter.

Leider fiel auf Grund von hoher Foulbelastung unser Kapitän Samo aus, die bis dahin auch ohne viele Punkte ihr Team führte und organisierte. Sie fehlte später in der Overtime merklich. Im 4. Viertel konnten wir leider nur acht Punkte erzielen. Wir spielten zu hektisch, waren zu gallig auf dem erstem Sieg. So ging es mit 69:69 in die erste Overtime.

Mit dem vermeintlichen Schlusspfiff lagen die Nerven bei den meisten Mädchen schon blank. Hier waren es auch immer wieder Samo und Nina die versuchten ihr Team zu beruhigen. Die erste Overtime war nur noch ein Kampf. Es viel Punkt um Punkt. Bis eine Minute vor Ende lagen wir dann aber mit drei Punkten hinten. Doch es sollte noch weiter gehen. Mit einem guten Dreier schoß uns Nici Danzebrink in die 2. (!!) Overtime.

Nachdem dann Leistungsträgerin Nina Schneider auf Grund von fünf Fouls raus musste, fanden wir nicht mehr ins Spiel. Die Mädchen agierten zu hektisch, zu unkonzentriert und einfach nicht klar genug. In den letzten drei Minuten musste dann auch unsere jüngste Sarah Polleros das Feld verlassen. Ohne Sarah wäre diese heutige Leistung gar nicht möglich gewesen.

Am Ende unterlagen wir dann mit sechs Punkten. Die Chance auf den Sieg nahm uns die Mitte des 4. Viertels, in der Göttingen einfach ein glückliches Händchen hatte. Heute hat das ganze Team überzeugt. Jede Spielerin, die von der Bank kam, hat gekämpft und ihre Vorteile ausgespielt. Es geht auch ein Lob an die motivierte Bank, ihr habt eure Mitspielerinnen auf dem Feld super unterstützt.

Vier Spielerinnen spielten heute allerdings herausragend. Kaja, Samo, Sarah und Nina haben ihr Team gestützt und waren für die Gegner eine echte Herausforderung. Der Kampf um den Abstieg ist nicht vorbei und wir haben uns gesteigert und verbessert. Wir kämpfen weiter. Natürlich flossen am Ende viele Tränen aber Kopf hoch Mädels, wir trainieren und kämpfen weiter.

Für den TSV spielten: Nicolette Danzebrink (3), Kaja Scheller (19), Charlotte Cramer (0), Michelle Zahner-Gothen (3), Jara Graf (0), Caterina Schneider (24), Jill Tolksdorf (0), Samer Uso (3), Sarah Polleros (21), Kim Luisa Franze (5), Ceren Ismail (3).

(Bericht TSV Hagen 1860, Justyna Kowalik und Laura Eicken)