Gerade zwei Minuten waren gespielt, da rief Head-Coach Sandra Rosanke zur ersten Auszeit auf die Bank. Nach einer Reihe verlegter einfacher Bälle und unnötiger Ballverluste schien ihr kurz nach 13:00 Uhr ein Weckruf, verbunden mit dem Hinweis das Spiel bitte ernster zu nehmen, angebracht. Es half und die JUNIOR-LIONS gestalteten die Partie aus einer sehr sicheren Verteidigung über weite Strecken mit einem stetig wachsenden Vorsprung zum 77:44-Auswärtssieg.

Alle Spielerinnen kamen zum Einsatz und das Coach-Duo Rosanke/Gretz durfte auch bedenkenlos etwas experimentieren. Die Grundlage für den sicheren Sieg war die Mannschaftsleistung. Bei beiden Mannschaften fehlten mit Janina Schinkel und Britta Daub die verletzten Junioren-Nationalspielerinnen der vergangenen Saison. Göttingen konnte das nicht kompensieren, Halle schon. Auch ohne Janina, deren Rückkehr bald erwartet wird, hatte das Team mit Büschel, Hanzalek, Kühn und Laura Schinkel vier Spielerinnen, auf deren zweistelliges Ergebnis pro Spiel man getrost wetten kann. Anna Hanzalek, im Herbst aus Bayern zu den jungen Löwinnen gestoßen, lebt und spielt sich immer besser ein und legte 21 Punkte vor, während Kaptänin Celina Kühn an diesem Wochenende ihre eigene kleine Geschichte schrieb.

Samstag Nachmittag stand sie im Regionalligaspiel gegen Tiergarten Berlin noch ziemlich neben sich und erzielte einen Punkt. Die Ankündigung René Spandaus, dass sie am Abend im Bundesligakader steht, war ihr wohl in die Glieder gefahren. Sieben Minuten und 27 Sekunden hatte sie Zeit sich in der Bundesliga zu zeigen (Foto) und markierte auch ihren ersten Treffer. Eine unerhörte Motivation für die nun dritte 16-Jährige im LIONS-Team, die sie auch mit nach Göttingen brachte und alles zeigte, was man von einer Spielführerin erwarten kann.

Bis zum Spiel gegen den punktgleichen Tabellenzweiten TuSLi folgt jetzt eine zweiwöchige Spielpause in der WNBL, die die Spielerinnen mit Einsätzen in der Regionalliga bzw. Oberliga verbringen werden. Was ganz oben im Übungsprogramm steht, dürfte ihnen klar sein. 13 nicht verwandelte Freiwürfe wird ihre Trainerin nicht widerspruchslos hinnehmen.

Für Halle spielten: Büschel (15), Hanzalek (21/ 1 Dreier), Heinicke, Heller, Kreuter, Kühn (14/ 2 Dreier), Lißon (3), Niederhausen (4), L.Schinkel (17), Wackermann (3).

(Bericht SV Halle Junior-Lions, Günter Hebner, Foto: Thomas Brüning)