WNBL: Auf ins Achtelfinale!

Die Spannung steigt in der WNBL, mit Riesenschritten geht es dem Saisonfinale entgegen. Und schon im Achtelfinale könnte es ab dem kommenden Wochenende durchaus die ein oder andere Überraschung geben. Für einige Klubs bedeutet der Auftakt in die Play-Downs zudem bereits die letzte Chance, sich im Kampf gegen den Abstieg noch einmal zu „melden“. Auf insgesamt 14 Spiele dürfen wir uns freuen!

Foto oben: Spielszene aus der Partie Rhein-Main Baskets gegen die ChemCats Chemnitz: Jette Koplin (#14) und Ella Löffler (#5) sind zu erkennen.

Achtelfinale Nord:

ALBA Berlin – Metropolitain Girls
Girls Baskets Braunschweig-Wolfenbüttel – TG Neuss Junior Tigers
Talents BonnRhöndorf – TuS Lichterfelde
BasketGirls Ruhr – SC Rist Wedel

Die große Überraschung im WNBL-Achtelfinale 2022 gelang dem späteren Titelträger ALBA Berlin, der als Nordost-Vierter den ungeschlagenen Nordwest-Ersten Metropol Girls aus dem Rennen warf. Jetzt gibt es die identische Paarung unter sehr ähnlichen Voraussetzungen, was die Platzierungen und Siege angeht, aber … ALBA 2023 hat bei Weitem nicht das Format von ALBA 2022. Insofern wäre es in diesem Jahr nicht nur eine Überraschung, sondern eine Sensation, wenn ALBA weiterkommen würde. Die Metropolitain Girls haben sich für die Play-Offs ganz viel vorgenommen.

Im Nordosten landeten die drei Gruppenersten punktgleich an der Spitze. Nicht nur deswegen stufen wir den Nordost-Zweiten und -Dritten als Favoriten gegen die Nordwest-Vertreter ein. Die TG Neuss Junior Tigers ließen Konstanz vermissen, zeigten aber, dass sie an einem guten Tag ein absolutes Topteam stellen. Das gilt ähnlich auch für die Girls Baskets, denen wir eine größere Tiefe bescheinigen. Wenn beide Teams komplett an den Start gehen können, stehen zwei echte Mädchenbasketball-Leckerbissen auf dem Programm.

Überhaupt nichts zu verlieren haben die Talents BonnRhöndorf gegen den TuS Lichterfelde, den man trotz eines schwächeren Hauptrunden-Abschlusses nach wie vor zu den Titelanwärtern zählen muss. Allerdings wohl auch nicht viel zu gewinnen, denn TuSLi scheint auf allen Positionen überlegen und mit wesentlich mehr Alternativen ausgestattet. Doch wer sich erinnert und weiß, wie die BG Bonn 2022 ins TOP4 gekommen ist, der wird die jetzigen Talents ganz sicher nicht unterschätzen.

Es gibt die BasketGirls mit und ohne Lara Langermann! Ohne sie haben sie gegen den SC Rist Wedel keine Chance, mit ihr könnte es gegen die zuletzt schwächer auftretenden Risters eine hochinteressante Serie werden. Alleine auf das Aufeiandertreffen zwischen Langermann und Marianna Byvatov dürften sich die Fans des Mädchenbasketballs sehr freuen. Noch wenige Tage, dann werden wir es wissen.

Die BasketGirls Ruhr mit oder ohne Lara Langermann:
Zwei unterschiedliche Teams.

Wichtiger Faktor für die BSG Basket Ludwigsburg: Chloé Emanga
Noupoué.
Foto: H. Kutzschmar

Achtelfinale Süd:

RegioTeam Stuttgart – Rhein-Main Baskets
MTV München 1879 – Main Sharks
ChemCats Chemnitz – BSG Basket Ludwigsburg
Post SV Nürnberg – Basket-Girls Rhein-Neckar

Na klar sind die Rhein-Main Baskets in diesem Jahr Mitfavorit auf den Titel und na klar sind sie auch im Achtelfinale gegen das RegioTeam eindeutig favorisiert. Sehr souverän treten die Hessinnen bisher auf. Wenn man sich das RegioTeam allerdings genauer anguckt und dabei auch die beiden Spiele gegen die BSG Ludwigsburg in Betracht zieht, erkennt man ganz viel (Überraschungs)-Potenzial. RMB muss aufpassen, wird aber eine Runde weiter kommen.

Ganz sicher möchte niemand gerne gegen einen MTV München 1879 in kompletter Besetzung spielen. Auch nicht die Main Sharks, die irgendwie versuchen müssen, WNBL-Topscorerin Helena Englisch, Mae Whittall & Co. zu stoppen. Über die größere Ausgeglichenheit und Tiefe im Kader könnte es gehen, aber wir erwarten ein richtig spannendes und knappes Duell.

Und auch den ChemCats Chemnitz als Mitte-Vierten trauen wir zu, Süd-Primus BSG Basket Ludwigsburg zumindest kräftig zu ärgern. Diese Paarung hat für uns ähnliches „Potenzial“ wie die zwischen ALBA und den Metropol Girls im vergangenen Jahr. Das werden die Ludwigsburgerinnen sicher gar nicht gerne lesen und beim Aufeinandertreffen zweier Gruppen ist viel Spekulation dabei, aber wir lassen uns an dieser gewagten Aussage gerne messen.

Neuling Post SV Nürnberg darf mit dem bisherigen Saisonverlauf hochzufrieden sein. Ob es aber gegen den Südzweiten aus Heidelberg noch eine Runde weiter gehen kann, darf man wohl bezweifeln. Die Basket-Girls sollten allerdings „Blackouts“ wie gegen Ludwigsburg tunlichst vermeiden, um ins Viertelfinale einziehen zu können. Genau damit rechnen wir, hätten aber gar nichts gegen eine spannende Serie einzuwenden.

Die Play-Downs werden unter Mitnahme der Resultate gegen die Konkurrenten auf den Plätzen 5-7 in Hin- und Rückspiel gegen die Teams der anderen Gruppe gespielt. Das heißt, es stehen noch sechs Spieltage auf dem Programm. Nur die jeweils zwei bestplatzierten Teams in den beiden Gruppen verbleiben in der WNBL, alle anderen müssen absteigen bzw. in die Relegation.

Play-Downs Nord

Cologne Regio Ladies – Mitteldeutsche Basketball Academy
New Basket Oberhausen – BBC Osnabrück
Rhein Bascats Düsseldorf – OSC Junior Panthers

Für die Cologne Regio Ladies (2/2) bedeutet die Partie gegen die Mitteldeutsche Basketball Academy (1/3) einen Pflichtsieg. Ausrutscher sind jetzt nicht mehr erlaubt. Obwohl man die MBA eigentlich nie so wirklich einschätzen kann, gehen die Regio Ladies favorisiert in die Partie und sollten die Punkte in Köln behalten können.

Neuling BBC Osnabrück (1/3) muss jetzt liefern. Und ein Mittel gegen Oberhausens (2/2) WNBL-Top-Rebounderin Maja Manten (22,6!) finden. Nur dann darf man neue Hoffnung schöpfen. Das lange als aussichtslos geltende New Basket würde mit einem Sieg plötzlich ganz hervorragend dastehen.

Auch die RheinBascats Düsseldorf (2/2) sahen lange wie ein sicherer Absteiger aus. Jetzt haben sie die Chance, sich mit einem Erfolg gegen die OSC Junior Panthers (4/0) wieder ganz dick ins Geschehen zu bringen. Allein … uns fehlt der Glaube und wir rechnen damit, dass die Gäste einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt machen werden.

Play-Downs Süd

Junior Dolphins Marburg – BBU 01 Ulm
DJK Don Bosco Bamberg – TS Jahn München
Team Mittelhessen – Flying Towers Speyer

Das dürfte in der Gruppe einen ganz spannenden Kampf um Platz zwei geben. Die Junior Dolphins Marburg (2/2) zögen mit einem Sieg gegen BBU 01 Ulm (3/1) nach Punkten gleich, daher sollten sie sich mächtig ins Zeug legen. Für Ulm wäre ein Auswärtserfolg ganz wichtig, um an Platz zwei dranzubleiben. Das riecht förmlich nach Spannung.

Wenn die TS Jahn München (3/1) nach einem unglücklichen Hauptrundenverlauf in der Liga bleiben möchte, dann muss ein Sieg in Bamberg (0/4) her. Für die DJK ist ab sofort jedes Spiel die letzte theoretische Chance auf den Klassenverbleib. Bisher agierte das Team allerdings sehr häufig chancenlos, sodass wir von einer gut machbaren Aufgabe für die Gäste ausgehen.

Ganz zart haben die Flying Towers (0/4) zuletzt zumindest phasenweise angedeutet, dass mehr im Team steckt als die zwölf bisher meist klaren Niederlagen. Ob das auch gegen das Team Mittelhessen (4/0) gelingt? Und dann werden einzelne Phasen nicht ausreichen. Für die Gastgeber zählt nur ein Sieg, der das Team Mittelhessen in eine glänzende Position bringen würde.