Nach rund einmonatiger Oster-Pause kommt es für Jahns U18-Korbjägerinnen etwas unverhofft nochmals zum Wiedersehen mit dem Männerturnverein aus der Häberlstraße. Beide Teams konnten sich in ihren Achtelfinals behaupten und stehen sich so im Viertelfinale der Mädchen-Bundesliga abermals gegenüber. Auch in dieser Runde werden die Gewinnerinnen basierend auf dem saldierten Ergebnis aus Hin- und Rückspiel ermittelt.

Auftakt zum ersten der beiden Aufeinandertreffen – welches somit auch unentschieden enden könnte – ist an diesem Sonntag um 12 30 Uhr an der Weltenburger Straße. Bekanntlich denkbar knapp behaupteten sich die Gelb-Schwarzen in ihren Duellen mit dem Ersten der Gruppe Mitte, den Main Sharks aus Würzburg (68 – 59 & 45 – 50). Gegen den Drittplatzierten aus Deutschlands Mitte, die Rhein-Main Baskets, hatte wiederum der MTV als Süd-Zweiter vergleichsweise kaum Mühen (91 – 77 & 84 – 82).

So sind die Rollen vor diesem Klassentreffen innerhalb der zwischenzeitlich acht besten Mannschaften also klar verteilt. Unter Regie von Gästetrainerin Doris Schuck spielten die Mädchen vom Goetheplatz bereits vergangene Saison um die deutsche Meisterschaft. Ergänzt um rund ein halbes Dutzend neuer, sommerlicher Söldnerinnen aus dem gesamten Bundesgebiet & europäischen Ausland wäre alles andere als ein erneut klarer TOP4-Einzug der Roten also weit mehr als eine Sensation.

Der Weg dahin ist für den Jahn sicherlich ein besonders herausfordernder. Mit Helena Englisch trägt die stärkste deutsche Jugend-Athletin das rot-weiße Gast-Trikot. Einzig ihre eigene Übungsleiterin Doris Schuck hat der Nationalspielerin, WM-Teilnehmerin und wertvollsten WNBL-Spielerin noch Meriten voraus. Beide bilden seit Jahren das taktgebende Duo in der Ludwigvorstadt. Ganze 60-mal trug die bald 70-jährige Pensionärin Schuck das deutsche Nationaltrikot, war selbst beinahe 20 Jahre in der ersten deutschen Liga aktiv & sammelte dabei rund ein halbes Dutzend Meisterschaften bzw. Pokale. Als Paten der Abteilung wird ihrem Ehemann László Baierle und ihr überdies das Vermächtnis zugeschrieben, seit nunmehr ebenso rund zwei Jahrzehnten an der Seitenlinie den Münchner Basketball erheblich nach vorn gebracht zu haben.

Die Turnerschaft aus Bogenhausen tritt dagegen mit weit weniger international renommierter Folklore, sondern vorwiegend einem nimmermüden Kern an hauseigenen Vereinsspielerinnen an. Beide Hauptrundenbegegnungen waren vor allem sehr punktereich geprägt, gar die ligaweit treffsicherste Offensive zeichnet die Schuckschen Schützlinge aus. Absolute Schwerstarbeit ist also für Jahns Defensive gegen das nicht nur körperlich überlegene Legionärs-Kollektiv angesagt, wenn der Sprungball dann zur ersten Halbzeit dieser zwei Mal 40 Minuten in die Luft steigt.

Bericht: Konstantin Hammerl