Knapp 380 Kilometer Wegstrecke trennt das BG-Epizentrum im Sportpark Pennenfeld von der Bamberger Spielhalle. Gute vier Stunden werden es wohl sein, die die Bonner Korbjägerinnen im Auto zubringen werden. Viel Zeit für gute Gespräche und für eine akribische Matchvorbereitung. Viel Zeit aber auch, um über den eventuellen Spielausgang auf der Rückfahrt nachzudenken. Damit die Bonnerinnen eine möglichst angenehme Heimfahrt erwartet, wäre also ein Sieg in der Graf-Stauffenberg-Schule zu Bamberg der beste Plan.

Auch wenn man das nicht offensiv betonen möchte: Gegen den Tabellenfünften geht die BG als Favorit ins Rennen. Im Hinspiel fertigte Waffenschmieds Team die Oberfränkinnen mit 93:51 ab, dem bisher höchsten Sieg in der Vorrunde. Läuft alles normal, sollte das Bamberg-Abenteuer eben kein solches für die rheinischen Gäste werden.

„Bamberg macht seine Sache bisher sehr gut, sie sind – auch wenn sie manchmal körperlich unterlegen scheinen – immer mit dem Herzen dabei“, warnt Waffenschmied davor, den Gegner zu  unterschätzen. Die Bamberger haben am Wochenende durch ihren Heimsieg gegen Würzburg ihre Play-off-Chancen gewahrt und sind nach Siegen mit Marburg gleichgezogen. „Wir dürfen uns nicht auf den Lorbeeren des Hinspiels ausruhen, auch da gab es das eine oder andere zu verbessern.“ Ein Selbstläufer steht der BG, laut dem Head Coach sicher nicht bevor.

Mit breiter Brust und der Empfehlung von sieben Siegen in Serie hat sich die BG zum „Team to Beat“ in der Mitte-Gruppe gemausert. Denn im Basketball gewinnt immer noch der, der mehr Zielwasser im Gepäck hat, das eigene Momentum zu nutzen weiß und verlässliche Scorer in seinen Reihen besitzt. Nimmt man die letzte Partie gegen Marburg zum Maßstab, so machen Waffenschmieds junge Damen in letzter Zeit sehr viel richtig. Ein Back-Court mit Greta Kröger, Karoline Steffen und der immer stärker werdenden Greta Gomann kann sich durchaus sehen lassen. Und wer Alexa Hans gegen die Junior Dolphins gesehen hat, der konnte von einer unwiderstehlichen Präsenz unter dem Korb berichten. „Ich bin begeistert davon, wie wir verteidigen“, lobt der Coach die gute Defensivarbeit in den letzten Partien. Waffenschmieds Team auf das zuvor genannte Quartett zu reduzieren, wäre aber ein großer Fehler. Viktoria Höbbel, Sara Brazil, Luisa Sundermann und der Rest der Bonner Crew sind ernstzunehmende Alternativen für die Starter. „Wir sind breit aufgestellt und man muss bei uns auch immer die Mädels von der Bank auf der Rechnung haben“, so der Coach.

Mit einem Auge werden die BGler am Sonntag auch beim etwas früher beginnenden Match zwischen dem Team Mittelhessen (Grünberg) und den Rhein-Main Baskets (Hofheim/Langen) dabei sein. Das Verfolgerduell hat direkte Auswirkungen auch auf das weitere BG-Schicksal als momentaner Tabellenführer.

Noch drei Begegnungen erwarten die BG laut Spielplan bis zum Beginn der möglichen Play-off-Runde: Auswärtsaufgaben in Bamberg und in Rhöndorf, sowie daheim gegen die Rhein-Main-Baskets. Das Restprogramm erscheint machbar, der Fokus richtet sich natürlich auf das richtungsweisende Spiel gegen die zweitplazierten Baskets am 11. Februar. Je besser die Platzierung nach der Vorrunde, desto angenehmer der mögliche erste Achtelfinal-Gegner aus der Südgruppe der WNBL.

WNBL-Gruppe Mitte, 12. Spieltag
Team Mittelhessen – Rhein-Main Baskets
Dragons Rhöndorf – Junior Dolphins Marburg
DJK Don Bosco Bamberg – BG Bonn 92
spielfrei: Main Sharks Würzburg

Tabelle

Rang Name Spiele S N Punkte Körbe
1 BG Bonn 92 9 7 2 14 582:467
2 Rhein-Main Baskets 7 6 1 12 490:337
3 Team Mittelhessen 6 5 1 10 437:334
4 Junior Dolphins Marburg 7 3 4 6 406:434
5 DJK Don Bosco Bamberg 8 3 5 6 470:557
6 Main Sharks Würzburg 7 1 6 2 389:444
7 Dragons Rhöndorf 8 1 7 2 378:579
Viktoria Höbbel in Aktion.
Foto: Jan Fante