Mit viel Selbstvertrauen im Gepäck gehen die WNBL-Basketballerinnen der BG Bonn 92 in das nächste Bundesliga-Heimspiel gegen den Tabellenzweiten Rhein-Main Baskets. Am ungewohnten Freitagabend (20 Uhr, Sportpark Pennenfeld) soll gegen die Spielgemeinschaft aus dem Frankfurter Umland der momentane Spitzenplatz untermauert werden.

Nach dem Erreichen der Play-offs kann sich die BG jetzt auf die „Kür“ konzentrieren. Will heißen in der Tabelle den ersten Rang im letzten Heimspiel der Vorrunde gegen die Verfolger aus Hofheim und Grünberg zu verteidigen. Das Nachholspiel gegen Rhein-Main ist für die Bonnerinnen so etwas wie der Play-off-Auftakt. Die Hofheim/Langener Kooperation muss am Freitagabend auf jeden Fall gewinnen, wenn man sich noch Hoffnungen auf Rang eins machen möchte. Auf der anderen Seite kann die BG mit einem Erfolg ihren Spitzenplatz weiter zementieren.  Ob das arg schiefe Tabellenbild – Grünberg hat noch vier, Rhein-Main noch drei Spiele Corona-bedingt nachzuholen – rechtzeitig vor Ende Februar begradigt werden kann, steht in den Sternen.

Das kommende Match wird absolut keine einfache Aufgabe für Bea Waffenschmieds Mannschaft. Die Baskets sind das vielleicht kompletteste Team der Liga mit einigen zweitligaerfahrenen Akteurinnen. Der langjährige Coach Rolf Weidemann verfügt über einen sehr tiefen und sehr ausgeglichen besetzen Kader mit vielen offensiven wie defensiven Optionen. Akusua Ahmed, Emma Torney, Monika Crnjak, Emma Veysset, Mailien Rolf, Hannah Bailly – allesamt klanghafte Namen mit zweistelligem Scoring-Potenzial. So richtig gut sind die Hofheimer und Langener Mädels aber auch in der Verteidigung. Nur knapp 48,1 Punkte ließen die Baskets bisher pro Spiel zu, der beste Wert der Liga. Die bestimmt nicht zahnlose Bonner Defense  kommt hierbei im Schnitt auf 52,1 gegnerische Zähler. Vieles deutet da auf ein eher punktearmes Match hin. In das die BG sicher nicht als Favorit geht.

„Hofheim ist vom Spielstil her sehr ähnlich, wie wir selbst“, weiß Waffenschmied. Das müsste der BG eigentlich liegen, da sie sich eher gegen kleinere, Guard-lastige Teams schwertut. Viele Punkte auf beiden Seiten erwartet der Bonner Coach aber tatsächlich am Ende der 40 Spielminuten nicht auf der Anzeigentafel.  „Wir werden unseren defensiven Gameplan an die Gegebenheiten anpassen und dann schauen“, so der Coach.

An das Hinspiel (46:64) erinnern sich die Bonnerinnen nur ungern. Auch wenn man während der Partie anfangs führte und auch später noch „dran“ war, fiel die Niederlage am Ende leider viel zu hoch aus. Den direkten Vergleich wird man angesichts von 18 Punkten Rückstand gegen die Baskets kaum noch gewinnen können. In Hofheim zeigte die BG zwar kein schlechtes Spiel, war aber offensiv mit nur vier Spielerinnen, die Punkte erzielten einfach zu variantenarm. Bevor man über Punktedifferenzen spricht, muss aber zunächst ein Sieg gegen die favorisierte Hessenauswahl her. In Hofheim kassierte die BG auch die letzte Niederlage, seither gab es acht Erfolge in Serie.

Mit der Unterstützung der Zuschauer im Rücken soll das erwartete „Play-off-Spiel“ zugunsten der Heimmannschaft ausgehen. Die BG ist auf jeden Fall bereit für einen weiteren Überraschungscoup.

WNBL-Gruppe Mitte, Nachholspiele:
11.02.22
Dragons Rhöndorf – Main Sharks Würzburg
BG Bonn 92 – Rhein-Main Baskets
13.02.22
Junior Dolphins Marburg – DJK Don Bosco Bamberg
Team Mittelhessen – Main Sharks Würzburg

Tabelle:

RANG NAME SPIELE S N PUNKTE KÖRBE
1 BG Bonn 92 10 8 2 16 663:521
2 Rhein-Main Baskets 7 6 1 12 490:337
3 Team Mittelhessen 6 5 1 10 437:334
4 Junior Dolphins Marburg 8 4 4 8 475:497
5 DJK Don Bosco Bamberg 9 3 6 6 524:638
6 Main Sharks 7 1 6 2 389:444
7 Dragons Rhöndorf 9 1 8 2 441:648

(Bericht BG Bonn 92, Franz-Werner Krausgrill, Fotos: Jan Fante)

Viktoria Höbbel zieht an der Gegenspielerin vorbei.
Foto: Jan Fante
Pauline Bantes nimmt Fahrt auf.
Foto: Jan Fante