Mit einem Bein stehen die U18-Bundesliga-Basketballerinnen der BG Bonn nach dem Hinspiel in Stuttgart bereits im Play-Off-Viertelfinale. Den letzten Schritt will das Bonner WNBL-Team am Sonntag mit einem Sieg gegen das Stuttgarter Regioteam machen (15 Uhr, Sportpark Pennenfeld).

Die Ausgangslage für Bea Waffenschmieds Team ist nach dem 74:57-Erfolg in Waiblingen ausgesprochen gut. Theoretisch kann man sich gegen Stuttgart daheim sogar eine Niederlage mit bis zu 16 Punkten leisten – und stünde dennoch im Viertelfinale. Doch darauf wollen es die Bonnerinnen sicher nicht ankommen lassen. Es geht natürlich auch darum, mit einer überzeugenden Vorstellung vor eigenem Publikum eine Runde weiterzukommen. Nicht nur mit Glück und dank günstiger Arithmetik.

Zumal der Gegner in einer möglichen Viertelfinalserie bereits feststeht. Der Gewinner der Bonn-Stuttgart-Serie trifft direkt eine Woche später zu Hause auf die Flying Towers aus Speyer/Schwäbisch Hall, den ungeschlagenen Ersten der WNBL-Südliga.

Wenn die Bonnerinnen an die starke Leistung vom letzten Wochenende anknüpfen können, sollte das Weiterkommen gelingen. Eine reine Formsache wird es dennoch nicht werden. Man darf gespannt sein, wie die Stuttgarterinnen diesmal der physischen Dominanz von Alexa Hans und Kolleginnen begegnen werden. Abgesehen von Joanna Scheu, die 21 Punkte erzielte, lief der leistungsstarke Schwaben-Angriffsturbo auf höchstens zwei Zylindern.

Damit das am Sonntag auch so bleibt, wird die BG mit der gleichen Marschroute wie zuletzt ins Spiel gehen: Geschwindigkeit drosseln, Größenvorteile nutzen und harte Defense. Nach dem Ausscheiden der Nord-Teams aus Köln, Oberhausen und Recklinghausen, hält die BG zudem das NRW-Fähnchen als letzter verbliebener Verein des Westdeutschen Basketball Verbands (WBV) hoch.

Und was passiert, wenn die Schwäbinnen Alexa Hans z.B. mit zwei Verteidigerinnen „auf den Füßen stehen“, damit jene nicht zur Entfaltung kommt? „Für den Fall hatten wir auch schon in Stuttgart einen „Plan B““, versichert Waffenschmied. Dem Bonner Headcoach war auch nicht entgangen, dass die Wurfleistung ihrer Mannschaft im Hinspiel nicht so berauschend war. Sechs von 26 Dreierversuchen fanden ihr Ziel, das waren eher magere 23 Prozent. Stuttgart war sogar mit 21 % noch einen Tick schlechter. Normalerweise verwandeln die „Distanzspezialistinnen“ Karoline Steffen, Greta Kröger, Hanna Fante oder Pauline Bantes mindestens einen von drei Versuchen in Punkte. Vor allem wenn der Gegner Zonenverteidigung spielt, muss der freie Wurf von außen natürlich höherprozentig sitzen.

Die BG rechnet am Sonntag mit einem gut gefüllten Pennenfeld, die Werbetrommel wurde ordentlich gerührt. Erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie wird vor Ort auch wieder ein Catering angeboten werden.

Viertelfinalpaarungen Süd: (03.04./17.04.22):
Rhein-Main Baskets – Team Mittelhessen
Flying Towers Speyer – Stuttgart/Bonn

Viertelfinalpaarungen Nord: (03.04./17.04.22):
SC Rist Wedel – ALBA Berlin
Girl Baskets Braunschweig-Wolfenbüttel – Chemnitz/Osnabrück

(Bericht BG Bonn 92, Franz-Werner Krausgrill)

Foto oben von Head Coach Bea Waffenschmied: Jan Fante

Bonns “Unterschiedspielerin”: Greta Kröger
Foto: Jan Fante
“Miss Zuverlässig” Karoline Steffen
Foto: Jan Fante