Die Rhein-Main Baskets gewinnen auch das zweite Spitzenspiel in Folge. Mit den ChemCats Chemnitz war das weitere noch ungeschlagene Team der WNBL Gruppe Mitte mit einer Bilanz von vier Siegen aus vier Spielen zu Gast in Hofheim. Mit 69:67 konnten die Baskets schließlich die ChemCats Chemnitz besiegen. 5. Spiel, 5. Sieg. Sehr stark.

Doch nicht alles war stark bei dem gestrigen Sieg. Beide Teams starteten sehr nervös ins Spiel. Vielleicht lag es bei den Baskets an dem krankheitsbedingten Fehlen von Leistungsträgerin Mailien Rolf. Geprägt waren die ersten fünf Minuten von vielen Ballverlusten und Fehlversuchen auf beiden Seiten. Baskets-Coach Rolo Weidemann nahm daher bereits in der 6. Minute beim Stand von 6:8 für die Gäste seine erste Auszeit. Und die Ansprache von Rolo fruchtete. Mit einem 8:0-Lauf setzte sich unser Team auf 14:8 ab. Bis zum Ende des 1. Viertels pendelte sich sodann die Führung der Baskets auf 6-8 Punkte ein, zum Viertelende leuchtete ein 22:14 auf der Anzeigetafel auf.

So konnte es aus Sicht der heimischen Fans weiter gehen. Doch unerklärlicher Weise lief es bei den Baskets nicht rund. Der Korb schien wie vernagelt zu sein und so reihte sich ein Fehlversuch an den nächsten. Insbesondere die 3-Punkte-Würfe fanden nicht ihr Ziel, sonst eine der Stärken unseres Teams (am Ende 4 aus 28-Versuchen). So konnte aus 13 Wurfversuchen nur einmal gepunktet werden, 2 magere Punkte in den ersten 5 Minuten des 2. Viertels. Daher war es nicht überraschend, dass Coach Rolo beim Stand von 24:19 seine zweite Auszeit nahm. Oder eher nehmen musste. Doch zunächst änderte sich nichts. Unsere Würfe fielen nicht, und die ChemCats arbeiteten sich Punkt für Punkt heran. In der 17. Minute war es dann soweit, Chemnitz glich durch einen erfolgreichen 3-Punkte-Wurf zum 24:24 aus.

Das Spiel drohte nun zu kippen, aber unsere Mädels kämpften dagegen an und konnten endlich auch wieder punkten. 7 Punkte in Folge, 31:24-Führung. Doch die Gäste wollten nicht mit einem Rückstand in die Pause gehen, mobilisierten daher nochmals alle Kräfte und konnten so den Rückstand auf 2 Punkte verkürzen. 33:31-Führung. Puh, ein enges und spannendes Spiel.

Unser Team kam motiviert aus der Halbzeitpause und übernahm dann im 3. Viertel auch das Kommando. Bei weitem lief nicht alles rund, aber doch wesentlich besser als in der 1. Hälfte. Insbesondere die Defense stand jetzt. So setzten sich die Baskets wieder von den Gästen aus Chemnitz Stück für Stück ab. Den Gästen gelang in den ersten 5 Minuten des 3. Viertels kein Korb. 43:31 nach 25 gespielten Minuten. Das Spiel schien nun den erhofften Weg zu nehmen. Auch in den nächsten Minuten ähnelte sich das Bild, der Vorsprung wuchs und wuchs, bis auf 18 Punkte (51:33, 28. Minute). Langsam fing sich dann aber unser Gegner wieder und konnte so bis zum Schluss des 3. Viertels auf 54:39 verkürzen. Mit der Viertelsirene wäre den Baskets aber fast noch ein Buzzerbeater von der Mittellinie geglückt.

Der Beginn des 4. Viertels war zunächst relativ ausgeglichen. Immer wenn die ChemCats den Rückstand auf nur noch 10 Punkte verkürzen konnten, hielten unsere Mädels dagegen und erhöhten wieder um einige Punkte. Knapp 3 Minuten vor dem Ende stand es dann 66:53. Eine komfortable 13-Punkte-Führung, das musste doch für den Sieg reichen.

Aber die ChemCats wollten sich noch nicht geschlagen geben und versuchten nochmals alles, um den Rückstand zu verkürzen. Nachdem sich leider wieder die Ballverluste bei unserem Team häuften, konnte Chemnitz den Rückstand durch einen 7:0-Lauf auf 66:60 verkürzen. Doch endlich fiel ein 3er auf unserer Seite, 69:60, nur noch 1:30 Minuten zu spielen. Das war’s nun. Puh. Durchschnaufen.

Doch falsch gedacht. Anstatt unsere Angriffe auszuspielen und so „Zeit von der Uhr zu nehmen“, wurden mehrfach Abschlüsse zu früh gesucht, und leider nicht getroffen. So kamen die Gäste Sekunden vor dem Ende tatsächlich noch auf 69:65 heran. Noch 5 Sekunden sind zu spielen, die Baskets haben den Ball. Einfach festhalten, der Sieg gehört uns. Und wieder falsch gedacht. Es kommt tatsächlich noch zum letzten der insgesamt 32 Ballverluste. Die ChemCats nutzen den Korbleger und verkürzen 1 Sekunde vor Ende auf 69:67. Mit Foul. Einen Freiwurf gibt es also noch. Die Trainerin der Gäste reagiert sofort. Auszeit.

Der Plan der Chemnitzer war allen in der Halle klar. Ein getroffener Freiwurf verhindert die Niederlage bei 2 Punkten Rückstand nicht. Der Freiwurf muss also absichtlich verworfen werden, an den Ring, Rebound holen und rein in den Korb. Spannung bis zur letzten Sekunde. Und tatsächlich flog der Wurf an den Ring, doch die Baskets holten sich den Rebound und damit den nächsten Sieg. So leuchtete am Ende der knappe 69:67-Erfolg unserer Teams auf der Anzeigetafel.

Coach Rolo Weidemann nach dem Spiel: „Trotz einer in insgesamt schwachen Wurfquote haben wir das Spiel eigentlich kontrolliert. 18 Punkte Vorsprung 12 Minuten vor Spielende sollten eigentlich genügen, allerdings haben wir im letzten Viertel komplett den Faden verloren und Chemnitz nochmal ins Spiel gebracht.“

Wir gratulieren unserem Team ganz herzlich !!!

Weiter geht es nun am 11 Dezember 2022 mit dem letzten Spiel der Hinrunde auswärts beim Post SV Nürnberg.

Für die Rhein-Main Baskets am Ball:
Amelie Schumacher, Anna Kuhn, Antonia Schütze, Carlotta Jüterbock, Charlotte Kriebel, Emily Scheibinger, Inga Oberhag, Jennifer Reitz, Johanna Kirchner, Juli Clausen, Lara Schierling, Wiebke Fellenberg.
Coaches Rolo Weidemann und Saymon Engler

(Bericht Rhein-Main Baskets, Holger Kriebel, Foto: Thomas Kirchner)