Am vergangenen Sonntag bestritt unsere WNBL das Playoff Rückspiel im Achtelfinale Süd gegen das RegioTeam Stuttgart. Nach einem unglaublichen Hinspiel wollte unser Team nochmal alles für das Weiterkommen geben.

Nach dem 4. Viertel Wahnsinn im Hinspiel reiste unser Team am Sonntag, 24.03.24 mit einer guten Ausgangslage, energiegeladen und euphorisch nach Stuttgart, mit dem Ziel die Saison noch einmal zu verlängern.

Bereits zu Beginn des Spiels wurde sofort die Wichtigkeit der Partie für beide Teams deutlich. Man wollte unbedingt vermeiden den Gegner durch eigene Fehler in Fahrt kommen zu lassen und beide Mannschaften tasteten sich erstmal vorsichtig ab. Stuttgart eröffnete das Scoring mit einem Dreier von #4 Paulina Reichenauer. Doch wenig später nahm auch der Post SV Fahrt auf. Drei Punkte von #9 Sophie Müller machten den Anfang, 5 weitere folgten auf Nürnberger Seite. 8:5 Führung für die Gäste und der positiv erhoffte Start war geglückt. das RegioTeam übernahm wieder die Führung bevor #10 Jana Koch auf 10:10 stellte. Doch dann ergab sich für unser Team ein aus dem Hinspiel leider gut bekanntes Déjà-vu. Trotz Kampfgeist schafften wir es nicht das körperliche Heimteam bei den Rebounds herauszufordern und ermöglichten somit immer wieder zweite Chancen. Vor Allem #9 Mia Mandic wusste diese auf Seite des RegioTeams im ersten Viertel gut zu nutzen (7 Punkte). Und so stieg die Differenz auf 10:19 aus unserer Sicht. Ohne Glück von außen, änderte sich daran auch bis zum Ende des ersten Abschnitts nichts.

Die Hausherrinnen blieben weiterhin am Drücker. Nach knapp 3 Minuten waren wir beim Stand von 14:31 zur ersten Auszeit gezwungen. Danach passierte lange nichts, beide Teams kannten sich nun schon aus dem Hinspiel und die intensive Vorbereitung beider Teams wurde sichtbar. Die gut eingestellte Defensive verhinderte gute Abschlüsse auf beiden Seiten und bremste dem Spielfluss. #7 Sophie Dropuljic setzte für den Post SV wieder den ersten offensiven Akzent, doch die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Angetrieben durch #35 Lisanne Räwer-Tanguep dominantes zweites Viertel (10 Punkte, 9 Rebounds) blieb Stuttgart stets on top. Die Offensive beider Teams kam nun wieder besser ins Laufen und vor Allem beim Post SV lief der Ball gut. Doch gerade als das Momentum beim Stand von 20:35 wieder etwas auf unsere Seite schlug setzte Stuttgart ein Zeichen. 22:40. Nächste Auszeit Nürnberg. Wieder war es #9 Sophie Müller die mit ihrem Distanzwurf für Punkte sorgte, kurz darauf sank der Vorsprung der Heimmannschaft wieder auf 27:40. Doch auch darauf folgte eine Reaktion und es ging mit 29:43 in die Halbzeit. Doch beide Teams waren natürlich nach wie vor mit den Comeback Künsten der Fränkinnen vertraut und somit war klar: Hier ist noch lange nichts entschieden.

Nach der Halbzeit wurde das Spiel zunächst wieder etwas wilder. Turnover und Fehlwürfe prägten das Geschehen. Nürnberg schaffte es dann allerdings wieder auf 37:50 zu verkürzen. Doch es fehlte an der letzten Konsequenz und Fokus, um der Führung der Stuttgarterinnen wieder richtig gefährlich zu werden. Und aus unserer mangelnden Energie schöpfte das Heimteam direkt eigene und konnten in ihrem 10:0 Run nur durch eine Nürnberger Auszeit gestoppt werden. Daraus lieferte #6 Noemi Schoenauer einen tollen Assist auf #10 Jana Koch für drei. #4 Emma Rettinger legte nach und knüpfte an ihre gute Leistung im dritten Viertel an (7Punkte). Danach blieb es erstmal länger beim Stand von 42:60. Stuttgart dominierte weiterhin die Bretter und konnte durch die vielen Fehlwürfe beider Teams viele Rebounds einsammeln. Die zähe Offensive zog sich bis zur Viertelpause und es ging mit 45:64 in die letzten 10 Minuten. Eine bekannte Situation für unser Team. Natürlich nicht unsere Wunschvorstellung, aber mit dem Wissen, dass wir es bereits einmal geschafft haben wollte wir auch hier nochmal mit Allem angreifen was wir hatten.

Wie schon im Hinspiel waren es erneut Schoenauer und Koch die für den Post SV die Führung übernahmen. Doch ein erhoffter Blitzstart blieb aus. Bei noch 7:34 zu spielen und 47:68 Rückstand nahm Philipp Finsterer eine erneute Auszeit. Nürnberg sammelte sich, rief sich das Comeback im Hinspiel wieder ins Gedächtnis und alle stimmten sich darauf ein, gleich nochmal alles zu geben. Doch bevor genau dies auf dem Feld zu sehen war kam leider wieder Stuttgart und baute ihre Führung auf 73:47 aus. Dann kam Nürnberg. Schnelle 7 Punkte später nahm auch das Heimteam eine Auszeit. Das Ziel war klar, man wollte Nürnbergs Momentum bremsen und auf keinen Fall dieselbe Nachlässigkeit wie im Hinspiel zeigen. #6 Noemi Schoenauer und #10 Jana Koch zeigten erneut eine tolle Performance im letzten Viertel (10 und 8 Punkte) und rissen das Team immer wieder mit sich. Der Vorsprung wurde kleiner doch so langsam wurde die Zeit knapp. 65:80 noch 2:10 auf der Uhr. Doch langsam ging den Gästen doch die Kraft aus. Zwar gaben unsere Mädchen noch einmal alles für ihre Saison und füreinander doch ein zweites magisches Comeback sollte verwehrt bleiben. Stuttgart machte hinten dicht und sicherte somit alles in allem einen doch souveränen Sieg. 83:65

Alles hat einmal ein Ende, auch die schönen Dinge. Und somit ist nun leider auch unsere 2. Saison in der WNBL vorbei. Auch wenn im Moment natürlich die Trauer überwiegt blicken wir trotzdem enorm stolz auf eine tolle Saison zurück. Als eines der neueren und jüngeren Teams der gesamten Liga haben wir im Vergleich zum letzten Jahr nochmal einen großen Schritt nach vorne gemacht und gezeigt, dass wir nicht nur zurecht in dieser Liga stehen, sondern auch große Ambitionen haben. Wir sind uns sicher: So eine Leistung in den Playoffs hätte vorher von uns niemand erwartet und wir wollen nächstes Jahr wieder mit Vollgas angreifen!

Unsere Topscorerinnen des Spiels sind #6 Noemi Schoenauer und #10 Jana Koch, welche beide mit jeweils 15 für unser Team vorangingen. Ein großes Lob gebührt aber unserem gesamten Team für einen tollen Kampf und ein unvergessliches Playoff Erlebnis.

Für den Post SV spielten: Jana Koch, Noemi Schoenauer, Sophie Dropuljic, Paula Eckert, Mona Meyer, Sophie Müller, Anne Hillebrecht, Martina Komada, Emma Rettinger, Rosina Ortelli, Hang Vo Phuong

Bericht/Foto: Felician Müller/Silvia Müller-Brozio