Deutlicher als erwartet, mit einem 105:58-Heimsieg, endete das 3. WNBL-Saisonspiel  der MTV-Mädchen in der – anfangs noch etwas ungewohnten – BFS-Dreifachhalle, nur unweit der anderweitig belegten MTV-Halle. Nach einem Blitzstart mit 14:4 und 29:15 (1.V) ließ es das Team von MTV-Trainerin Doris Schuck, sehr zu deren Ärger, im 2. Viertel sowohl offensiv, vor allem aber auch defensiv, viel zu passiv angehen: “Mich störte das gewaltig, die Abstände zu den Gegenspielerinnen waren viel zu groß, kein Druck am Ball, auf der Ballseite und vor allem in der Zone keine Deny-Verteidigung, statt das Anspiel in die Zone zu verhindern wird auf Shotblocks spekuliert, gegen stärkere Gegner kann das böse ins Auge gehen.“  Der HZ-Stand war entsprechend, ein knappes 43:32, denn die phasenweise munter aufspielenden Gäste entschieden das 2. Viertel sogar mit 14:18 für sich.

Nach der HZ-Pause und einer sehr deutlichen Fehleranalyse präsentierten sich die MTV-Mädchen fast wie verwandelt. Ausgehend von einem aggressiven Vorfeld-Pressing, und angetrieben von der wie immer sehr agilen Aufbauspielerin Marisa Köhler (10 P./ 9 Ast), legte der MTV einen 15:2-Start hin, der alles klar machte. Neben Topscorerin Helena Englisch, die 20 ihrer 34 Punkte (Fw 10/10, 20 Reb./ 5 Blocks) in der 2. HZ erzielte, und deren Zusammenspiel mit Centerspielerin Nathalie Schauermann (13 P./14 Reb.) immer besser klappt, trugen über 69:43 (3.V.) nun alle MTV-Spielerinnen zum 105-Punktereigen bei: Die Salzburgerin Emma-Fee Stockinger ( 17 P./ 9:7 Zweier, 1 Dreier) zeigte ihr bislang stärkstes Spiel im MTV-Dress, ein vielversprechender Neuzugang ebenso wie die dynamische Julia Reichert (15 P. 11 Reb., 6 Assists) und ihre kampfstarke Teamkollegin Ajla Helvida (beide von Jahn München), wobei diese durch ihre etwas unglückliche Foulbilanz  sehr stark eingebremst wurde. Sehr effektiv und absolut zuverlässig wie immer agierte Emilia Kargl (6 P./ 6 Reb.) auf der Guard-Position, die sich allerdings, was ihre guten Scorerqualitäten betrifft, noch etwas zurückhielt. Offensiv einen schönen Sprung nach vorn machte WNBL-Neuling Lilli Kobeck (TG Landshut, 7 P.), doch in der Defense muss sie ebenso wie Paulina Lemke (3 P.) noch einen größeren und härteren Zahn zulegen.

Und das muss mit Sicherheit auch das gesamte MTV-Team machen, denn zum Abschluss der Vorrunde folgen mit BSG Basket Ludwigsburg und Spitzenreiter RegioTeam Stuttgart die beiden härtesten Brocken der Gruppe Süd, „erst dann sehen wir wirklich, wo wir stehen“, so MTV-Headcoach Doris Schuck, „und dafür müssen wir weiter arbeiten, gemeinsam, in jedem Training.“

(Bericht MTV Basketball, Laszlo Baierle, Foto: Stefanie Lübker)