Das stark dezimierte Team der Metropolitain Girls zieht Dank einer absoluten Willensleistung in das WNBL-Viertelfinale ein. Mit 66:59 besiegt das Nordwest-Team vor toller Kulisse in Recklinghausen den TuS Lichterfelde auch im Rückspiel und trifft nun in der nächsten Runde mit ALBA Berlin auf einen weiteren Gegner aus der Hauptstadt.

Die Vorzeichen für das Achtelfinal-Rückspiel am Sonntag gegen den TuS Lichterfelde standen nicht gut. Personell schon bereits im Hinspiel stark angeschlagen, musste das Team um die Coaches Louisa Kaprolat und Björn Grönheit in der vergangenen Woche den nächsten Ausfall verkraften: Nach Antonia Köller, Jocey Makon Makon, Sophia Müller und Jule Kaster verletzte sich mit Maite Batur die nächste Metropolitain-Leistungsträgerin im Training und fiel somit für das Rückspiel im Achtelfinal vor heimischen Publikum ebenfalls aus. Damit standen den Coaches nur noch acht gesunde Spielerinnen zur Verfügung, davon drei aus dem U16-Jahrgang 2008. Da im Gegenzug TuSLi mit Emelie Matern und Julijana Blazic auf zwei im Hinspiel fehlende Leistungsträgerinnen zurückgreifen konnte, war allen Beteiligten bewusst, welche harte Aufgabe auf die Gastgeberinnen warten würde.

Wie schon in Berlin erwischte der TuS Lichterfelde den besseren Start in die Partie und konnte sich zu Beginn mit 12:6 etwas absetzen. Doch dank sechs Punkten von Clara Bielefeld kämpften sich die Metropolitain Girls in das Spiel und konnten so die nächsten Minuten bis zur Pause ausgeglichen gestalten. „Wir mussten uns in den ersten Minuten an die neuen Konstellationen auf dem Feld gewöhnen. Danach haben wir besser in unsere Abläufe gefunden und die zwangsläufig fehlende Feinabstimmung mit großem Kampfeswillen ausgeglichen“, zeigt sich Coach Björn Grönheit zufrieden.

In der zweiten Halbzeit sollte sich dann die Geschichte aus dem Hinspiel wiederholen. Wie schon im ersten Aufeinandertreffen agierten beide Teams lange Zeit absolut auf Augenhöhe und die Führung wechselte stetig. Erst ein 13:2-Lauf zu Gunsten der Recklinghäuserinnen sorgte im letzten Viertel für die Entscheidung in einem sehr spannenden Spiel. „Unsere verletzungsbedingt enge Rotation kombiniert mit den Belastungen des Vortages, an dem unsere Leistungsträgerinnen bereits in der 2. DBBL oder Regionalliga mehr als 30 Minuten auf dem Feld standen, hätten viele Teams in die Knie gezwungen. Unsere Mädchen waren jedoch nicht bereit zu verlieren und sind über sich hinausgewachsen“, freut sich Coach Louisa Kaprolat über die Leistungen ihrer Spielerinnen.

Mit dem zweiten Sieg im Achtelfinale und insgesamt 20 Punkten Differenz ziehen die Metropolitain Girls hochverdient in das WNBL-Viertelfinale ein und können sich so erfolgreich für das Ausscheiden im Vorjahr bei den Lichterfeldern revanchieren. In der Runde der letzten Acht wartet mit ALBA Berlin ebenfalls ein „alter Bekannter“ auf das Ruhrgebiets-Team. Die Berlinerinnen konnten sich deutlich gegen Rhein Bascats Düsseldorf durchsetzen und werden eine hohe Hürde auf dem Weg ins TOP4 darstellen.

(Bericht Metropolitain Girls, Inga Bielefeld, Foto von Clara Bielefeld: Jörn Bersuch)