Nach dem Sieg mit 7 Punkten im Hinspiel empfingen die Flying Towers am 10.04.2022 die BG Bonn in Schwäbisch Hall zum Rückspiel. Es hatte sich in der Woche dazwischen schon die Erkenntnis durchgesetzt, dass 7 Punkte kein wirklich komfortables Polster waren. Die Niederlage der Braunschweigerinnen in Chemnitz am Vortag hatte eine Ahnung davon gegeben. Vor einer beeindruckenden Kulisse mit knapp 300 Zuschauern erwischten die Flying Towers wieder einmal den schlechteren Start. Mit ihrem ersten von insgesamt 7 erfolgreichen Dreiern nach eineinhalb Minuten setzte die nach ihrer Verletzung wieder im Kader der Gäste stehende Karoline Steffen ein Zeichen, das für den Rest des Spiels exemplarisch war.

Nervös ging es dann zunächst hin und her. Amelie Rebmann traf einen Freiwurf für die Flying Towers und Greta Kröger sowohl einen Zweier als auch einen Dreier für die BG Bonn, die damit nach viereinhalb Minuten 8:1 in Führung ging. Von Seiten der Flying Towers übernahm Amelie Rebmann (6 Punkte, 3 Rebounds und 6 Assists) an diesem Punkt viel Verantwortung und war diejenige in ihrer Mannschaft, die die Nerven am besten im Griff hatte. Bis zum Ende des ersten Viertels kämpften sich die Gastgeberinnen bis auf 13:15 heran.

Zu Beginn des 2. Viertels glich Annika Soltau zum 15:15 aus, und es entwickelte sich erst einmal ein Kopf-an-Kopf-Rennen, das bis zweieinhalb Minuten vor der Halbzeit sogar zu einem 8-Punkte-Vorsprung für das Kooperationsteam aus Speyer und Schwäbisch Hall ausgebaut werden konnte (29:21). Turnover und nicht verwertete Freiwürfe führten dazu, dass dieser Vorsprung wieder etwas schrumpfte und der Halbzeitvorsprung nur noch 31:28 betrug. Bonn war dran, wenn auch der Gesamtvorsprung aus Hin- und Rückspiel mittlerweile immerhin zehn Punkte betrug.

Das 3. Viertel entwickelte sich zu einem Beweis der Stärke von Karoline Steffen. Zum deutlichen Viertelergebnis von 28:18 für die BG Bonn steuerte alleine sie 17 Punkte, davon fünf Dreier, bei. Damit stand es am Ende des dritten Viertels 49:56. Wenn jetzt Ende gewesen wäre, wäre es in die Verlängerung gegangen. Wie eine solche fühlte sich das vierte Viertel dann auch an. Das Momentum war bei den Gästen. Sie wollten den Sieg und hatten das nötige Selbstbewusstsein, um ihn sich zu holen. Bei den Flying Towers fielen die Würfe nicht. Mit der Zonenverteidigung der Rheinländerinnen taten sie sich nach wie vor schwer. Wenn sie mal durchkamen, verfehlten nicht selten auch die Layups ihr Ziel.

18 Sekunden vor Spielende besprach Headcoach Michael Heck bei einem Spielstand von 64:73 mit seinen Spielerinnen die Strategie, wie sie sich noch in die Verlängerung retten wollten. Die Bonnerinnen hatten Einwurf unter dem Korb, und die Gastgeberinnen wollten durch eine aggressive Verteidigung einen Stopp herbeiführen. Sie waren sogar relativ nah dran, als ein Foul Karoline Steffen an die Freiwurflinie brachte, die dort souverän den Sieg der Bonnerinnen mit 64:75 und den Einzug ins Final Four sicherte.

Annika (27 Punkte) und Verena (12 Punkte) Soltau punkteten in einem in Summe eher durchwachsenen Spiel als einzige zweistellig. Vor allem aber waren 22 Turnover zu viel und nur 15 von 27 Freiwürfen zu wenig, um der durch die personell gegenüber dem Hinspiel deutlich verstärkten BG Bonn den Einzug ins Finalturnier zu verwehren.

Eine extrem erfolgreiche Saison ging damit zu Ende. Nach dem Spiel war die Enttäuschung bei allen Beteiligten der Flying Towers zu groß, um dem Erreichen des Viertelfinals etwas Gutes abringen zu können. Es wäre mehr drin gewesen.

Es spielten für die Flying Towers: Pia Imkamp 2 Pkt/2 Ass, Rumeysa Karakas 3 Pkt/3 Rbd, Nelly Schwamb, Fanny Früauff, Annika Heck 6 Pkt/1Rbd/1 Ass/3 Stl, Verena Soltau 12 Pkt/13 Rbd/2Stl, Annika Soltau 27 Pkt/13 Rbd/1 Ass/1 Stl, Emma Bauer, Muna Ngome Kangue 4 Pkt/2 Rbd, Zoé Elena Jezic, Amelie Rebmann 6 Pkt/3 Rbd/6 Ass, Diana Krstanovic 4 Pkt/6 Rbd/2 Ass/2 Stl.

(Bericht: Flying Towers, Bernadette Imkamp, Foto oben von Amelie Rebmann in der Defense: Milos Kucera)