Nach einer weiteren deutlichen Niederlage im ersten WNBL-Spiel des Jahres hatten wahrscheinlich viele das WNBL-Team der ChemCats diese Saison bereits abgeschrieben. Eine ebenso hohe Niederlage wie im Hinspiel, neuer Negativ-Rekord bei den Turnovern und weiterhin Verletzungs- bzw. Krankheitspech auf der Aufbau-Position waren keine guten Voraussetzungen. Nach Teamgesprächen und neuer Zielsetzung während der Woche war die Stimmung im ChemCats-Team allerdings gut. Alle wussten, wie wichtig ein Sieg gegen die Rhein-Neckar Girls war, weshalb die Motivation sehr hoch war.

Trainerin Juliane Höhne packte gleich zu Beginn eine Zone aus, die sich bewährte, und deshalb über 40 Minuten gespielt wurde. Die Gäste hatten an diesem Tag kein Zielwasser getrunken und konnten nur 4 von 36 Dreiern verwerten. Außerdem konnten die ChemCats ihr Tempo spielen, was dem Team sehr entgegen kam. Die ersten drei Viertel entschieden die ChemCats für sich und gingen mit einer 12-Punkte-Führung in den letzten Spielabschnitt. Probleme bereiteten weiterhin die Turnover (am Ende wieder 36) und das Reboundverhalten (24 Offensiv-Rebounds). Die Gäste hatten sich aber längst nicht aufgegeben, kämpften um jeden Ball, aber auch unter dem Korb wollte nichts reinfallen. Dazu kam eine hohe Foulbelastung auf Seiten beider Teams (jeweils drei Stammspielerinnen mit 4 oder 5 Fouls). Den Rhein-Neckar Girls gelang gleich zweimal der Ausgleich, allerdings konterte die junge Mette Härtel jeweils mit einem Dreier und Lisa Hoppe setzte beim 55-52 noch einen drauf, so dass mit 58-52 die Vorentscheidung getroffen war. Beide Spielerinnen avancierten auch zu den Topscorerinnen des Tages mit 19 und 17 Punkten. Allerdings war der Sieg einer starken Teamleistung zu verdanken, da alle ihren Beitrag leisteten, sei es durch 10 Rebounds, 4 Korbvorlagen, 2 geblockte Würfe in der Crunch Time oder die lauten Anfeuerungsrufe von der Bank und der Eltern aus dem Publikum.
Diesen Sieg haben sich die jungen ChemCats wirklich hart erarbeitet und er könnte umso wichtiger sein, da die Südhessen überraschend deutlich Nürnberg schlugen und die Rhein-Neckar Girls sich nun strecken müssen, um noch die Play-Offs zu erreichen. Falls dies nicht gelingt, nehmen die ChemCats diesen Sieg mit in die Play-Downs.

Bericht: Juliane Höhne