Es wurde das erwartet schwere Auswärtsspiel beim Tabellendritten BSG Ludwigsburg, und auch die Ausgangslage war allen klar: Der Sieger dieses  brisanten Duells würde sich Platz zwei in der Gruppe Süd und damit auch die bessere Ausgangsposition für die Playoffs holen.

Der MTV – nun schon zum 4.Mal in Folge ohne seine Liga-Topscorerin und MVP 2023 Helena Englisch, die ihr Team dafür auf der Bank kräftig unterstützte, ebenfalls nicht dabei ihre noch verletzte Centerkollegin Sarah Masson (1,93m), die erkrankte  Lilli Kobeck fehlte ebenfalls, für sie sprang dankenswerterweise Vroni Kargl ein – fand gut ins Spiel, 15:15 nach dem 1.Viertel, kämpfte leidenschaftlich und punktete vor allem über seine schnellen Guards Emma-Fee Stockinger, die mit 30 (7/11!) Punkten, dazu 10 Reb und 4 STL eine Glanzpartie zeigte, gefolgt von der unglaublich athletischen Julia Reichert (21 P, 9 Reb, 6 Stl, 4 Ass) und  der quirligen Aufbauspielerin Marisa Köhler (12 P, 9 Ass). Auch WNBL-Neuling Lia Buchmann fügte sich gut ein.

Doch die 32:24-Führung schwand innerhalb von 4 Minuten, als man einen 9:0-Lauf von Ludwigsburg kassierte. Zur HZ-Pause lagen die MTV-Girls noch knapp vorne, 35:33, doch das 3.Viertel (28:19) gehörte dann ganz klar den Gastgeberinnen, die deutlich besser trafen, zeitweise (29.) betrug der MTV-Rückstand sogar -11 Punkte.

Doch durch Marisa Köhler (1 Dreier, 2 Fw) und Ajla Helvida (1 Dreier) verkürzte der MTV am Ende des 3.Viertels noch auf  54:61, und warf dann alles in die Waagschale:  Durch die vielseitige und sehr gut verteidigende Emila Kargl (3 P), die auch unter den Körben ackerte, aber noch nicht ganz ihren gefährlichen  Wurf-Touch zurück hat, sowie durch die junge Centerspielerin Nathalie Schauermann (10 P, 12 Reb), die immer stärker agiert, und natürlich immer wieder durch die Fastbreaks von Emma-Fee Stockinger und Julia Reichert, glänzend in Szene gesetzt durch Marisa Köhler, die eine starke 2.Hälfte spielte, zog der MTV auf 78:71 davon. Durch einige überhastete Angriffe mit leicht vermeidbaren Ballverlusten kam Ludwigsburg nochmals heran, am Ende stand aber ein hart erkämpfter 81:78-Auswärtssieg für den MTV München auf der Anzeigetafel, sehr zum Jubel auch der vielen mitgereisten MTV-Eltern und Fans.

Das Fazit von MTV-Trainerin Doris Schuck: „Es ist eigentlich unglaublich, wir gewinnen jetzt schon das 4. Spiel in Folge ohne Helena, darunter auch unser sehr brisantes Lokalderby gegen Jahn München, und heute jetzt das Spiel in Ludwigsburg, das haben uns die wenigsten zugetraut. Unsere Mädchen haben sich im Laufe der Saison wahnsinnig gut entwickelt, das sieht man nicht nur an den vielen Punkten, nein, auch spielerisch haben wir einiges draufgepackt.“ Und Co-Trainerin Uta Englisch ergänzt: „Wenn bei uns die kämpferische Einstellung stimmt, wenn sich alle voll reinhängen, auch in der Defense, dann sind wir wirklich schwer zu schlagen.“

Dass beim MTV München, der ja in der letzten Saison als Liga-Neuling sensationell sogar das TOP4 erreichte, eine sehr gute Jugendarbeit im Mädchenbereich gemacht wird, hat sich mittlerweile herumgesprochen, verantwortet von den beiden Trainerinnen Doris Schuck und Uta Englisch, die ja beide viele Jahre – auch zusammen – in der 1.BL gespielt haben. Das bringt ein großes Plus an Erfahrung, ist aber auch die Folge jahrelanger guter Jugendarbeit, trotz und gegen durchaus harte Konkurrenz in München.

(Text und Bild / Laszlo Baierle MTV Basketball)