Zu ungewohnter Zeit waren Bambergs WNBL-Basketballerinnen am letzten Vorrundenspieltag gefordert. Die Schützlinge von Cheftrainer Ulf Schabacker gastierten aufgrund terminlicher Überschneidungen mit den jeweiligen Zweitliga-Teams entgegen der sonstigen Rahmenzeit bereits am Samstagabend in Würzburg. Als schlussendlich gleichermaßen ungewöhnlich erwies sich ebenso der zugehörige Spielverlauf, kehrte die DJK Brose letztlich mit einem deutlichen 74:39-Derby-Sieg (20:5, 24:11, 17:17 und 13:6) im Gepäck wieder heim aus Unterfranken.

Erwartungsgemäß stimmungsvoll und spannend verlief der Auftakt in ein für beide Seiten hochrelevantes Duell. Letztmalig bot sich beiden die Gelegenheit, Punkte zur Übernahme in die Hauptrunde zu gewinnen. Nach einem frühen Dreipunkt-Treffer von U16-Silbermedaillengewinnerin Jessika Schiffer sowie einem erfolgreichen Mitteldistanzwurf durch Sophie Pascu (zum Ende hin mit 38 Minuten Spielzeit aktivste Akteurin auf Seiten der Gastgeberinnen) gingen die Main Sharks Mitte des ersten Viertels beim 4:5 zum zweiten und wie der weitere Spielverlauf zeigen sollte zugleich letzten Mal in Führung. Die brose-Youngsters waren ab da an offensichtlich final in der Würzburger Feggrube angekommen und legten einen 16:0-Lauf hin.

„Natürlich waren wir am Anfang noch nicht ganz wach, sind dann aber doch noch relativ schnell über die Defense ins Spiel gekommen. Wir haben als Mannschaft gut verteidigt und aus unseren Fehlern aus dem Hinspiel gelernt. So sind wir zu einigen Fastbreaks bzw. schnellen Punkten gekommen, haben aber auch im Halbfeld immer wieder unsere Spielsysteme unter Wettkampfbedingungen verfeinern und verbessern können“, charakterisiert Sabrina Weinkauf zusammenfassend den Auftritt ihrer Farben. Spätestens nach einem weiteren 11:0-Lauf zum zwischenzeitlichen 35:9 nach 15 gespielten Minuten schien der Verlauf der folgenden Viertel vorgezeichnet. Die Mainfränkinnen schmerzte neben einer offensiv wie defensiv kompakten und geschlossenen Bamberger Vorstellung das langfristige Fehlen ihrer absoluten Leistungsträgerin Marja Wucherer augenscheinlich doch mehr als angenommen.

2017-01-29_DJK_Kim_Siebert_500Nachdem die Partie zum Pausentee damit bereits vorentschieden schien (44:16), glich auch der Verlauf der zweiten 20 Minuten nahtlos dem bisherigen: Abermals 11:0 zwischen der 25ten und 28ten Minute sowie 13:2 im Schlussabschnitt lauteten die jeweiligen Zwischenbilanzen. Hierbei hatte Oberfrankens Bundesliga-Nachwuchs im Besonderen Danelle Arigbabu, mit 186 erzielten Punkten die zweitebeste WNBL-Scorerin, gut im Griff. Die 1.90m große Centerspielerin erzählte ihre ersten Zähler erst spät im dritten Viertel. „Bei uns standen wiederum alle Spielerinnen mindestens 17 Minuten auf dem Feld. Es freut mich natürlich einerseits persönlich, aber auch für uns als Mannschaft, dass jede so nochmal viel wertvolle Spielpraxis sammeln und punkten konnte“, blickt Weinkauf nach zwei Heimsiegen zum Jahresauftakt 2017 zufrieden auf den ersten Punktgewinn in der Fremde zurück, wusste sich die 16-Jährige mit ihrer statistisch bis dato besten WNBL-Leistung in Form von fünf Punkten, drei Rebounds, zwei Ballgewinnen sowie einer direkten Korbvorlage auch individuell gut in das Mannschafts-Kollektiv einzubringen.

Einhergehend mit diesem nunmehr neunten Pflichtspielerfolg in Serie beschließen Weinkauf und Co. pünktlich zum Monatsende die Südost-Staffel auf einem überzeugenden zweiten Platz und sind damit ab dem 12. Februar Teil der sechsköpfigen Hauptrunde Süd. „Wir gehören zu den zwölf besten Mannschaften unserer Altersklasse in Deutschland, ich denke, hier können wir alle zurecht auch ein bisschen stolz sein. Daneben haben wir uns mit dem Sieg in Würzburg eine tolle Ausgangsbasis für die anstehenden Spiele gesichert, die wir jetzt selbstverständlich auch bestmöglich nutzen wollen. Klar warten mit Weiterstadt, Rhöndorf und Mittelhessen nun nochmal drei richtig harte Herausforderungen auf uns. Entsprechend dürfen wir dieses Ergebnis im Speziellen und unseren bisherigen Saisonverlauf im Gesamten nicht überbewerten, sondern müssen direkt fokussiert weiter arbeiten“, freut sich Bambergs Nummer zehn schon auf zwei intensive Trainingswochen, ehe das Gastspiel bei der SG Weiterstadt-Kronberg dann auch offiziell den Beginn der heißesten Saisonphase einläutet.

Für die DJK Brose Bamberg spielten:
Förner, Julia (16 Punkte/2 „Dreier“); Siebert, Kim (16/2); Landwehr, Magdalena (12/0); Hartmann, Anika (10/0); Kühhorn, Nina (9/0); Weinkauf, Sabrina (5/0); Hering, Alina (2); Hofmann, Luisa (2); Spiegel, Sarah (2)

(Bericht DJK Brose Bamberg, Konstantin Hammerl, Fotomaterial (Copyright Matthias Burgis): Zumeist erfreulicher Gesprächsbedarf bot sich all den Bamberger Beteiligten am zurückliegenden Wochenende im Franken-Derby bei den Main Sharks Würzburg.)