Bastian Wernthaler ist nicht mehr Bundestrainer der Damen-Nationalmannschaft. Der 41-Jährige scheidet beim Deutschen Basketball Bund auf eigenen Wunsch aus.

„Die Entscheidung ist mir alles andere als leicht gefallen, da ich an dem Team hänge und von einer positiven Entwicklung überzeugt bin. Doch ich habe zuletzt bemerkt, dass ich mich durch meine berufliche Belastung sowie durch die Tatsache, dass ich kein Vereinsteam betreue, immer weiter vom aktuellen Basketball entferne. Das ist dann in der kurzen Zeit mit der Nationalmannschaft nicht zu kompensieren. Man kann nicht monatelang keinen Kontakt zum Leistungsbasketball haben und dann wieder auf A-Kader-Niveau arbeiten. Gerade im Hinblick auf die Heranführung der großen Talente an den A-Kader, der in den nächsten Jahren ansteht, ziehe ich jetzt den Schlussstrich. Ich möchte klarstellen, dass ich nicht an anderer Stelle Trainer sein werde, sondern meine Karriere beende. Vielleicht gehe ich ja irgendwann mal wieder mit meinem Sohn in eine Halle, aber eine Rückkehr in den Leistungsbasketball als Coach schließe ich aus. Sollte ich dem DBB an anderer Stelle helfen können, stehe ich gerne zur Verfügung“, erklärt der in München tätige Rechtsanwalt.

Wernthaler_Nördlingen_500„Wir bedauern die Entscheidung von Bastian sehr, haben aber großen Respekt davor. Es ist sicher nicht leicht sich einzugestehen, dass man auf Dauer den Anforderungen möglicherweise nicht mehr gewachsen ist. Und dann daraus die Konsequenzen zu ziehen. Für den DBB war Bastian immer zur Stelle und sehr verlässlich . Er hat hier hervorragende Arbeit geleistet und viele Spielerinnen und auch das Team weiter entwickelt. Wir wünschen ihm für seine Zukunft alles Gute, vielleicht gibt es ja noch einmal ein Wiedersehen, Bastian ist ja noch jung“, so DBB-Vizepräsident Armin Andres.

Bastian Wernthaler war im Jahr 2011, als er das deutsche Team in der zusätzlichen Qualifikationsrunde gegen Belgien, Italien, Rumänien und Serbien und in den anschließenden Entscheidungsspielen gegen Ungarn zur Europameisterschaft führte, und 2015/2016 (EM-Qualifikation) Damen-Bundestrainer.

In seiner bayerischen Heimat fungierte der Rechtsanwalt acht Jahre lang als Cheftrainer in der 1. DBBL beim MTSV Schwabing, bei München Basket und zuletzt sehr erfolgreich beim TSV Wasserburg (Deutscher Meister 2013 und 2014, Deutscher Pokalsieger 2014 und 2015) sowie zwei Jahre als Cheftrainer in der 2. DBBL beim MTSV Schwabing. Zuvor zeichnete er als Trainer zahlreicher Jugend- und Jugendauswahlmannschaften verantwortlich. Der nun ehemalige Damen-Bundestrainer betreute zudem im Sommer 2010 die U20-Nationalmannschaft (14. Platz bei der EM im lettischen Liepaja).

Der DBB ist bereits auf der Suche nach einem Nachfolger. Die DBB-Damen haben erst im November diesen Jahres die nächsten Pflichtspiele (EM-Qualifikation) und fahren im Sommer 2017 ein vorbereitendes Programm.