Die deutsche Herren-Nationalmannschaft, amtierender Basketball-Weltmeister, steht bei der EuroBasket 2025 im Finale und hat damit eine weitere Medaille sicher. Im Halbfinale bezwang das DBB-Team heute in Riga/LAT Finnland mit 98:86 (30:26, 31:21, 20:26, 17:13). Das Finale gegen die Türkei findet am kommenden Sonntag, 14. September 2025, statt (20.00 Uhr, kostenlos bei MagentaSport und live im TV bei RTL).

Angekommen

Verzichten musste die DBB-Auswahl heute auf den angeschlagenen Justus Hollatz. Zur Unterstützung angereist war der verletzte Co-Kapitän Johannes Voigtmann. Unverändert begann Deutschland mit Dennis Schröder, Andreas Obst, Franz Wagner, Issac Bonga und Daniel Theis. Ca. 6.000 finnische Fans feuerten ihr Team lautstark an und durften sich über einen guten Start freuen (4:9, 3.). Zum dritten Mal in Folge hatte die DBB-Auswahl nicht gut begonnen. Und war auch anschließend noch nicht bereit für das Spiel (6:14, 5.). Der Dreier von Schröder war Balsam auf die deutsche Seele, aber Finnland antwortete mit NBA-Star Lauri Markkanen, ehe Franz das 11:16 per Dunk besorgte. Auch Bonga war von „downtown“ erfolgreich, die Partie nahm jetzt Fahrt auf („and one“ Franz: 17:18, 6.). Johannes Thiemann brachte Deutschland im Fastbreak in Führung, Bonga besorgte nach 10:0-Lauf das 21:18 (8.), das DBB-Team war mehrfach ins Laufen gekommen, Auszeit Finnland. Tristan checkte mit einem Dreier ein und sein Bruder Oscar besorgte das 26:19 (9.). Deutschland war im Spiel angekommen. Ein tolles Anspiel von Lo auf Thiemann, mit Foul verwandelt, Bonusfreiwurf: 29:21. Die Offensivmaschine lief in diesen Minuten. Und defensiv gelang Lo ein spektakulärer Block gegen Little. In den ersten zehn Minuten war schon eine Menge Feuer drin gewesen (30:26).

Franz!

Tristan und Franz eröffneten den zweiten Spielabschnitt zum 34:26 (11.). Franz drehte auf, konnte häufig nur durch Fouls aufgehalten werden und war bis dahin von der Freiwurflinie ohne Fehl und Tadel (5/5, 38:26, 13.), Auszeit Finnland. Auch das Rebounding funktionierte sehr gut und damit deutlich besser als in den beiden vergangenen Spielen. So war das DBB-Team nach 14 Minuten mit 43:28 vorne. Zwei Dreier von Franz bauten die Führung aus (49:30, 16.), ehe die Finnen einige gute Szenen aufs Parkett brachten. Schröder lenkte und scorte, aber man musste konzentriert bleiben, denn Finnland blieb immer gefährlich (52:39, 18.). Schröders Dreier fiel zum 55:39 in den Korb und die weiteren Dreier vom überragenden Franz und von Tristan erstickten das durchaus starke finnische Aufbäumen im Keim (Halbzeit 61:47).

Boxscore

Fotos: DBB/Camera 4

Finnland immer gefährlich

Finnland kam mit neuem Schwung aus der Kabine und machte die ersten fünf Punkte der zweiten Hälfte, ehe Bonga einen Dreier netzte. Theis´drittes Foul kam sehr ungelegen, aber Deutschland wusste um die Bedeutung dieser Phase und schlug zurück (67:52, Dreier Schröder, 23.). Auch Schröder musste sein drittes Foul hinnehmen, dann versenkte Obst seinen ersten Dreier zur 70:52-Führung der DBB-Korbjäger (24.), Auszeit Finnland. Um jeden Rebound wurde verbissen gekämpft, auch Mitte des dritten Viertels hielten die Deutschen ihre Konzentration hoch und attackierten den finnischen Korb erfolgreich (75:57, 26.). Die Finnen versuchten alles und waren immer gefährlich, aber defensiv fehlten ihnen die Mittel, Deutschland ging ein ums andere Mal an die Freiwurflinie und kam dort hochprozentig zum Zuge. Doch man durfte sich keine Unkonzentriertheiten leisten, denn der Gegner war noch lange nicht geschlagen und punktete zum 7:66, 28.), Auszeit Deutschland. Die Arena kochte, als die finnischen Fans wieder Hoffnung bekamen. Die DBB-Auswahl wackelte, Finnland unterschritt die Zehn-Punkte-Grenze (77:68). Die Würfe fielen nicht, Finnland kam auf 77:71 heran (29.). Schröders Lay-up beruhigte die Arena nur ganz kurz, Finnland hatte jetzt „Blut geleckt“ und verkürzte auf 79:73 (30.). Nach drei Vierteln war die Partie wieder völlig offen (81:73).

Finale

Deutschland kam gut aus der Viertelpause, verteidigte hinten gut, während Theis mit zwei Freiwürfen auf 86:73 (32.) erhöhte. Erst nach etwa drei Minuten in diesem Spielabschnitt scorten die Finnen mittels Freiwürfen ihre ersten Punkte. Beide Teams mussten einige Turn0ver verkraften, auch die Würfe wollten zunächst nicht mehr fallen. Dann war es jedoch kein anderer als Obst, der mit dem Corner-Dreier auf 90:75 erhöhte. Auch Schröder und Tristan netzten zwei Distanzwürfe ein, während Finnland sich seine Punkte mühsam zusammenkratzte (96:80, 37.). Der 100. Punkt wollte nicht fallen, Deutschland zieht nach einer größtenteils deutlichen Partie mit 98:86 ins Finale ein.

„Wir sind bereit“

Alan Ibrahimagic: „Wir können uns jetzt freuen, aber müssen uns dann auf Sonntag konzentrieren. Heute mussten wir gegen einen Gegner, der sich nicht abschütteln ließ und dem ich höchsten Respekt zolle, die ganze Zeit fokussiert bleiben, um zu gewinnen. “

Daniel Theis: „Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft, wir haben unser Minimalziel – eine Medaille – erreicht. Es war ein hartes Spiel gegen Finnland, unser Augenmerk lag heute auf den Rebounds. Dadurch können wir rennen und Fastbreaks spielen, das macht uns stark. Wir werden uns jetzt in Ruhe generieren und bereiten uns dann auf das Finale vor. Egal, welcher Gegner kommt, wir sind bereit.“

Für Deutschland spielten
Name Punkte Verein
Isaac Bonga 10 Partisan Belgrad/SRB
Maodo Lo 2 Zalgiris Kaunas/LTU
Oscar da Silva 2 FC Bayern München
Tristan da Silva 13 Orlando Magic/USA
Franz Wagner 22 Orlando Magic/USA
Daniel Theis 10 AS Monaco/FRA
Dennis Schröder 26 Sacramento Kings/USA
Leon Kratzer 0 FC Bayern München
Johannes Thiemann 6 Gunma Crane Thunders/JAP
Andreas Obst 7 FC Bayern München