Am vergangenen Samstag fand in der Sporthalle des Sportwissenschaftlichen Institutes der Justus-Liebig-Universität Gießen die zweite Minibasketball-Fortbildung des DBB im Jahr 2015 statt. 96 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Hessen und zahlreichen anderen Landeserverbänden nutzten diese Gelegenheit und bekamen einiges geboten.

Den Anfang machte Marko Woytowicz vom FC Bayern München Basketball, der mit dem Einsatz von Musik, Gong und vielen Spielen das Publikum und die Kinder des Demoteams gleichermaßen fesselte. Damit passte seine Demonstration dann auch genau zu seinem Thema „Der begeisterte Basketballspieler“. In seinem theoretischen Teil betonte er die Wichtigkeit, sich im Minibasketball auf die Ausbildung von Spielerinnen und Spielern zu fokussieren und Freude am Sport zu vermitteln. „Mein italienischer Kollege hat gestern Abend gesagt, dass die Kinder die Halle lieben müssen. Das bringt es genau auf den Punkt“, kommentierte Woytowicz das Gespräch mit Maurizio Cremonini am Vorabend.

Eben jener Maurizio Cremonini (Foto), der Koordinator des erfolgreichen italienischen Minibasketball-Programms, leitete dann den zweiten Block der Fortbildung. Mit verschiedenen Spielen und Übungen erläuterte er den Zugang des italienischen Ausbildungskonzeptes, das sich stark auf die Vermittlung von Kompetenzen bei den Kindern ausrichtet. Basketball sei dabei nur das Instrument, das man benutze, um den Kindern Kompetenzen für ihren sportlichen Werdegang aber auch für ihr weiteres Leben mitzugeben, führte Cremonini aus.

Allerdings ist es in Italien ein beliebtes Instrument, zählt der italienische Verband FIP doch mehr als 150.000 Kinder im Minibasketball, der dort in den jüngsten Jahrgängen auch organisatorisch klar vom Basketball getrennt ist. Auch in Gießen kam diese Philosophie an und der italienische Gast erntete großen Beifall. Zu seinem kurzfristigen Auftritt in der Fortbildung kam es, da er am Vortag am Seminar der Trainer-Studenten/innen der Minitrainer-Offensive teilgenommen und in dem Rahmen das Minibasketball-Konzept und die Philosophie des italienischen Verbandes präsentiert hatte.

Den Abschluss in der Fortbildung machte Mirko Petrick von ALBA Berlin, der Spiele und Übungen zur Vermittlung von Grundtechniken vorstellte. Auch er war beeindruckt vom italienischen Modell. „Das Konzept des italienischen Verbandes zeigt uns, was für Potenzial noch im Minibasketball liegt“, forderte er zum Ende eines langen Tages die Vereine in Deutschland zu mehr Engagement für die Jüngsten auf. Mit der Minitrainer-Offensive sieht er einen ersten Schritt gemacht.

An den beiden Minibasketball-Fortbildungen im Rahmen der Minitrainer-Offensive in Berlin und Gießen haben nun schon über 160 Trainerinnen und Trainer teilgenommen. „Dieser Zuspruch ist toll und bestärkt uns darin, uns weiter intensiv für diesen Bereich zu engagieren“, freuen sich DBB-Jugendreferent Tim Brentjes und Christian Steinberg von der BEKO BBL, die sich um die Organisation der Minitrainer-Offensive kümmern. Die nächste öffentliche Fortbildung im Rahmen dieses Programms wird am 6. Februar 2016 im thüringischen Gotha stattfinden.