„Wir wollen keine Medaille. Wir wollen die EM gewinnen!“ Sagt Kostja Mushidi voller Selbstvertrauen und spricht „seinem“ Team, den U20-Herren, damit aus der Seele. Doch dazu später mehr …

Athletik, Reaktion (Foto Nils Haßfurther), Koordination, Kraft (Foto unten Moritz Sanders), Basketball … das sind die wesentlichen Stichworte, mit denen sich die U20-Herren des Deutschen Basketball Bundes derzeit im Trainingslager in Kienbaum beschäftigen. Einen knappen Monat vor der Europameisterschaft im eigenen Land (14.-22. Juli 2018 in Chemnitz, Tickets) geht es ordentlich zur Sache. Bundestrainer Alan Ibrahimagic sorgt mit seinem Staff für die nötige Intensität: „Alle Jungs ziehen voll mit und wissen, worum es geht. Wir arbeiten an den Inhalten, die wir uns vorgenommen haben, individuell und athletisch und dann auch an verschiedenen Spielsituationen. Es geht darum, dass sich die Spieler aneinander gewöhnen und ein Gefühl füreinander bekommen.“

Personell entspannt sich die Situation langsam. Kostja Mushidi, (Mega Leks/SRB, AST-MVP 2016) und Bennet Hundt (ALBA BERLIN) sind frisch zum Team gestoßen, beim Turnier in der kommenden Woche in Spanien wird auch Louis Olinde (Brose Bamberg) mit dabei sein. Philipp Herkenhoff (SC RASTA Vechta) laboriert noch an seiner Verletzung aus dem NBBL TOP4, wird aber rechtzeitig vor der EM fit sein und zur Verfügung stehen. Somit kann der Headcoach bald aus dem Vollen schöpfen.

Von den beiden ersten Testspielen gegen Ungarn (Fr., 22. Juni 2018, 17.30 Uhr; Sa. 23. Juni 2018, 17.00 Uhr, jeweils Kienbaum, Livestats) erwartet der Bundestrainer, dass die Trainingsinhalte umgesetzt werden. „Wir wollen unser transition game forcieren und schnell attackieren. Außerdem möchten wir den Ball viel teilen, es soll die Freude am miteinander spielen erkennbar sein“, formuliert Ibrahimagic. In der Defensive stehe im Vordergrund, das eigene Brett zu kontrollieren und gut zu rebounden. „Die Stimmung ist gut, jetzt freuen wir uns auf die ersten Spiele“, schließt der Bundestrainer.

Erstmals seit der U18-EM Ende 2016 ist Kostja Mushidi (Foto links) wieder beim DBB-Team. Die U19-WM im vergangenen Sommer verpasste der Shooting Guard aufgrund einer Verletzung. Jetzt ist hoch motiviert aus Serbien gekommen: „Ich bin seit sechs Wochen fit, es geht richtig bergauf. Ich habe auf meine Ernährung geachtet, ein paar Kilo verloren und fühle mich jetzt sehr gut. Hier beim Team war ich sofort wieder drin, es gibt keine Gewöhnungszeit für mich. Viele der Jungs kenne ich seit Jahren, einige sind sehr gute Freunde geworden. Wir sind alle hier mit einem Ziel: Für Deutschland zu spielen und zu gewinnen!“

Nach seiner Erinnerung war es nicht immer so, dass deutsche Mannschaften mit so einem klaren Ziel in den Sommer gehen: „Wir trainieren alle sehr hart, wir sind alle voll motiviert, wir haben jetzt diese Sieger-Mentalität. Dann kann man das auch sagen!“ Er selber sieht sich zwar als „Führungsspieler“, nicht aber als derjenige, der immer den Ball in der Hand haben muss. „Die Jungs kennen meine Qualitäten, aber auch ich kenne die Qualitäten der Jungs. Ich möchte und werde Verantwortung übernehmen, aber das geht auch mit einem guten Pass oder Block. Ich werde vorangehen, aber nichts erzwingen“, stellt Mushidi klar.

Er erwartet ein „Riesen-Erlebnis“ in Chemnitz. „Ich hoffe, die Fans sind so crazy wie die Serben oder die Türken. Eine EM ist immer etwas Besonderes, aber der Heimvorteil gibt uns eine Extra-Motivation und ein Extra-Selbstbewusstsein. Die Chemie im Team ist super und wir werden alles für den Erfolg geben“, so Kostja Mushidi voller Tatendrang.