Die deutschen U20-Damen müssen bei der Europameisterschaft in Matosinhos/Portugal ihre beiden letzten Spiele gewinnen, um auch im kommenden Jahr in der europäischen A-Gruppe an den Start gehen zu dürfen. Gegen die Niederlande, die ursprünglich mit einem Medaillenziel zur EM gereist war, unterlag das Team von Bundestrainer Patrick Unger heute mit 54:77 (14:20, 12:18, 17:21, 11:18) und spielt damit um die Plätze 13-16. Nur der auf Platz 13 Platzierte rettet sich. Erfolgreichste Korbjägerin im deutschen Team war Emma Stach (Foto) mit 23 Punkten. Morgen geht es um 19.30 Uhr mit der Partie gegen Griechenland weiter.

Die Partie hatte kaum begonnen, da hieß es bereits 2:10 aus deutscher Sicht (3.). Die DBB-Mädchen waren offenbar nicht bereit und sehr nervös, während die Niederlande den deutlich abgeklärteren Eindruck machte. Laura Zdravevska traf dann einen Dreier, aber die folgenden Szenen gehörten wieder dem Gegner, der häufig zu leichten Punkten direkt am Brett kam (7:18, 7.). Erst gegen Ende des Auftaktviertels fanden sich die ING-DiBa-Korbjägerinnen etwas und kamen durch eine schöne Bewegung zum Korb von Stach zum 14:20.

Luana Rodefeld traf zum 16:20, ein leichtes Aufatmen war im deutschen Team zu spüren. Man war drin im Spiel und brachte die Niederlande, die in der Vorbereitung noch zweimal sehr deutlich triumphiert hatte, in Bedrängnis (21:24, 14.). Der Favorit hatte ernsthafte Schwierigkeiten mit den aggressiven Deutschen, die ihre Chance gewittert hatten. Die aber in der Defense auch immer wieder zu große Lücken direkt unter dem eigenen Korb boten und dort sehr verwundbar waren (26:32, 17.). Zur Pause war der Rückstand wieder gewachsen (26:38).

Die beiden großen Centerinnen der Niederlande eröffneten den Punktereigen nach dem Seitenwechsel und bis zum Dreier von Stach sah es nach einer schnellen Vorentscheidung aus (29:42, 23.). Der Gegner antwortete pulvertrocken ebenfalls aus der Distanz und Unger nahm eine schnelle Auszeit. Die blieb aber ohne große Wirkung, die Niederlande behielt die Kontrolle über das Spiel (34:50, 26.). Einzig Stach punktete konstant und netzte einen weiteren Dreier, der wieder etwas Hoffnung machte. Doch nach drei Vierteln konnte nur noch ein kleines Wunder helfen (43:59).

Die DBB-Damen investierten noch einmal alles, aber die Niederlande ließ einfach kein Comeback mehr zu (45:66, 34.). Die Luft war endgültig raus aus dem Spiel. „Ich muss ganz ehrlich sagen, dass die Niederlande einfach besser ist als wir. Die individuelle Stärke ist schon enorm. Doch wir haben heute unser bisher bestes Spiel gegen diesen Gegner gemacht. Wir müssen jetzt diesen etwas merkwürdigen Modus annehmen und volle Pulle in die beiden letzten Spiele gehen. Die Enttäuschung muss raus aus den Köpfen“, appellierte der Bundestrainer nach der Partie.

Für Deutschland spielten:
Johanna Klug (TSV 1861 Nördlingen, 2), Sarah Stock (z. Zt. ohne Verein, 1), Alexandra Wilke (Bender Baskets Grünberg, 6), Paulina Körner (Columbia University/USA, 8), Luana Rodefeld (Bender Baskets Grünberg, 6), Lena Wenke (University of Winnipeg/Kanada, dnp), Laura Zdravevska (Bender Baskets Grünberg, 3), Emma Stach (Gonzaga University/USA, 23), Annalena Blume (TuS Lichterfelde, 4), Nadjeschda Ilmberger (Eisvögel USC Freiburg, 1), Laura Schinkel (SV Halle LIONS, dnp), Maria-Angelina Sola (Herner TC).

Ergebnisse, Statistiken etc. unter http://www.fiba.com/europe/u20women/2016