Die deutschen U20-Damen stehen bei der Europameisterschaft auf Gran Canaria endgültig mit dem Rücken zur Wand. Gegen Serbien konnte das Team von Bundestrainerin Aleksandra Kojic den Vorrundenerfolg nicht wiederholen und muss nun den Gang in die Abstiegsrunde antreten, wo in den abschließenden beiden Spielen zwei Siege nötig sind um den Klassenerhalt zu schaffen. Das heutige Resultat gegen Serbien: 53:63 (15:15, 15:16, 6:20, 17:12). In der deutschen Mannschaft, in der die verletzte Noemie Rouault schmerzlich vermisst wurde, war Emma Stach die beste Punktesammlerin (16 Punkte).

Paulina Körner (Foto), Ama Degbeon, Alina Hartmann, Julia Heck und Stach bildeten die Erste Fünf für Deutschland. Von Beginn an suchten die Serbinnen den Weg unter dem deutschen Korb, vermuteten dort ob des Fehlens von Rouault offenbar die größte Schwäche der Deutschen. Doch die deutsche Defense zeigte sich gut vorbereitet und ließ nicht allzu viel zu. Vorne hingegen verfehlte die ersten vier Versuche von jenseits der Dreierlinie allesamt ihr Ziel (4:5, 5. Min.) und man rannte sich zu häufig fest. Die nächsten Szenen gehörten dem Gegner (6:11, 7. Min.), aber eine stark beginnende Heck „reparierte“ sofort und Hartmann traf „endlich“ aus der Distanz (13:11, 8. Min.): Auszeit Serbien. Kojic wechselte im gesamten ersten Viertel nicht, nach zehn Minuten hieß es 15:15.

Ein Dreier von Körner brachte das 20:15 für die gut agierenden ING-DiBa-Korbjägerinnen (12. Min.), die aufopferungsvoll kämpften und es den Serbinnen sehr schwer machten. Exakt 13 Minuten dauerte es bis zum ersten Wechsel (Annalena Blume für Heck). Stach hatte jetzt gute Szenen und hielt ihr Team vorne (26:21, 16. Min.). Doch wieder legten die Serbinnen, die mit dem Rückenwind von drei Siegen in Folge in die Partie gegangen waren, einen Zwischenspurt hin und nutzten leichte deutsche Fehler zum 26:27 (17. Min.). Die DBB-Auswahl machte es sich mit zu vielen Ballverlusten selbst schwer und kam fast nur noch durch Einzelaktionen zum Erfolg. Defensiv allerdings blieb man stabil, auch wenn das dritte Foul von Heck kurz vor der Pause richtig weh tat (30:31, 20. Min.).

Im dritten Viertel folgte dann der komplette Einbruch im deutschen Team. Zu zaghaft und unkonzentriert begannen die DBB-Damen, schenkten viel zu leicht und zu oft den Ball her (32:41, 25. Min.). Kojic versuchte ihr Team in einer Auszeit wieder aufzurichten. Doch der Rhythmus war komplett verloren, man fand in dieser Phase keinerlei Zusammenspiel. Erst Hartmann punktete an der Freiwurflinie wieder für Deutschland, als das Spiel schon verloren schien (34:51, 30. Min.).

Positiv zugutehalten konnte man der DBB-Auswahl, dass sie sich nicht hängen ließ und weiter alles versuchte (39:51, 33. Min., Degbeon). Nach dem Dreier von Hartmann zum 42:51 mit noch sieben Minuten auf der Uhr keimte wieder etwas Hoffnung auf. Jetzt hatte Serbien nichts mehr zuzusetzen und ein weiterer Hartmann-Dreier bedeutete das 51:57 gut eine Minute vor dem Ende. Doch der Gegner schlug mit zwei Dreiern zurück und brachte den Erfolg über die Zeit. Damit stehen den U20-Damen nun zwei echte Endspiele gegen den Abstieg bevor.

„Es gelingt uns einfach nicht, dass alle fünf Spielerinnen auf dem Feld zeitgleich performen. Mindestens eine tanzt immer aus der Reihe. Heute waren wir im dritten Viertel einfach nicht bereit den Druck anzunehmen. Aus unseren 28 Ballverlusten hat Serbien 23 Punkte gemacht, und insgesamt 36 in unserer Zone. Ich bin enttäuscht, aber wir müssen und jetzt berappeln und um den Klassenerhalt kämpfen“, äußerte sich die Bundestrainerin nach dem Spiel.

Für Deutschland spielten:
Nele Aha (Portland State University), Annalena Blume (TuS Lichterfelde), Alexandra Daub (Take-off Würzburg), Ama Degbeon (Florida State Seminoles, 5), Laura Geiselsöder (TH Wohnbau Angels Nördlingen, dnp), Alina Hartmann (University of Colorado, 13), Julia Heck (USC Freiburg/Eisvögel USC Freiburg, 6), Paulina Körner (TG Neuss, 11), Chantal Neuwald (Barmer TV 1846 Wuppertal Korp., 2), Noemie Rouault (SV Halle LIONS, dnp), Emma Stach (Gonzaga Bulldogs, 16), Alexandra Wilke (Bender Baskets Grünberg, dnp).

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