Nach Einschätzung von Bundestrainer Stefan Mienack kämpfen bei der U20-B-Europameisterschaft der Damen in Skopje/MKD sieben Teams um die beiden begehrten Aufstiegsplätze in die Divison A. Da hilft die Auftaktniederlage gegen eines dieser Teams, Israel, leider überhaupt nicht weiter. Die DBB-Auswahl unterlag nach verbissenem Kampf mit 63:65 (24:14, 8:16, 19:16, 12:19). Nächster Gegner ist am Montag, 11. Juli 2022, Georgien (Spielbeginn 16.30 Uhr).

Martha Pietsch, Luisa Nufer, Maria Konstantinidou, Sarah Polleros und Lina Sontag nahmen die Partie auf deutscher Seite in Angriff. Deutschland begann mit viel Druck in der Defense und versuchte es offensiv mit schnellem Passspiel. Pietsch netzte einen Dreier zum 6:0 (3.), der Start war gelungen. Jeder Angriff lief über Sontag, die zunächst an der Freiwurflinie punktete. Franka Wittenberg scorte frisch von der Bank kommend drei Mal und traf auch an der Freiwurflinie, Pietsch legte nach, die DBB-Auswahl war klar vorne (15:6, 6.). Israel kam anschließend besser ins Spiel (18:11, 8.), aber Nufer, Sontag und Polleros „reparierten“ bis zum Viertelende (24:14).

Israel wurde aggressiver und hatte damit Erfolg (24:18, 12. | 26:22, 14.). Das DBB-Team war von der Rolle, gab leichtfertig zu viele Bälle her und ließ Israel auf 26:25 heran (16.). Der offensive Rhythmus war gänzlich abhanden gekommen, bereits 17 Ballverluste waren bei Deutschland notiert. Fast vier Minuten lang fielen überhaupt keine Punkte, ehe Israel die Führung übernahm (26:27, 19.). Dann fand Polleros ins Spiel, punktete nach dem 27:29 mit einem Dreier und assistierte Lotta Stach zum 32:29 (20.).

Nach dem Seitenwechsel galt es die Konzentration zurückzugewinnen. Pietsch ging mit einem Dreier und einem Mitteldistanzwurf voran, Nufer scorte zum 39:30 (24.). Erst nach vier Minuten kam der Gegner wieder zu Punkten, Polleros machte den Vorsprung zweistellig (43:32, 26.). Israel blieb aber gefährlich und kam durch zwei Ballverluste der ING-Korbjägerinnen wieder heran (45:39, 27.). Wie in der ersten Hälfte war der Faden komplett gerissen (45:44, 28.), ehe Sontag per Dreier das 48:44 besorgte (29.) und Lena Dziuba mit einem „and one“ fortsetzte (51:44, 30.).

Im Schlussabschnitt kam Israel zum Ausgleich (51:51, 32.) und übernahm die Führung (53:55, 33.). Israel legte einen Dreier drauf (53:58, 34.), man musste um das deutsche Team bangen. Mehrfach ging es ohne viel Zählbares hin und her, bis Nufer an der Freiwurflinie zum 57:58 erfolgreich war (37.). Noch zweieinhalb Minuten und Israel war auf 57:63 enteilt. Sontag traf zwei Freiwürfe, aber Israel konterte: 59:65 (39.). Pietsch und Konstantinidou brachten die DBB-Auswahl auf 63:65 heran (´43). Mehr ging dann aber leider nicht mehr.

„Das war ein typisches Auftaktspiel, viele Fehler auf beiden Seiten. 29 Ballverluste bei uns, da kann man nicht erwarten, dass man damit ein Spiel gewinnt. Wir sind mit dem Druck nicht zurechtgekommen, das hatten wir in der Vorbereitung eigentlich schon hinter uns gelassen. Wir werden uns steigern müssen. Als Team müssen wir offensiv bessere Entscheidungen treffen“, sagte ein enttäuschter Bundestrainer.

Für Deutschland spielten:
Lena Dziuba (BC pharmaserv Marburg, 3), Lilli Frölich (Inexio Royals Saarlouis, 2), Bianca Helmig (Acadia University Nova Scotia/Kanada), Maria Konstantinidou (TK Hannover Luchse, 3), Luisa Nufer (Eisvögel USC Freiburg, 7), Martha Pietsch (Oregon State University/USA, 12), Sarah Luise Polleros (Herner TC, 9), Lina Sontag (UCLA/USA, 10), Helen Spaine (TuS Lichterfelde), Lotta Stach (GISA LIONS MBC, 2), Paula Wenemoser (QOOL SHARKS Würzburg), Franka Wittenberg (Fresno State University/USA, 15).

Boxscore

Um jeden Ball wurde gekämpft, hier Lotta Stach (li.) und Franka Wittenberg.
Foto: FIBA