Die U19-Herren des Deutschen Basketball Bundes (DBB) haben ihr erstes Testspiel auf dem Weg zur Weltmeisterschaft (1.-9. Juli 2017 in Kairo/Ägypten) gewonnen. Im Bundesleistungszentrum Kienbaum siegte das Team von Bundestrainer Alan Ibrahimagic gegen Italien mit 56:50 (20:14, 15:8, 9:17, 12:11). Ferdinand Zylka (18) erzielte die meisten Punkte für die DBB-Auswahl. Morgen kommt es um 14.30 Uhr zu einem weiteren Test.

Im Trainingslager hatte das deusche Team zuvor intensiv geprobt. „Die Spieler sind unter ganz unterschiedlichen Vorausetzungen hier. Einige kommen direkt vom Spielbetrieb in den Vereinen, einige haben schon länger Pause. Darauf müssen wir natürlich Rücksicht nehmen“, erklärt Ibrahimagic. Man habe besonders an Prinzipien der „transition offense “ sowie an „defense basics“ gearbeitet. Die Spiele dienen jetzt als willkommene Abwechslung und erste kleine Standortbestimmung nach dem harten Training.

Dabei musste Deutschland allerdings noch auf eine ganze Fülle von Leistungsträgern verzichten. Isaiah Hartenstein (Zalgiris Kaunas/LIT), Kostja Mushidi (Mega Leks/SRB) und Louis Olinde (Brose Bamberg) befinden sich mit ihren Klubs in den nationalen Playoffs, Richard Freudenberg und Isaac Bonga (beide FRAPORT SKYLINERS) nehmen am EUROCAMP in Treviso teil und Oscar da Silva (MTSV Schwabing/IBAM/Stanford University/USA) musste verletzt passen.

Den besseren Start erwischten die DBB-Akteure. Philipp Herkenhof, Bennet Hundt, Lars Lagerpusch und Sebastian Much trafen zum 10:1 (4.). Italien kam in der Folge etwas auf, aber nach acht Minuten hieß es 17:5 durch einen Dreier von Philipp Hadenfeldt. Es sah gut aus, was die deutsche Mannschaft bis dahin aufs Feld gebracht hatte. Auch Moritz Sanders (Foto rechts) traf von weit draußen, aber auch die Italiener erwischten die DBB-Auswahl jetzt von jenseits der Dreipunktelinie. Nach dem ersten Viertel und einer munteren Partie hieß es 20:14 für die Gastgeber.

Deutschland behauptete seinen Vorsprung und zeigte sich sehr homogen (25:16, 13.). Auch bei den Rebounds und Assists lag man vorne. Zwei Dreier von Ferdinand Zylka und Nelson Weidemann (Foto oben) schraubten den Score mit zwei Dreiern Mitte des zweiten Spielabschnitts in die Höhe. Aber natürlich blieben auch Fehler nicht aus und bis zur Halbzeit erholte sich Italien etwas (35:22).

Deutschland blieb nach dem Seitenwechsel fast fünf Minuten lang ohne Punkte und musste den Gegner auf 35:30 heranlassen. Dann netzte Zylka einen weiteren Dreier (25.). Doch die Defense der ING-DiBa-Korbjäger offenbarte jetzt einige Lücken, Italien punktete in diesen Minuten mehrfach per „and one“. Doch beide Teams haderten jetzt mit sinkenden Wurfquoten und brachten nur wenige Punkte auf die Anzeigetafel. Beim 40:37 war Italien wieder auf Tuchfühlung und nach drei Vierteln war das Spiel völlig offen (44:39).

Der stark Zylka hielt die Azzurri auf Distanz (49:39, 32.), ehe einige Minuten lange wieder nur wenig passierte. Ibrahimagic verteilte die Spielzeit weitgehend gleichmäßig, beide Mannschaft lagen zu diesem Zeitpunkt bei unter 30 Prozent Wurfquote. Aber Beide wollten auch gewinnen und so entwickelte sich eine umkämpfte Schlussphase (49:44, 35.). Auch zweieinhalb Minuten vor dem Ende lag das DBB-Team mit fünf Punkten in Front (51:46). Italien sammelte sich noch einmal in zwei kurz aufeinander folgenden Auszeiten. Der Dreier von Weidemann zum 55:48 (´18) bedeutete die Entscheidung, auch wenn es Italien noch einmal mit einer Auszeit versuchte.

„Wir haben sehr gut angefangen und sind schnell reingekommen. Über die Dauer des Spiels hat sich dann die anstrengende Trainingswoche bemerkbar gemacht. Es war schwer bei den vielen Wechseln eine Rhythmus zu finden. Unser größtes Problem war, dass wir nicht geduldig genug gespielt haben. Auch wenn das Ergebnis zum jetzigen Zeitpunkt unwichtig ist, gehen wir mit einem guten Gefühl aus dem Spiel“, so der Bundestrainer anschließend.

Für Deutschland spielten:
Bennet Hundt (ALBA BERLIN, 2), Nelson Weidemann (FC Bayern München, 6), Felix Hecker (MTV Kronberg), Niklas Bilski (Junior Löwen Braunschweig), Ferdinand Zylka (ALBA BERLIN/Lok Bernau, 18), Jona Hoffmann (Baunach Young Pikes), Philipp Herkenhoff (SC RASTA Vechta/Young RASTA Dragons, 9), Lars Lagerpusch (SG Braunschweig/Junior Löwen Braunschweig/MTV Wolfenbüttel, 4), Moritz Sanders (Nürnberg Falcons BC, 3), Sebastian Much (JSerra Catholic High School, 4), Philipp Hadenfeldt (ASC 46 Göttingen/BBT Göttingen, 4), Marten Linßen (Bayer GIANTS Leverkusen/Valparaiso University/USA, 6).

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