Für das Finale hat es leider nicht ganz gereicht. Die U18-Mädchen verlieren im Halbfinale der FIBA U18 Women’s European Championship in Heraklion/GRE mit 52:64 (11:19, 14:12, 14:10, 13:23) gegen Litauen. Vor den Augen von DBB-Vizepräsident Werner Lechner, der als offizieller Vertreter nach Heraklion gereist war, lieferte sich die Mannschaft von Head Coach Sidney Parsons einen spannenden Kampf mit ihren baltischen Gegnerinnen, deren Klasse sich am Ende durchsetzte.

Am Sonntag hat das Team die Chance diese tolle EM mit einer Medaille zu krönen. Um 18:00 Uhr treffen die Mädchen im Spiel um Platz 3 auf die Französinnen (live und kostenlos im FIBA-Stream), denen sie im ersten Spiel der Gruppenphase stark Paroli geboten hatten, sich am Ende aber mit 42:59 geschlagen geben mussten.

Ausgeglichene erste Halbzeit

Die deutsche Mannschaft startete mit zwei Punkten von Hilke Feldrappe in die Partie, die Litauen sofort konterte und weitere vier Punkte draufsetzte. Zu Beginn war das Spiel sehr ausgeglichen. Nach vier Minuten stand es 7:8 aus Sicht der deutschen Mädchen. In den folgenden Minuten setzte sich Litauen erstmals leicht ab, woraufhin Sidney Parsons nach fünf Minuten beim Stand von 7:13 die erste Auszeit nahm.

Die DBB-Auswahl ließ sich davon aber zunächst nicht beeindrucken und versuchte weiter den Anschluss zu halten. Das gelang ihnen allerdings zum Viertelende nicht mehr so gut. Sie mussten ihre Gegnerinnen etwas davonziehen lassen, weshalb es mit einem Zwischenstand von 11:19 in die Viertelpause ging.

Mit der ersten Aktion im zweiten Spielabschnitt gingen die Litauerinnen erstmals zweistellig in Führung. Doch die deutsche Mannschaft kämpfte weiter, auch wenn ihre guten Würfe nicht immer fallen wollten. Der Abstand verringerte sich aber bis zur Mitte des zweiten Viertels nicht signifikant. Nach fünfeinhalb Minuten wuchs der Rückstand sogar wieder auf 13 Punkte an (16:29).

Die deutschen Mädchen hatten vor allem mit der starken Defensive der Litauerinnen zu kämpfen, die immer wieder gut aushalfen und den Weg zum Korb versperrten. Der Ausweg daraus: Dreier. Eine Minute vor der Halbzeitpause traf Nicole Brochlitz für Drei und brachte das deutsche Team wieder auf sieben Punkte heran (22:29). Mit der Sirene zum Viertelende traf Greta Kröger erneut von draußen. So gingen die Mannschaften mit einem Zwischenstand von 25:31 in die Kabinen.

Litauen einen Tick zu stark

Zu Beginn der zweiten Halbzeit verkürzte die deutsche Mannschaft ihren Rückstand innerhalb von dreieinhalb Minuten auf zwei Punkte (30:32). Die Litauerinnen hatten jetzt vor allem in der Offensive Probleme, was auch an der verbesserten Defensive der deutschen Mädchen lag. Nach viereinhalb gespielten Minuten im dritten Viertel gingen sie schließlich mit 33:32 in Führung, woraufhin Litauen eine Auszeit nahm.

In der Folge lieferten sich beide Teams einen engen Schlagabtausch mit guten Aktionen, aber auch einigen Fehlern auf beiden Seiten. Drei Minuten vor Ende des dritten Viertels setzte sich Litauen wieder etwas ab (36:41). Doch wieder ließ sich die deutsche Mannschaft nicht abschütteln und verkürzte bis zur Viertelpause noch auf 39:41.

Die Litauerinnen erwischten den besseren Start in den Schlussabschnitt und gingen nach drei Minuten mit acht Punkten in Führung. Bis zur Mitte des Viertels konnte die deutsche Mannschaft den Rückstand nicht verkürzen. Nach fünf Minuten stand es 43:53. Die DBB-Korbjägerinnen versuchten noch einmal sich mit aller Kraft der drohenden Niederlage entgegenzustemmen und kamen drei Minuten vor dem Ende noch einmal auf sieben Punkte heran (48:55).

Doch die Litauerinnen waren zu abgeklärt, um ihre Führung in den letzten Minuten zu verspielen. Sie vergrößerten ihren Vorsprung erneut auf zehn Punkte mit etwas weniger als zwei Minuten auf der Uhr. Jeden Versuch der deutschen Mädchen den Rückstand zu verkürzen, konnte Litauen kontern. So ging die Partie nach einem harten Kampf mit 52:64 zu Ende.

„Morgen noch einmal kämpfen“

Head Coach Sidney Parsons ist trotz der Enttäuschung stolz auf ihre Mannschaft: „Es ist sehr schade. Wir haben mitgekämpft und eine sehr gute Chance gehabt das Spiel zu gewinnen. Leider hat es im vierten Viertel nicht gereicht. Wir haben einen sehr schwierigen Tag mit unserer Wurfquote gehabt und Litauen hat im vierten Viertel den Switch gut gelöst. Wir haben auf der anderen Seite leider keine Antwort darauf gefunden. Im vierten Viertel waren es auf jeden Fall die Offensivrebounds, die wir zugelassen haben, und die Ballverluste auf der anderen Seite. Wir hatten mehrere Chancen, aber leider am Ende nichts getroffen. Trotz der Niederlage bin ich wirklich stolz auf die Mannschaft. Wir hätten das Spiel gewinnen können, aber dass wir hier in den Top 4 sind, ist toll für uns. Morgen können wir noch einmal kämpfen und alles geben.“

Für Deutschland spielten

Nicole Brochlitz (TK Hannover, 19), Frieda Bühner (Florida Gators/USA), Miriam Diala (Basket-Girls Rhein-Neckar/Basket Ladies Kurpfalz), Lina Falk (Eintracht Braunschweig LionPride, 5), Hilke Feldrappe (ALBA Berlin, 9), Paula Haw (TS Jahn München), Nina Horvath (Bender Baskets Grünberg), Emmanuelle Kenfac Djuela (TuS Lichterfelde), Leoni Kreyenfeld (ALBA Berlin), Greta Kröger (BG Bonn 92/TRB Team Rheinland Lions, 3), Mailien Rolf (TV Hofheim/SV Rhein-Main Baskets Langen, 13), Noreen Stöckle (BSG Basket Ludwigsburg, 3)

Boxscore