Die deutsche U18-Nationalmannschaft der Jungen hat den Einzug in das Halbfinale der diesjährigen Europameisterschaft äußerst knapp verpasst. In Volos/Griechenland musste sich das Team von Bundestrainer Alan Ibrahimagic am Ende eines umkämpften Spiels voller Dramatik mit 71:73 (23:18, 20:24, 16:19, 12:12) gegen Litauen geschlagen geben. Damit trifft das Team morgen um 15:45 Uhr erneut auf Frankreich. Bester Werfer auf deutscher Seite war Kostja Mushidi (Foto unten) mit 18 Punkten.

Deutschland startete heute mit Garai Zeeb, Richard Freudenberg, Kostja Mushidi, Leon Kratzer (Foto oben) und Niklas Kiel in die Partie und begann durchaus vielversprechend. Kratzer und Kiel sorgten für die frühe 6:0-Führung, die ebenso schnell auf 6:4 verkürzt wurde. Mushidi antwortete mit vier Punkten in Folge zum 10:4. Nachdem Litauen zwei Punkte erzielte, war es noch einmal Mushidi, der zum 12:6 traf. Anschließend brachte Tibor Taras wichtige Impulse auf deutscher Seite und punktete zum 16:11. Die litauische Mannschaft blieb weiter an den Deutschen dran, dennoch gelang es dem DBB-Team, seine Führung zu verteidigen. Mushidi schloss schließlich das Viertel mit einem Buzzer-Beater zum 23:18 ab.

Das zweite Viertel wurde von Taras mit zwei Punkten für Deutschland eingeläutet und setzte sich fort, wie das Spiel begannen hatte. Sobald Litauen versuchte, an die Deutschen heranzukommen, bauten diese ihre Führung wieder aus. So traf Kratzer nach zwei Minuten zum 28:21. Nun wirkte die litauische Mannschaft jedoch wie ausgewechselt und agierte insbesondere offensiv stärker als zuvor wohingegen die deutschen Spieler durch zu viele Ballverluste aus dem Rhythmus kamen. Nach zwei erfolgreichen Fast Breaks hintereinander, sah sich Bundestrainer Ibrahimagic zur Auszeit gezwungen. Nach einer 30:25-Führung der Deutschen hatte Litauen erneut aufgeholt. Auf das 34:28 durch Taras und Kratzer folgte schließlich ein 7:0-Lauf der Gegner, die sich somit zum ersten Mal die Führung erkämpft hatten (34:35). Nun lief es auf deutscher Seite nicht mehr so rund wie zuvor, dennoch blieb das DBB-Team am Ball. Zum Viertelabschluss schnappte sich Hartenstein den Offensivrebound und brachte Deutschland die 43:42-Führung zur Halbzeitpause.

MushidiKostjaEM2015vsLATNach dem Seitenwechsel passierte bei beiden Mannschaften zunächst offensiv nicht viel. Zwei Minuten mussten vergehen bis Litauen zu den ersten Punkten kam. Nachdem Kratzer zum 44:44 ausgeglichen hatte, lief es auf deutscher Seite wieder vielversprechender. Zeeb versenkte zwei Dreier hintereinander zum 50:44. Doch so leicht ließen sich die Gegner nicht abhängen, die mit einem 5:0-Lauf konterten. Nun ging es hin und her. Keine Mannschaft schaffte es, sich einen größeren Vorsprung zu erspielen. Mushidi, Kratzer und Taras erzielten wichtige Punkte für das deutsche Team, das zu Beginn der letzten zehn Minuten mit 59:61 knapp hinter Litauen lag.

Das Schlussviertel begann punktemäßig so schleppend wie das vorige. Schließlich traf Litauen zum 63:59. Den darauffolgenden Fast Break der Gegner wusste Wank durch ein geschicktes Foul zu verhindern, dennoch trafen diese beide Freiwürfe zum 65:59. Kratzer dunkte Deutschland zum 61:65 und verkürzte anschließend per Dreier auf 64:65. Somit war die Partie bei fünf restlichen Minuten erneut wieder komplett offen und das Spiel an Spannung kaum zu überbieten. Sobald Litauen punktete, zogen die Deutschen nach. Bei knapp zwei Minuten auf der Uhr verkürzte Mushidi den Abstand zu Litauen auf einen Punkt (69:70). Als noch 50 Sekunden zu spielen waren, lautete der Spielstand 70:72 aus deutscher Sicht. Beide Teams gaben noch einmal alles, hatten jedoch mit Ballverlusten zu kämpfen. Bei acht restlichen Sekunden baute das litauische Team seine Führung per Freiwurf auf 73:70 aus. Nun brauchte Deutschland dringend einen Dreier, den die Litauen jedoch durch ein geschicktes Foul zu verhindern wusste. Ein Freiwurf von Taras war schlussendlich die letzte Aktion des Spiels, sodass das DBB-Team am Ende mit 71:73 seinen Gegnern unterlag und den Einzug in das EM-Halbfinale hauchdünn verfehlte.

„Wir sind sehr enttäuscht, da wir uns für das Turnier mehr vorgenommen hatten. Das Spiel war zum Nehmen da, doch wir haben leider nicht zugegriffen. Eine wichtige Phase war im zweiten Viertel, als wir bei der 28:21-Führung durch mehrere Ballverluste den Gegner aufgebaut hatten. Am Ende hat ein bisschen Ruhe gefehlt. Insgesamt ist es sicher bitter, dass wir zu viele Offensiv-Rebounds abgegeben haben“, lautete das Statement von Bundestrainer Alan Ibrahimagic nach dem Spiel.

Für Deutschland spielten:
Luis Figge (finke Baskets Paderborn), Richard Freudenberg (FC Bayern München, 2), Isaiah Hartenstein (TSV Quakenbrück/Young Dragons Quakenbrück, 7 Punkte/11 Rebounds), Marcel Keßen (NOMA Iserlohn Kangaroos/Phoenix Hagen Juniors, 5), Niklas Kiel (Eintracht Frankfurt/FRAPORT SKYLINERS, 2), David Krämer (Weißenhorn Youngstars/ratiopharm Akademie, dnp), Leon Kratzer (TSV Tröster Breitengüßbach/Bike-Cafe Messingschlager Baunach, 14), Kostja Mushidi (Rhöndorfer TV, 18), Tibor Taras (TSV Tröster Breitengüßbach/Bike-Cafe Messingschlager Baunach, 15), Benedikt Turudic (Cedevita Zagreb/CRO, dnp), Lukas Wank (Science City Jena, 2), Garai Zeeb (FRAPORT SKYLINERS / FRAPORT SKYLINERS Juniors, 6).

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