Im Halbfinale der FIBA U18 European Championship 2023 in Nis/SRB trafen die U18-Jungen auf den Gastgeber aus Serbien. Vor nahezu ausverkaufter Halle unterlag das Team von Head Coach Christian Held mit 54:65 (16:17, 17:21, 12:19, 9:8). In einer defensivgeprägten Partie agierte Deutschland lange auf Augenhöhe und ließ die Serben erst spät im dritten Viertel davonziehen. Im Schlussabschnitt verließ das Wurfglück beide Mannschaften und besiegelte damit den Finaleinzug des Gastgebers. Deutschland kämpft damit morgen um 18:00 Uhr gegen Frankreich um die Bronzemedaille.

Suche nach Rhythmus

Beide Teams starteten mit viel Tempo ins Spiel. Ivan Kharchenkov brachte Deutschland nach den ersten serbischen Punkten mit seinem And-One mit 3:2 in Führung. Auch defensiv setzte die DBB-Auswahl die ersten Akzente. Zwei Blocks und Johann Grünlohs Dunk erhöhten nach zwei Minuten auf 5:2. Während die Serben mit zwei erfolgreichen Dreiern antworteten, waren die U18-Jungen vermehrt in der Zone erfolgreich (9:7, 3.). Einziges Manko der deutschen Auswahl waren zunächst die Turnover, die den Gastgebern Möglichkeiten in Transition eröffneten. Trotzdem hatte die deutsche Führung weiterhin bestand und Kharchenkov stellte auf 13:9 (6.). Wichtiger Faktor im Spiel der DBB-Jungen blieb Johann Grünloh, der sehr aktiv an den Brettern arbeitete und immer wieder die Würfe der Serben erschwerte. In der Endphase des ersten Viertels gelang Serbien der Ausgleich von der Freiwurflinie (13:13, 8.). Kurz darauf verwertete Serbien den neunten deutschen Turnover in die 13:17-Führung und beendete damit einen 8:0-Lauf. Den Schlusspunkt setzte Ben Defty mit seinem And-One, welches gleichbedeutend den 16:17-Viertelstand bedeutete.

Serbien findet Lücken

Nachdem Serbien die ersten Punkte des zweiten Viertels erzielte, brachte Jack Kayil das DBB-Team mit seinem spektakulären Layup plus Foul wieder auf Augenhöhe (19:19, 12.). Davon angezündet verwandelte Christian Anderson zwei Jumper in Folge und brachte die Führung zurück auf die deutsche Seite (23:22, 14.). Die Partie blieb allerdings durchzogen von Unkonzentriertheiten und vielen kleinen Fouls. Kharchenkovs tiefer Dreier brachte wieder etwas Schwung in die Begegnung und stellte auf 26:24. Serbien zeigte sich aber unbeeindruckt und hatte bislang jedes Mal eine passende Antwort parat (31:30, 17.). Deutschland zeigte offensiv seine Qualitäten, ließ sich defensiv aber oftmals zu leicht schlagen und ermöglichte dem Gastgeber offene Layups. Die Schlussphase gehörte ebenfalls den Serben, die mit mehr Zielstrebigkeit agierten und Head Coach Christian Held nach fünf schnellen Punkten zum Timeout bewegten (33:38, 19.). In der finalen Possession gelang es Deutschland nicht mehr den Rückstand zu verkürzen.

Schlussphase verschlafen

Auch zum Start der zweiten Hälfte, blieben die Serben am Drücker und agierten mit mehr Energie als das deutsche Team (35:46, 22.). Grünloh mit dem ersten Zeichen des Widerstands und Punkten nach starkem Offensivrebound. Wenige Sekunden später verkürzte Kharchenkov im Fast-Break auf 39:46. Auch defensiv waren die U18-Jungen nun aufmerksamer und Grünloh verhinderte zunächst mit seinem vierten Block weitere serbische Punkte (25.). Die Energie in der Defense zeigte nun auch offensiv Wirkung und Roy Krupnikas Treffer von draußen komplettierte den 7:0-Lauf der DBB-Jungen (42:46). Die Partie blieb in der Folge auf Augenhöhe und beide Teams mussten für jeden Punkt hart arbeiten. In vielen Situationen merkte man den Akteuren die Bedeutung des Spiels an, was zur Folge hatte, dass beide Mannschaften sich offensiv zunehmend schwer taten (28.). Auf deutscher Seite punktete Linus Trettin, ehe Serbien von der Freiwurflinie auf fünf Punkte wegzog (45:50). Ähnlich wie bereits zum Ende des zweiten Viertels fanden die DBB-Jungen keine Lösungen gegen den Defensivblock der Serben und kassierten gegnerische Punkte im Fast-Break (45:52). Nach zwei weiteren Turnovern ging Deutschland mit einem Zwölf-Punkte-Rückstand ins letzte Viertel (45:57, 30.)

Comeback bleibt aus

Deutschland nach der Viertelpause gefordert, aber ohne das nötige Quäntchen Glück. Serbien hingegen mit breiter Brust und den nächsten Treffern (45:62, 32.). Held mit dem erneuten Timeout, welches Kayil auf dem Feld mit einem wichtigen Dreier belohnte. Defensiv gelang es dem deutschen Team sich nochmal zu steigern und am anderen Ende zwang Grünloh die Serben zur Auszeit (50:62, 34.). Auch im Verlauf, bekamen die U18-Jungen Stops in der Verteidigung, die sie aber nicht konsequent in Punkte umwandeln konnten. Trotz weiterer guter Looks, gelang es Deutschland nicht den Rückstand wieder in den einstelligen Bereich zu bringen. Kharchenkov durchbrach die Durststrecke und stellte auf 52:64 (37.). Kurz darauf erzielte Kayil den nächsten Treffer, der Deutschland nochmal hoffen ließ. Serbien blieb offensiv weiterhin komplett von der Rolle, doch auch bei den DBB-Jungen vielen die dringend benötigten Würfe nicht (54:65, 39.). Somit zog Serbien das Finalticket, während die deutsche Auswahl morgen um 18:00 Uhr gegen Frankreich um Bronze kämpft.

„Glaube war immer da“

Head Coach Christian Held resümierte Folgendes: „Das ist natürlich eine schmerzhafte Niederlage für uns, da wir über lange Strecken gut mitgehalten haben. Besonders defensiv haben wir einen tollen Job gemacht. Leider sind bei uns heute in den entscheidenden Phasen die Würfe nicht gefallen. Solche Tage gibt es einfach und das gehört zum Sport dazu. Nichtsdestotrotz bin ich stolz auf die Mentalität der Mannschaft, die sich nie aufgegeben hat und in jeder Phase des Spiel alles reingeworfen hat. Jetzt gilt es die Niederlage so schnell wie möglich zu verdauen, um uns morgen mit Bronze zu belohnen.“

Für Deutschland spielten
Name Punkte Verein
Christian Anderson 4 Oak Hill Academy/USA
Ben Defty 3 RSV Eintracht/TKS 49ers
Esli Edigin dnp Porsche BBA Ludwigsburg
Raphael Falkenthal 0 Medipolis SC Jena
Jared Grey 0 TuS Urspringschule/TEAM URSPRING
Johann Grünloh 8 SC Rasta Vecta/YOUNG RASTA DRAGONS
Jack Kayil 15 SC RASTA VECHTA
Ivan Kharchenkov 17 FC Bayern München
Roy Krupnikas 3 Rostock Seawolves
Eric Reibe dnp Bullis High School/USA
Hannes Steinbach dnp Würzburg Baskets Akademie
Linus Trettin 4 SC RASTA VECHTA