Die deutsche Mannschaft hat beim internationalen Turnier im italienischen Cisternino im zweiten Spiel die erste Niederlage hinnehmen müssen. Gegen die Gastgeber unterlagen die ING-DiBa-Korbjägern trotz verheißungsvollem Start mit 55:68 (20:12, 11:16, 7:21, 17:19). Am morgigen Montag trifft das Team von Bundestrainer Harald Stein, das heute in Lars Lagerpusch (11 Zähler) seinen besten Werfer hatte, auf die Auswahl Montenegros.

Ungeachtet der Favoritenrolle der Gastgeber startete Deutschland mit viel Schwung in die Partie. Die Starting Five bestehend aus Bennet Hundt, Ferdinand Zylka, Oscar da Silva, Lars Lagerpusch und Moritz Sanders (Foto) erarbeitete sich nach fünf Minuten eine 13:5-Führung, die auch im weiteren Verlauf des ersten Viertels Bestand hatte. Insbesondere Lagerpusch agierte stark und war mit sieben Zählern auffälligster Akteur der Partie. Das DBB-Team lag auch dank guter Verteidigung nach zehn Minuten mit 20:12 vorne.

Im zweiten Spielabschnitt kamen die Gastgeber langsam aber sicher besser ins Spiel, was aber auch an der immer schwächer werdenden Wurfquote der deutschen Mannschaft lag. Hinzu kamen noch Nachlässigkeiten im Ballvortrag: ganze neun Ballverluste leistete sich das Stein-Team in den zweiten zehn Minuten. Dennoch blieben die ING-DiBa-Korbjäger in Führung; nach 15 Minuten stand 29:18. Nelson Weidemann und Philipp Herkenhoff trafen die einzigen beiden Distanzwürfe für Deutschland, das vor dem Seitenwechsel nur noch knapp mit 31:28 in Front lag.

Dies änderte sich dann in der zweiten Halbzeit als die Italiener das Momentum auf ihrer Seite hatten. Deutschland bekam weder unter dem Korb noch sonst irgendwo auf dem Parkett einen Pfiff und Italien konnte sich immer weiter absetzen. Deutschlands 26 Turnover, davon laut Bundestrainer Stein die meisten mit Foul, taten ihr übriges und vor Beginn der letzten zehn Minuten sah sich das DBB-Team mit einem Rückstand konfrontiert (38:49).

Mit engagierter Leistung spielte Deutschland im Schlussviertel, doch war die Hypothek der hohen Foulbelastung in Kombination mit schwächer werdenden Wurfquoten einfach zu viel. Lagerpusch, da Silva, Bonga und Sanders stemmten sich offensiv gegen die Niederlage, aber Italien agierte zu abgezockt. Bundestrainer Stein nutzte die kompletten vierzig Minuten, um seine Mannschaft auch taktisch auf ein mögliches Achtelfinale bei der Europameisterschaft vorzubereiten. Am Ende stand eine knappe Niederlage (55:68) gegen den Gastgeber, zu der Stein Folgendes zu sagen hatte:

„Zunächst einmal bin ich wirklich froh und dankbar, dass alle meine Spieler gesund aus der Halle raus kommen. Das muss man so deutlich sagen. Sicherlich haben wir auch nicht immer schlau gespielt, aber gegen acht Mann hat man es immer schwer. Es ist sehr ärgerlich, ein Spiel so zu verlieren, dennoch haben wir es in vielerlei Hinsicht nutzen können: wir haben uns taktisch auf ein mögliches Achtelfinale vorbereitet und auch für die Mannschaft ist es eine wichtige, wenn auch manchmal schmerzhafte Erfahrung, dass man sich selber helfen muss und nicht immer auf den Schutz der Schiedsrichter bauen kann.“


Für Deutschland spielten:

Isaac Bonga (SG Lützel-Post Koblenz/Eintracht Frankfurt, 8), Oskar Leon da Silva (MTSV Schwabing, 8), Philipp Hadenfeldt (ASC Göttingen/BBT Göttingen), Philipp Herkenhoff (SC Rasta Vechta/Young Dragons, 3), Bennet Hundt (ALBA Berlin, 5), Lars Lagerpusch (SG Braunschweig/Junior Löwen Braunschweig, 11), Alexander Möller (Rhöndorfer TV / Team Bonn/Rhöndorf, 4), Moritz Sanders (TSV Breitengüßbach, 8), Nelson Weidemann (Nürnberger BC/rent4office Nürnberg, 3), Ferdinand Zylka (ALBA Berlin, 5), Marten Linßen (TSV Bayer 04 Leverkusen).

Länderspieltermine
Mo., 18.07.2016, 17:00 Uhr: Deutschland – Montenegro