Mit einer Niederlage haben die U18-Jungen des Deutschen Basketball Bundes die Zwischenrunde der Europameisterschaft in Volos, Griechenland beendet. Gegen die Auswahl Frankreichs unterlag das Team von DBB-Bundestrainer Alan Ibrahimagic mit 74:89  (24:28, 22:14, 10:27, 18:20). Beste Werfer für die deutsche Mannschaft waren am heutigen Abend Leon Kratzer und Isaiah Hartenstein (Foto unten) mit jeweils 16 Punkten. Am Freitag treten die ING-DiBa-Korbjäger als Gruppendritter im Viertelfinale an. Der Gegner ist dann Litauen.

Garai Zeeb, Kostja Mushidi, Richard Freudenberg, Niklas Kiel und Leon Kratzer hieß die heutige Starting Five von DBB-Bundestrainer Alan Ibrahimagic. Ein Distanzwurf von Freudenberg brachte die erste Führung (3:1), Zeeb (Foto oben / FIBA Europe) war kurze Zeit später ebenfalls aus der Distanz erfolgreich (8:5, 3. Min). Das Spiel der beiden Topplatzierten in der Zwischenrundengruppe E ließ sich gut an und war die meiste Zeit im ersten Viertel ausgeglichen (16:16, Freiwürfe Kiel, 6. Min). Beide Mannschaften zeigten guten Basketball und profitierten von soliden Trefferquoten. Nach ebenso ausgeglichenen wie ansehnlichen zehn Minuten stand es 24:27.

Das kleine Momentum, welches sich die Franzosen zum Ende des ersten Viertels erarbeitet hatten, hielt auch zunächst an. Deutschland tat sich in dieser Phase des Spiels schwer, einen offensiven Rhythmus zu finden. Der Distanztreffer von Mushidi war da Gold wert (27:31, 12. Min). Der eingewechselte Isaiah Hartenstein ließ ein sehenswertes Dreipunktspiel folgen, Marcel Keßen legte einen blitzsauberen Wurf nach – Deutschland hatte den Führungswechsel geschafft (32:31, 13. Min). Und der Run des DBB-Teams ging noch weiter: Mushidi war nochmals zur Stelle, doch dann punktete Frankreich nach knapp dreiminütiger Pause wieder. Die Equipe Tricolore eroberte zunächst die Führung zurück, doch Hartenstein antwortete für Deutschland (36:35, 14. Min). Fünf Punkte von David Krämer brachten Deutschland wieder weiter nach vorne, vier Kratzer-Punkte im Anschluss sorgten für ein kleines Punktepolster kurz vor der Halbzeit (45:38, 18. Min). Zum Seitenwechsel kamen die Franzosen noch einmal heran; beim Stand von 46:42 ging es in die Kabinen.

HartensteinIsaiahFreiwurf-500Leon Kratzer dunkte zu Beginn der zweiten Halbzeit und machte damit die Siegesambitionen der deutschen Mannschaft klar. Doch auch Frankreich hatte nun Blut geleckt und ließ das DBB-Team nicht davon ziehen. Mitte des dritten Spielabschnitts war die Begegnung wieder komplett ausgeglichen (51:51), Bundestrainer Ibrahimagic rief seine Mannen zusammen. Nach der Auszeit eroberte Kratzer die Führung für die ING-DiBa-Korbjäger zurück, doch Frankreich agierte nun stark und konnte sich seinerseits wieder etwas absetzen (53:61, 27. Min). Hartenstein traf einen immens wichtigen Distanzwurf, doch es war einfach nicht das Viertel der Deutschen. Vor dem Schlussviertel wuchs der Rückstand auf 56:69 und Deutschland musste sich etwas einfallen lassen, um den Sieg und die Tabellenführung zu schaffen.

Die Punkte von Hartenstein und Tibor Taras waren da schon mal ein Anfang, doch leider lief auch die französische Offensive weiter wie geschmiert (60:72, 32. Min). Deutschland penetrierte erfolgreich zum Korb und brachte so die Franzosen in Foulprobleme und sich selbst an die Linie. Taras blieb nervenstark und verkürzte, ebenso wie der eingewechselte Benedikt Turudic (64:74). Doch Frankreich wusste, die deutsche Aufholjagd rüde zu stoppen: Ntilikinas Dreipunktewurf traf Deutschland mitten ins Herz. Krämer zeigte aber, dass dieses DBB-Team ein riesengroßes Kämpferherz besitzt und verwandelte mit viel Wut im Bauch ein Dreipunktspiel. Doch auch hierauf hatte Frankreich eine Antwort, ebenso wie auf einen weiteren Hartenstein-Dreier (70:81, 37. Min). Die Franzosen kamen immer wieder zu Punkten durch Schnellangriffe – der wohl spielentscheidende Unterschied zu Ungunsten der Deutschen. Kämpferisch konnte man Ibrahimagics Team erneut keinen Vorwurf machen, Lukas Wank und Marcel Keßen sorgten gut eineinhalb Minuten vor Spielende für das 74:84. Am Ende waren die Franzosen zu stark und die Anzahl der Ballverluste (18) zu hoch. Deutschland unterlag 74:89 und trifft, nach dem wohlverdienten Ruhetag, am Freitag im Viertelfinale auf Litauen.

„Wir haben offensiv bis auf das dritte Viertel ein gutes Spiel gemacht. Aber wir haben den Franzosen natürlich auch viel geschenkt, sie haben allein 25 Punkte durch Fastbreaks gemacht. Wir wollten die letzten beiden Spiele gewinnen, aber hatten die Gedanken wohl doch schon mehr beim Viertelfinale. Jetzt haben wir einen Tag zur Erholung und greifen dann am Freitag an. Der Gegner ist schwer, aber wir werden bereit sein“, so Bundestrainer Alan Ibrahimagic nach der Partie.

Für Deutschland spielten:
Luis Figge (finke Baskets Paderborn), Richard Freudenberg (FC Bayern München, 5), Isaiah Hartenstein (TSV Quakenbrück/Young Dragons Quakenbrück, 16), Marcel Keßen (NOMA Iserlohn Kangaroos/Phoenix Hagen Juniors, 6), Niklas Kiel (Eintracht Frankfurt/FRAPORT SKYLINERS, 7), David Krämer (Weißenhorn Youngstars/ratiopharm akademie, 9), Leon Kratzer (TSV Tröster Breitengüßbach/Bike-Cafe Messingschlager Baunach, 16), Kostja Mushidi (Rhöndorfer TV, 4), Tibor Taras (TSV Tröster Breitengüßbach/Bike-Cafe Messingschlager Baunach, 4), Benedikt Turudic (Cedevita Zagreb/CRO, 2), Lukas Wank (Science City Jena, 2), Garai Zeeb (FRAPORT SKYLINERS / FRAPORT SKYLINERS Juniors, 3).

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