Die deutschen U18-Jungen stehen bei der FIBA U18 European Championship in Nis/Serbien im Viertelfinale. Im Achtelfinale wurde Schweden keine Chance gelassen. Das Team von Bundestrainer Christian Held gewann nach schwierigem Start mit 93:77 (22:23, 32:22, 25:13, 14:19) und zeigte „da geht noch was bei dieser EM“, wie man im Sport so gerne formuliert. In der Runde der letzten Acht spielen die DBB-Youngster am morgigen Donnerstag gegen Griechenland (15.30 Uhr).

Defense nicht auf der Höhe

Mit 11:5 und drei Dreiern (Zweimal Ivan Kharchenkov, Linus Trettin) startete die DBB-Auswahl ins Spiel (3.). Doch die Skandinavier waren – ebenfalls aus der Distanz – immer gefährlich und forderten die deutsche Defense. Die ließ sich einige Male im 1-1 schlagen und kassierte einen weiteren Dreier (13:17, 5.). Nach einem 0:10-Lauf holte Held sein Team zur Auszeit zusammen (13:19, 7.). Offensiv war Kharchenkov fast der einzige, allerdings starke Faktor im deutschen Spiel. Dann sprangen auch andere Spieler in die Bresche, z.B. Christian Anderson, der per Dreier die Führung zurückholte (20:19, 9.). Ins zweite Viertel ging es aber mit einem 22:23-Rückstand.

Individuelle Klasse

Wieder Anderson per Dreier mit Ablauf der Uhr machte das 28:25 für seine Mannschaft, die sich nach wie vor schwertat einen Rhythmus zu finden. Jared Grey hatte einige starke Szenen am gegnerischen Brett und Jack Kayil besorgte das 34:25 (14.). Das DBB-Team schien sich so langsam freizuspielen. Schweden wehrte sich, aber Deutschland kam jetzt über seine individuelle Klasse zum Erfolg (43:31, 16., Grünloh, Anderson, Kharchenkov). Defensiv lief es immer noch nicht hundertprozentig, die Lücken nutzte der Gegner umgehend zum 43:36 (17.). Insgesamt aber waren die ING-Korbjäger bis zum Seitenwechsel die bessere Mannschaft (54:45).

(Vor)-Entscheidung fällt

Deutschland kam mit dem Bestreben aus der Kabine, möglichst schnell für eine Vorentscheidung zu sorgen. Körpersprache und Einsatz stimmten, aber Schweden wollte da nicht mitspielen. Das DBB-Team agierte offensiv einige Male zu umständlich mit einem Pass zuviel, aber der überragende Kharchenkov war vone ein Garant dafür, dass der Vorsprung einigermaßen konstant blieb (62:53, 25.). Schnelle Punkte von Trettin und Anderson zwangen den Gegner dann in eine Auszeit (66:53). Deutschland kontrollierte das Spiel und vergrößerte jetzt die Führung (73:53, 28.). In diesen Minuten fiel mit einem 14:0-Lauf  die (Vor)-Entscheidung, die nach 30 Minuten trotz Freiwurfschwäche kaum noch zu bezweifeln war (79:58).

Lust auf mehr

Das Held-Team ließ sich jetzt trotz immer mal wieder auftretender Unkonzentriertheiten nicht mehr beirren und brachte den Vorsprung sicher ins Ziel. Eine Zeit lang war noch ein eventueller „Hunderter“ ein Thema, aber das klappte dann nicht mehr ganz. Insgesamt ein souveräner Auftritt, der nach wie vor Lust auf noch viel mehr macht.

„Sehr souverän und dominant“

Head Coach Christian Held: „Ein weiteres Mal Glückwunsch an die Mannschaft, die das gerade in der zweiten Halbzeit sehr souverän und dominant gelöst hat. Wir sind ruhig geblieben, wir haben die Dinge umgesetzt, die wir uns vor dem Spiel vorgenommen haben. Dann haben wir es auch irgendwann geschafft, die Dreierquote der Schweden etwas herunterzubringen. Aber mein großer Respekt an Schweden, das in der ersten Halbzeit 86 Prozent und übers Spiel über 50 Prozent Dreier getroffen hat. Das sind schon mehr als überragende Werte und da waren auch viele schwierige Würfe dabei, die die Schweden getroffen haben. Nichtsdestotrotz hatten wir das Spiel unter Kontrolle, haben den Ball offensiv gut bewegt und waren sehr geduldig. Defensiv haben wir es geschafft, sie dann zu kontrollieren und somit das Spiel für uns zu entscheiden.“

Für Deutschland spielten
Name Punkte Verein
Christian Anderson 16 Oak Hill Academy
Ben Defty 9 RSV Eintracht/TKS 49ers
Esli Edigin dnp Porsche BBA Ludwigsburg
Raphael Falkenthal 0 Medipolis SC Jena
Jared Grey 8 TuS Urspringschule
Johann Grünloh 10 SC RASTA Vechta
Jack Kayil 9 ALBA Berlin
Ivan Kharchenkov 22 FC Bayern München
Roy Krupnikas 3 Rostock Seawolves
Hannes Steinbach 2 Würzburg Baskets Akademie
Linus Trettin 11 TuS Iserlohn 1846