Nach der Auftaktniederlage vom Vortag gegen die Türkei wollte sich das Team von DBB-Bundestrainer Harald Stein heute mit einem Sieg gegen Russland bei der Europameisterschaft in Ventspils/Lettland zurückmelden. Vor allem auf Grund eines fulminanten Schlussviertels siegte die DBB-Auswahl mit 75:72 (20:18, 12:22, 19:23, 24:9). Bester deutscher Werfer war Jason George (ratiopharm ulm/BBU 01 Ulm) mit 15 Punkten.

Bundstrainer Harald Stein schickte zunächst Jason George, Marco Hollersbacher, Hendrik Drescher, Kay Bruhnke und Jonas Mattisseck aufs Parkett und wurde mit schnellen Punkten belohnt. Deutschland startete mit zwei And Ones von Jason George und Kay Bruhnke gut in die Partie (6:0, 2.). Nach vier russischen Zählern baute Drescher dann den deutschen Vorsprung weiter aus (8:4, 4.). In der Folge ließen die Adlerträger jedoch ihre Chancen liegen, so dass Russland zur Viertelmitte ausgleichen konnte (8:8, 5.). Voller Energie stopfte Binapfl nun nach Bruhnke-Zuspiel (10:8, 6.) und setzte so ein Zeichen. Mattisseck besorgte mit einem Layup und zwei Freiwürfen gleich das 14:10 (7.). Russland scheiterte im Gegenzug zweimal aus der Distanz, wodurch es mit 15:10 in die drei Schlussminuten des ersten Viertels ging. Meredith ließ nun durch seinen Dreier noch einmal die deutsche Bank aufspringen (20:12, 9.), die jedoch mit ansehen musste, wie der Gegner mit sechs Zählern in den letzten 90 Sekunden noch auf 20:18 herankam.

Nach dem Ausgleich sorgte Brenneke für die ersten schwarz-rot-goldenen Punkte im zweiten Durchgang (22:20, 11.). Ansonsten war der Viertelstart von einigen Fehlern geprägt: fehlerhafte Dreier-Versuche auf beiden Seiten waren ebenso zu sehen wie einige Fehlpässe. Per Distanzwurf ging Russland so erstmals in Führung (22:23, 12.) – ein deutliches Signal für die erste Auszeit von Harald Stein. Die Osteuropäer bauten den Vorsprung jedoch, lediglich von einem Mattisseck-Dreier gestoppt, weiter aus (25:29, 14.). Der DBB-Nachwuchs tat sich weiterhin schwer unterm Korb, was auch die Reboundstatistik (11:18) auswies. Ein ganz wichtiger Downtown-Treffer kam dann von Bruhnke, der für den Anschluss sorgte (28:30, 15.). Russland präsentierte sich in dieser Phase jedoch wacher und packte den ING-DiBa-Korbjägern mit einem 0:6-Lauf das 28:36 auf die Anzeigetafel (16.). Den kurzzeitig zweistelligen Rückstand verkürzte dann wieder Bruhnke von der Linie (30:38, 18.), Binapfl legte nach (32:38, 19.). Den Schlusspunkt in Halbzeit eins setzten dann die Russen mit zwei Zählern und der 32:40-Führung.

Nach dem Seitenwechsel kam die deutsche Mannschaft besser aus der Kabine. George markierte mit fünf Zählern das 37:40 (22.). Der Ulmer zeigte sich auch beim 39:44 (24.) äußerst agil unterm Korb. Ein zu einfacher Ballverlust durch Hollersbacher nutzte dann jedoch Mikhailovskii zum Fastbreak-Dunk (39:50, 24.). Einen Dreier von Konovalov konterte dann Hendrik Drescher mit zwei wichtigen Downtown-Treffern (45:53, 26.), welche den Nachwuchs aus der Bundesrepublik im Spiel hielten. Die Abspielfehler blieben ein großes Manko auf DBB-Seite, doch nutzte die Konkurrenz dies nun weniger entschieden aus. Mit 51:58 ging es so in die Schlussminute.

In die entscheidenden zehn Minuten startete Russland wieder besser, aber Binapfl und Vrcic hielten den Anschluss (56:65, 33.). Als dann auch noch George und Mattisseck von jenseits der Dreierlinie sowie Meredith per Freiwurf und George mit einem Layup trafen, war die Partie plötzlich wieder völlig offen (63:65, 35.). Bei weiß-blau-rot wurde man nun unruhig, was eine Auszeit zur Folge hatte (65:66, 36.). Auf Augenhöhe ging es in den letzten Minuten des Spiels ganz eng zu. Doch Deutschland tat sich nach wie vor schwer im Angriff, kam aber immer wieder in Ballbesitz. George war es dann in der Schlussminute, der seine Mannen nach einer gefühlten Ewigkeit per Dreier wieder in Führung brachte (70:69, 40.). Vrcic sorgte dann mit einem erneuten Dreier für eine vier Punkte-Führung, die Shashkovs Dreier verkürzte. Mattisseck behielt an der Line die Nerven und sicherte so den ersten Erfolg bei dieser EM.

„Wir haben einen großen Kampf gezeigt und vor allem in der zweiten Halbzeit sehr gut gespielt. Mich freut besonders, dass wir nie aufgegeben und an uns geglaubt haben. Das war sehr wichtig für unser Selbstbewusstsein“, resümierte Bundestrainer Stein nach der Partie.

Für Deutschland spielten:
Kilian Binapfl (FC Bayern München,5 ), Lorenz Brenneke (ALBA BERLIN, 4), Kay Bruhnke (Baunach Young Pikes/Tröster Breitengüßbach, 8), Hendrik Drescher (ALBA BERLIN, 10), Finn Fleute (ETB SW Essen/Metropol Baskets Ruhr), Jason George (ratiopharm ulm/BBU 01 Ulm, 15), Marco Hollersbacher (Phoenix Hagen), Tim Köpple (ratiopharm ulm/BBU 01 Ulm, 1), Timo Lanmüller (ratiopharm ulm/BBU 01 Ulm, 1), Jonas Mattisseck (ALBA BERLIN, 14), Matthew Meredith (Nürnberg Falcons BC, 7), Bruno Vrcic (FC Bayern München, 10).

Das Team wird betreut von Delegations-Leiter Bernd Röder, Bundestrainer Harald Stein, den Co-Trainern Eric Detlev und Matthias Sonnenschein, Teamarzt Maximilian Schenke, Physiotherapeut Lukas Lai und Team-Betreuer Tomasz Kumaszynski.

EM-Vorrunde
Di., 31. Juli 2018, 19.45 Uhr: Deutschland – Frankreich

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