Die deutsche U16-Nationalmannschaft der Mädchen hat ihr zweites Spiel beim 4-Nationen-Turnier in Wolfenbüttel erfolgreich bestritten. Nach dem Auftakterfolg gegen die Niederlande bezwang das Team von Bundestrainer Stefan Mienack heute Litauen mit 78:54 (19:11, 24:12, 14:15, 21:16). Damit gibt es am morgigen Freitag um 19:30 Uhr ein echtes Endspiel zwischen Deutschland und Kroatien. Elea Gaba (24 Punkte, 12 Rebounds, Foto) ragte auf deutscher Seite heraus, bei Litauen erzielte Simona Visockaite die meisten Punkte (14).

Unverändert mit Julia Förner, Meret Kleine-Beek, Emily Bessoir, Nina Rosemeyer (Foto unten) und Elea Gaba schickte Mienack seine Erste Fünf aufs Parkett. Litauen hatte sich offenbar einiges vorgenommen. Gegenüber dem Vortag waren die Baltinnen jedenfalls zunächst kaum wiederzuerkennen. Die klaren Längennachteile machten sie mit Tempo wett, sodass die ING-DiBa-Korbjägerinnen nicht so recht „vom Fleck“ kamen (8:5, 5.). Dann zog das DBB-Team defensiv an, belohnte sich offensiv aber nicht, da man mit den bissigen Litauerinnenn viel Mühe hatte. Die rund 300 Zuschauer unterstützten ihre Mannschaft nach Kräften, doch noch sprang der Funke nicht über (10:8, 8.). Im Anschluss waren es Rosemeyer und die durchsetzungsstarke Gaba, die mit zwei energischen Moves zum Korb die Richtung vorgaben. Nach dem ersten Viertel lag Deutschland mit 19:11 vorne.

RosemeyerNina2017vsLIT-250Das intensive Training vom Mittag zahlte sich jetzt langsam aus. Dort hatte man unter anderem das Ausnutzen von Überzahlsituationen geübt und das sogenannte „Spacing“ aufgefrischt. Litauen blieb aber ein unbequemer Gegner, der immer mal wieder Nachlässigkeiten im deutschen Spiel ausnutzte. Das Kommando hatte aber eindeutig die DBB-Auswahl übernommen, die durch zwei Korbleger von Förner zum 23:11 kam (12.). Nach einem viertelübergreifenden 12:0-Lauf der Deutschen brachte Litauen wieder Punkte auf die Anzeigetafel (27:13, 15.). Gaba dominierte die deutsche Offensive, hatte bereits 14 Punkte gesammelt. Die Partie verlief jetzt einseitig, da die Baltinnen gegen die deutsche Defense überhaupt nicht mehr zum Zug kamen und noch dazu kein Mittel gegen die DBB-Mädchen unter dem eigenen Korb fanden (34:14, 17.). Schon lange vor der Pause hatte Mienack alle seine zwölf Spielerinnen eingesetzt (43:23).

Nach dem Seitenwechsel kam Deutschland wie zu Beginn des Spiels nur schwer in die Gänge (45:29, 23.). Es fehlte der Zugriff und man agierte zu ungeduldig, machte den Gegner so unnötig stark. Diese Phase des Spiels konnte dem Bundestrainer nicht gefallen. Sein Team mühte sich um einen Rhythmus, doch genau der war verloren gegangen (49:33, 28.). Die einfachsten Würfe wollten nicht mehr fallen, bis wieder einmal Gaba vollstreckte und Förner nachlegte (53:33, 29.). Schließlich gab Deutschland im Turnierverlauf das erste Viertel ab (57:38).

Und auch der Beginn des Schlussabschnitts gehörte dem Team aus dem Baltikum. Mienack musste mehrfach an sich halten und durfte sich bei seiner Topscorerin bedanken, dass der Gegner nicht noch näher kam (63:48, 34.). Man mühte sich zum zwar ungefährdeten, aber doch hart erkämpften Erfolg (65:51, 36.). „Die Litauerinnen kenne ich so, wie sie sich heute gespielt haben: mit sehr aggressiver Defense und stark von außen. Wir wussten, dass es ein hartes Stück Arbeit wird, haben unseren Vorsprung aber gut verwaltet und verdient gewonnen. Eine weitere ganz wichtige Erfahrung für die Mädchen“, so der Bundestrainer nach dem Spiel.

Für Deutschland spielten:
Kim Siebert (DJK Brose Bamberg, 2), Anabel Neuber-Valdez (Chemcats Chemnitz, 2), Leyla Öztürk (TuS Lichterfelde Berlin, 1), Julia Förner (DJK Brose Bamberg, 6), Emily Bessoir (TS Jahn München, 7), Nina Rosemeyer (Wolfpack Wolfenbüttel/Girls Baskets Braunschweig-Wolfenbüttel, 12), Marie Reichert (BC Marburg/Team Mittelhessen, 7), Magdalena Landwehr (DJK Brose Bamberg, 8), Alina Dohr (BBZ Opladen/Dragons Rhöndorf), Victoria Poros (TuS Lichterfelde Berlin, 4), Eléa Gaba (Chemcats Chemnitz, 24), Meret Kleine-Beek (TuS Lichterfelde Berlin, 5).

Boxscore

Der weitere Spielplan:

Freitag, 6. Januar 2017
17.00 Uhr: Litauen – Niederlande
19.30 Uhr: Deutschland – Kroatien

Fotos: Olaf Hahn