Nach der gestrigen Niederlage traten die deutschen U16-Mädchen (Foto Clara Wilke) heute erneut gegen die Tschechische Republik an. Die Generalprobe für die in der kommenden Woche beginnende Europameisterschaft in Skopje/Nordmazedonien (22.-30. August 2019) wurde in Chemnitz mit 88:69 (21:12, 26:13, 23:19, 18:25) gewonnen. Bei der EM geht es dann in der Vorrunde gegen Frankreich, Dänemark und Litauen.

Martha Pietsch, Franka Wittenberg, Paula Graichen, Lina Sontag und Praise Egharevba bildeten Deutschlands Starting Five. Das DBB-Team kam durch Pietsch, Egharevba und Sontag zur 10:5-Führung nach fünf Minuten. Deutschland spielte variabel und hatte sich bis dahin gut auf die tschechische Defense eingestellt. Beide Teams suchten allerdings noch nach einem Rhythmus, es gingen doch sehr viele Würfe daneben. Aufmerksam agierte die deutsche Verteidigung vor allem gegen die tschechischen Dreierschützinnen, die am Vortag zehn Treffer aus der Ferndistanz gelandet hatten. Das erste Viertel warf eine Parallele zu Spiel eins, als Deutschland ebenfalls den Auftakt für sich entschieden hatte (21:12).

Und es ging sehr gut weiter. Wittenberg und Lilli Frölich schraubten den Vorsprung auf 30:17 (12.). Man durfte in dieser Phase sehr zufrieden sein mit dem deutschen Team, das gut reboundete und ordentlich auf den Ball aufpasste. Auch Mitte des zweiten Spielabschnitts hatte der zweistellige Vorsprung Bestand (36:21, „and one“ Egharevba). Deutschland spielte wie aus einem Guss (42:21, Dreier Sontag, 17.) und hatte den Gegner fest im Griff. Die eindeutige Überlegenheit bei den Rebounds zeugt vom großen Einsatzwillen der DBB-Youngster. Bis zur Pause blieb es bei der glänzenden Vorstellung der DBB-Auswahl (47:25).

Sechs schnelle Punkte erzielten die Tschechinnen direkt nach Wiederbeginn, die ING-Korbjägerinnen waren mit ihren Gedanken wohl noch in der Kabine. Doch Deutschland erholte sich schnell (55:33, Graichen, 24.). Frieda Bühner (re.) ging regelmäßig an die Freiwurflinie und traf dort hochprozentig (9/10 nach 25 Minuten). Das DBB-Team beantwortete die tschechischen Comebackversuche erfolgreich (60:37, Pietsch, 27.) und schien einem sicheren Sieg entgegenzustreben. Nach drei Vierteln bestand daran kein Zweifel mehr (70:44).

Deutschland geriet fortan nicht mehr in Gefahr und kontrollierte die Partie weitgehend. Im Gefühl des sicheren Sieges schlichen sich zwar noch einige Fehler ins deutsche Spiel und Tschechien konnte auch etwas verkürzen, aber das änderte nichts an der Dominanz des Czach-Teams.

„Einige Dinge, die wir nach dem Spiel gestern verändern wollten, haben wir geschafft, andere nicht. Wir hatten immer noch große Probleme mit der Eins-gegen-Eins-Verteidigung. Offensiv haben wir aber durchgängig gut angegriffen und uns nicht davon beeindrucken lassen, dass die Tschechinnen immer wieder neue Sachen probiert haben. Heute haben wir wirklich immer eine Antwort gefunden. Wir haben auch endlich mal schwierige Würfe in kritischen Phasen getroffen, die uns geholfen haben ruhig zu bleiben. Wir fahren jetzt mit einem guten Gefühl zur EM und sind bereit für Skopje“, äußerte sich Bundestrainer Heiko Czach nach der Partie.

Für Deutschland spielten:
Frieda Bühner (Osnabrücker SC/Panthers Academy Osnabrück, 13), Praise Egharevba (TS Jahn München/TSV München Ost, 7), Hilke Feldrappe (TuS Lichterfelde Berlin, 3), Lilli Frölich (ChemCats Chemnitz, 4), Paula Graichen (TS Jahn München, 2), Martha Pietsch (TuS Lichterfelde Berlin, 17), Lina Sontag (TuS Lichterfelde Berlin, 7), Helen Spaine (TuS Lichterfelde Berlin, 5), Genevive Wedemeyer (BG Hamburg-West, 3), Clara Wilke (ALBA Berlin, 13), Franka Wittenberg (MTV Wolfenbüttel/Eintrach Braunschweig LionPride, 13).

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