Die deutsche U16-Nationalmannschaft der Jungen hat sich beim international besetzten Turnier im türkischen Konya den 11. Platz gesichert. Gegen Russland gewann das Team von Bundestrainer Harald Stein das letzte Spiel souverän mit 67:55 (12:8, 16:13, 17:14, 22:20) und nahm damit etwas Schönheitskorrektur vor; dennoch hatte man sich vor Beginn des Turniers mehr ausgerechnet. In der heutigen Begegnung war Philipp Herkenhoff (Foto) mit einem Double-Double (16 Punkte, 12 Rebounds) bester deutscher Spieler auf dem Feld.

Die Anfangsphase des Spiels war auf beiden Seiten von Nervosität geprägt. Ein echter Spielfluss wollte nicht aufkommen, gerade in der Offensive. Nach knapp fünf Minuten stand es 4:4, ehe das junge deutsche Team sich mit fortschreitender Spielzeit etwas absetzten konnte und nach sieben Minuten zum 9:4 durch Bo Meister kam. In der neunten Spielminute traf Herkenhoff völlig freistehend einen Dreier zum 12:6, den nächsten Fastbreak konnte man aber nicht erfolgreich gestalten, so dass Russland den Rückstand auf 12:8 verkürzen konnte.

Starke Defensivaktionen und ein besserer Rhythmus in der Offensive brachten zu Beginn des zweiten Viertels eine 19:10 Führung (12. Min.). Herkenhoff und Zerban schlossen zwei Fastbreaks gegen ihre Gegenspieler ab und Russland nahm die erste Auszeit. Die ING-DiBa-Korbjäger blieben aber auch danach das bessere Team, erhöhten auf 21:10 und zwangen den Gegner zu schwierigen Abschlüssen. Zwei individuelle Fehler brachten die Russen dann jedoch nach 14 Minuten zurück ins Spiel (21:14). Auf beiden Seiten häuften sich in der Folge die Ballverluste. Nach 18 Minuten stand es 25:19 für Deutschland. Die Punkte in dieser Phase eher Zufallsprodukte, so wie der Treffer von Seric zum 27:19. In die Halbzeit ging das DBB-Team trotzdem mit einer 28:21 Führung.

Zerfahren war die Anfangsphase des dritten Viertels, als beide Teams in den ersten knapp vier Minuten offensiv überhaupt nicht zur Geltung kamen. Herkenhoff und Badu setzten die ersten Treffer für Deutschland zum Zwischenzeitlichen 35:28. Dann ließ das DBB-Team Russland besser ins Spiel kommen. Diese verkürzten nach zwei Ballverlusten und einem wilden Dreier auf 35:34 (27. Min.). Die Mannschaft von Harald Stein zeigte sich davon allerdings unbeeindruckt und zog nach Punkten von Döding, Weidemann und Herkenhoff schnell auf 43:35 davon (28. Min.). Buck machte einen Zehn-Punkte-Vorsprung zum Ende des dritten Viertels daraus (45:35).

Badu, Herkenhoff und Döding sorgten dann früh im letzten Spielabschnitt für die Vorentscheidung. Mit zwei Dreiern, einem Korbleger und Freiwürfen sorgten sie für eine deutliche 54:35 Führung des DBB-Teams nach 32. Minuten. Mitte des Viertels war das Spiel dann bereits zu Gunsten der deutschen U16-Nationalmannschaft entschieden. Seric traf zum 59:41. Russland konnte zwar den Vorsprung bis zum Ende des Spiels etwas verkürzen, brachte das DBB-Team aber zu keinem Zeitpunkt mehr in Bedrängnis. Am Ende stand ein verdienter 67:55 Erfolg und damit Platz elf in der Gesamtwertung.

Zufrieden mit dem Ausgang der heutigen Partie zeigte sich auch Harald Stein: „Wir haben eine gute Leistung meiner Mannschaft heute gesehen. In den ersten drei Vierteln war es ein echter Kampf, den das Team aber sehr gut angenommen hat. Es war das siebte Spiel in acht Tagen und die Belastung dementsprechend hoch. Da kann man kein schönes Spiel erwarten.“ Insgesamt zog Stein ein positives Fazit: „Das ist das beste Turnier in diesem Altersbereich. Das Niveau, gerade in unsere Gruppe, war extrem hoch. Die Franzosen haben uns darum beneidet, denn wir waren in jedem Spiel gefordert. Für uns war das natürlich nicht immer ganz einfach, denn dadurch haben wir ein paar knappe und unglückliche Niederlagen hinnehmen müssen. Insgesamt bin ich zufrieden. Wir hatten nur einen Tag Vorbereitung und haben uns dafür teuer verkauft. Es war eine gute Standortbestimmung und ein erster Härtetest für die EM im Sommer.“

Für Deutschland spielten:
Thorben Döding (Young Dragons Quakenbrück, 11), Nelson Weidemann (ALBA Berlin, 6), Niklas Pons (TV 1862 Langen/ Schoder Junior Giraffen Langen, 7), Arne Wendler (BV Chemnitz 99 / BV Oettinger Chemnitz 99, 4), Badu Buck (Alba Berlin, 8), Isaac Bonga (Lützel-Post Baskets Koblenz), Bo Meister (BSG Bremerhaven, 2), Mateo Seric (BSG Ludwigsburg / Porsche Basketball Akademie, 8),  Philipp Herkenhoff (Young Dragons Quakenbrück, 16), David Aichele (USC Heidelberg / Junior Baskets Rhein-Neckar), Luis Zerban (FC Bayern München, 4), Vladimir Pinchuk (Phoenix Hagen Youngsters / Baskets Schwelm, 1)

Turnier-Website mit allen Ergebnissen