37 Minuten agierte das U16-Team der DBB-Jungen bei der EM in Udine/Italien im ersten Spiel um die Plätze 9-16 auf Augenhöhe – teilweise sogar besser als die slowenische Auswahl. Für den Sieg reichte es ganz knapp nicht, auch weil die Slowenen unheimlich schwierige Würfen trafen. Wenige Minuten, in denen den Deutschen Fehler unterliefen und fehlende Härte in der Zone sorgten für den Endstand von 65:72 (16:14, 18:21, 11:20, 20:17).

Jacob Patrick, Christoph Tilly (Foto oben), Jakob Hanzalek, Michael Rataj und Alexander Richardson waren die von Bundestrainer Fabian Villmeter auserkorenen Starter für Deutschland. Christoph Tilly fand seinen Rhythmus früh und beeinflusste das Spiel positiv mit Steals, Blocks und Punkten. Auch seine Teamkollegen waren von Beginn an konzentriert und kamen gut in die Partie. Die Slowenen trafen jedoch drei ihrer sechs Versuche von Downtown, sodass beide Teams auf Augenhöhe agierten.

Zu Beginn des zweiten Viertels stellte die Zonenverteidigung Deutschlands die Slowenen vor erhebliche Probleme. Die gute Kommunikation und die schnellen Rotationen besorgten der deutschen Mannschaft einen Vorteil. Auf der anderen Seite wusste das Team von der guten Defense zu profitieren, vor allem wenn es schnell nach vorne ging. Zwei schön herausgespielte Dreier von Jacob Patrick (Foto unten) bestraften die Verteidgung der Slowenen. Danach kam der Gegner jedoch vermehrt am Ring zum Korberfolg und befeuerte einen Lauf. Mit 34:35 aus deutscher Sicht ging es dann in die Kabine. Patrick war mit fünf von acht Treffern und 13 Punkten bester deutscher Scorer. Hanzalek zog die Offense mit vier Assists auf und Tilly steuerte acht Punkte bei.

Nach der Halbzeitpause kam Deutschland mit einem And-One von Michael Rataj ins dritte Viertel. Der Ball lief in der Offense nicht mehr ganz so flüssig wie stellenweise in Halbzeit eins. Slowenien schlug daraus aber nicht genug Kapital – auch aufgrund der nach wie vor aufmerksamen Defense des Villmeter-Teams. In den letzten drei Minuten des dritten Durchgangs häuften sich auf deutscher Seite die Ballverluste: Fünf Mal gab das DBB-Team den Ball ab. Das nutzten die Slowenen jetzt besser aus und gingen nach 30 Minuten mit zehn Punkten Vorsprung ins Schlussviertel.

Erneut war es Michael Rataj, der das Viertel für Deutschland mit zwei Punkten eröffnete. Nach einem Steal sorgte Hanzalek per Layup plus Freiwurf für fünf schnelle Zähler der DBB-Jungen. Auf schwierige Stepback-Dreier und Layups seitens der Slowenen antwortete Hanzalek mit seinem eigenen Dreier – mit Hand im Gesicht. Der nächste slowenische Dreier sorgte dann für eine Auszeit von Coach Villmeter. Das Spiel stand auf der Kippe.

Fünf Minuten vor Schluss verkürzte Rataj per Dreier auf sechs Punkte nach einem Baseline Out Of Bounds Play, das ihm einen weit offenen Wurf bescherte. Zwei Layups von Tilly und Hanzalek, der erneut den Ball stahl, sorgten mit drei Minuten auf der Uhr für das 65:68. Die Aufholjagd war fast gelungen, jetzt musste Deutschland noch den letzten Schritt auf dem Weg zum Sieg gehen. Den Anfang dafür machte Tilly mit einem fulminanten Block, dem er eine kleine Dosis Trash Talk folgen ließ. Mit einer extra Portion Intensität ging das deutsche Team in der Verteidigung ans Werk, doch mit 40 Sekunden zu spielen lag man mit fünf Punkten zurück. Trotz vollem Einsatz holten die DBB-Auswahl diesen Rückstand nicht mehr auf. Slowenien gewann das Spiel mit 65:72.

Bundestrainer Villmeter nach der Partie: „Wir waren gegen eine längenmäßig unterlegene Mannschaft nicht tough genug unterm Korb, um die einfachen Punkte einzubringen, haben aus dem Zweierbereich unter 40 Prozent getroffen. 39 Prozent unterm Korb ist einfach zu wenig. Wir haben elf offensive Rebounds abgegeben. Da waren wir einfach nicht entschlossen genug. Leider. Ein Merkmal dieser Mannschaft ist – auch wenn sie über lange Phasen besser spielt als der Gegner – dass sie es schafft, mit Unkonzentriertheiten in kürzester Zeit das Spiel zu verspielen. Das sind manchmal nur drei, vier Minuten und das mag man einer jungen Mannschaft auch zugestehen, aber auf diesem Level wird das natürlich gnadenlos bestraft. Es ist nicht so, dass wir auf dem Level nicht spielen können, aber wir machen das nicht konstant genug. Das hat sich heute auch fortgesetzt.“

Für Deutschland spielten:
Kilian Brockhoff (RW Cuxhaven/Young Rasta Dragons), Vincent Dubbeldam (ALBA BERLIN), Jakob Hanzalek (ratiopharm Ulm/BBU 01 Ulm, 12), Tjark Lademacher (Hamburg Sharks/BG Hamburg Hittfeld), Jonas März (FC Bayern München/SB DJK Rosenheim), Jacob Patrick (Porsche BBA Ludwigsburg, 13), Michael Rataj (FC Bayern München/TV Schwaben Augsburg, 16), Alexander Richardson (SSC Karlsruhe, 4), Benjamin Schröder (FC Bayern München, 9), Christoph Tilly (ALBA BERLIN, 10), Luis Wulff (FC Bayern München, 1).

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