Nachdem die U16-Jungen-Nationalmannschaft mit einem 96:57-Erfolg gegen Finnland erfolgreich in die Europameisterschaft startete, ging es heute im zweiten Gruppenspiel gegen Turnierfavorit Spanien. Die Mannschaft von Bundestrainer Dirk Bauermann unterlag der spanischen Auswahl in der heutigen Begegnung , trotz einer ordentlichen Leistung, mit 63:68 (24:20, 12:13, 12:18, 15:17). Morgen um 16:00 Uhr hoffen die DBB-Jungen, die Gruppenphase mit einem Sieg im Spiel gegen Israel beenden zu können.

Rasanter Start

Die Partie erlebte einen temporeichen Beginn, indem beide Teams schnell Wege in die gegnerische Zone fanden und somit auch früh Punkte auf die Anzeigetafel brachten (4:4, 2.). Die Spanier pressten das deutsche Team von Anfang an und brachten Unruhe in das Aufbauspiel der DBB-Jungen. Dennoch gelang es der deutschen Auswahl, die Presse zu knacken und die Überzahl im spanischen Halbfeld auszunutzen. Dabei punktete das deutsche Team sehr facettenreich. Zu den ersten Korberfolgen zählten Abschlüsse am Korb, sowie auch Sprungwürfe aus der Mitteldistanz und von der Dreierlinie. Jedoch fand der Gegner immer wieder Lücken in der Verteidigung und blieb dem deutschen Team auf den Fersen (12:8, 4.). In den Folgeminuten erhöhte die DBB-Auswahl den Druck in der Defensive. Immer mehr Abschlüsse am Korb wurden geblockt oder entscheidend erschwert. Trotzdem blieb die Partie vorerst auf Augenhöhe und ließ keine Zeit zum verschnaufen. Die DBB-Jungen bauten nach acht gespielten Minuten durch den Korbleger von Jervis Scheffs ihre Führung weiter aus (20:13, 8.). Auch in den Schlussminuten des ersten Viertels, schenkten sich die Teams nichts. Es war ein wildes Hin und Her, wobei die deutsche Mannschaft mit einer Vier-Punkte-Führung in den nächsten Spielabschnitt ging (24:20. 10.).

Harte Defense

Das zweite Viertel startete zerfahren. Die spanische Auswahl presste weiterhin hoch und ermöglichte somit keine Ruhe im deutschen Aufbauspiel. In den ersten beiden Minuten fiel nur ein Korb und das deutsche Team kam kaum noch zu offenen Würfen. Schließlich mussten die DBB-Jungen nach einem wilden gegnerischen Dreier die Führung das erste Mal abgeben (24:25, 13.). Im Anschluss trat die deutsche Auswahl organisierter auf und erkämpfte sich Schritt für Schritt die Führung zurück. Schließlich stellte Davi Remagen von der Freiwurflinie auf 32:30 aus deutscher Sicht (17.). In dieser Phase kamen die DBB-Jungen vor allem über ihre Verteidigung. In der Zone wurde hart gearbeitet und jeder spanische Ballkontakt gestört. Zudem schnelle Rotation und enge Mannverteidigung. So kam es, dass lediglich 28% aller spanischen Feldwürfe in der ersten Halbzeit ihr Ziel fanden. In die Halbzeit ging es dann mit einem leichten Vorteil für die deutsche Mannschaft (36:33, 20.).

Spanier ergreifen die Führung

Die zweite Halbzeit sah einen besseren Start des Gegners. Nachdem beide Mannschaften zuerst glücklos im Angriff erschienen, und kaum Punkte auf die Anzeigetafel brachten, zogen die Spanier das Tempo an (40:38, 22.). Sie zwangen die DBB-Jungen zu unnötigen Ballverlusten, indem sie erneut früh den Ballführer aufnahmen. 15 Turnover hatte das deutsche Team nach 25 gespielten Minuten. Diese Unkonzentriertheiten wandelten die Spanier in einfache Punkte auf der Gegenseite um. Die deutsche Mannschaft fand nicht schnell genug Lösungen gegen den aggressiven Spielstil des Gegners und gab nach drei Minuten die Führung ab. In der Folge fand der deutsche Gegner immer besser ins Spiel und übernahm die Spielkontrolle. Mathieu Grujicic beendete schließlich einen spanischen 8:0-Lauf von der Freiwurflinie (42:48, 26.). In den Schlussminuten des dritten Viertels, schmiss die deutsche Auswahl nochmal alles rein. Über ein physisches Auftreten, verhinderten die DBB-Jungen den spanischen Führungsausbau. Jetzt hieß es den Rückstand aufzuholen. Diese Aufgabe nahm Davi Remagen dankend an. Mit einem Fadeaway und einem schwierigen Distanzwurf kurz vor Viertelende, ließ er den Rückstand dahinschmelzen. Nur der Viertelbuzzer konnte ihn und das deutsche Team während der Aufholjagd stoppen (48:51, 30.).

Hochspannende Schlussphase

Der letzte Spielabschnitt begann aus spanischer Sicht zäh. Das deutsche Team knüpfte am Aufwärtstrend der letzten Spielminuten an und sorgte früh im vierten Viertel für den Gleichstand (51:51, 32.). Nun war es erneut eine Partie auf Augenhöhe und höchstem Niveau. Declan Duru setzte im Zusammenspiel mit Remagen ein Zeichen, als er über zwei Spanier stieg und athletisch per Dunk abschloss. Die DBB-Auswahl war wieder in der Begegnung angekommen. Doch auch das gegnerische Team erhöhte die Intensität und war nicht bereit die Führung abzugeben. Mehrfache starke Drives zum Korb der Spanier, hinderten die deutsche Auswahl daran die Führung zurückzuerobern (56:59, 34.). Beide Mannschaften fanden nun endgültig ihren offensiven Rhythmus. Minute für Minute stieg die Spannung und Intensität. Es war eine Schlussphase mit Final-Charakter. Jeder Zug zum Korb, jeder Wurf und jeder Rebound war hartumkämpft. 90 Sekunden vor Schluss stand es 60:66 aus deutscher Sicht. Mit noch zwei Sekunden auf der Shotclock nahm Mathieu Grujicic einen sehr tiefen Dreier – nichts als Netz – 63:66. In der Folge erzwangen die DBB-Jungen einen Turnover der Spanier. 27 Sekunden blieben der deutschen Auswahl, um zu Punkten und das Spiel noch enger zu gestalten. Jedoch fehlte dem deutschen Team im letzten Angriff das notwendige Spielglück und der Dreier fiel im letzten Moment raus. In der Folge wurden die Spanier an die Linie geschickt, wo sie schließlich auf den Endstand von 63:68 stellten.

„Haben viel investiert“

Bundestrainer Dirk Bauermann sagte Folgendes zum heutigen Spiel gegen Spanien: „Eine Niederlage als deutsche Nationalmannschaft, kann nie gut sein. Trotzdem sind wir natürlich zufrieden mit dem Spiel und mit dem was wir investiert haben. Wir haben keine Angst vor niemanden und auch nicht vor den Spaniern. Insgesamt haben die Jungs es gegen die intensive und aggressive Verteidigung der Spanier gut gemacht. Am Ende fehlte uns dann etwas Glück. Trotzdem müssen wir uns jetzt auf das morgige Spiel gegen Israel fokussieren. Das wird natürlich nicht leicht, vor allem, weil wir uns kaum regenerieren können. Das wird eine wirkliche Aufgabe für die Jungs. Trotzdem bin ich sehr optimistisch, dass die Jungs diese Aufgabe mit Bravour meistern werden und als Gruppenzweiter ins Achtelfinale einziehen.“

Für Deutschland spielten:
Name Punkte Verein
Julis Leander Baumer 3 Porsche BBA Ludwigsburg
Nevio Bennefeld 3 USC Heidelberg
Tom Brüggemann 0 Uni Baskets Paderborn
Ivan Crnjac 6 Eintracht Frankfurt/FRAPORT SKYLINERS
Declan Duru 13 Real Madrid/ESP
Pablo Estelle dnp TuS Urspringschule/ TuS Stuttgart
Mathieu Grujicic 15 ALBA BERLIN
Fynn Lastring 3 VfL AstroStars Bochum/Metropol Baskets Ruhr
Marko Petric 0 BBU`01/ratiopharm ulm
Kenan Reinhart dnp RheinStars Köln
Davi Remagen 18 RheinStars Köln
Jervis Scheffs 2 ratiopharm ulm