Die deutsche U16-Nationalmannschaft der Jungen spielt beim internationalen Turnier im türkischen Samsun weiterhin eine sehr gute Rolle. Nach dem starken Erfolg gegen die Gastgeber am gestrigen Abend musste man sich heute allerdings den weiterhin ungeschlagenen Litauern beugen. 67:71 ( 19:25, 11:15, 16:13, 21:18) hieß es am Ende der Partie, zu der Bruno Vrcic (Foto TBF) und Jonas Mattisek auf deutscher Seite die meisten Punkte beisteuerte. Dennoch hat das Team von Bundestrainer Alan Ibrahimagic vor dem abschließenden Vorrundenspiel gegen Slowenien (morgen, 13.30 Uhr) noch Chancen auf das Erreichen des Halbfinales.

Maximilian Begue, Jonas Mattisseck, Mathew Meredith, Marco Hollersbacher und Hendrik Drescher starteten für Deutschland. Drescher beging bereits nach zwei Minuten sein zweites Foul. Überhaupt starteten die DBB-Korbjäger etwas „verschlafen“, waren in vielen Aktionen (Rebound) etwas zu spät dran (3:7, 3. Min.). Beim 5:12 kurz später hatte man sich bereits zwei „and ones“ eingefangen. Weiterhin hatte Deutschland große Probleme in einen Rhythmus zu kommen. Dann setzte sich Bruno Vrcic schön zum 7:14 durch (6.) und Hollersbacher sowie noch einmal Vrcic legten nach: 11:14 (7.). Doch man gestattete den Litauern zu viele zweite Chancen, die diese immer wieder nutzten (13:20, 8.). Nach zehn Minuten hatte der Gegner sich nahezu jeden freien Ball gesichert (19:25).

Mattisseck eröffnete das zweite Viertel mit einem Distanztreffer, kam dann per „and one“ zum Erfolg und brachte sein Team auf 24:25 heran (13.). Der in dieser Phase aktivste deutsche Spieler hatte dann aber Pech beim Zug zum Korb und Litauen zog wieder etwas davon (24:30, 14.). Die Defensereihen dominierten die Begegnung in diesen Minuten und ließen nicht viel zu (25:32, 15.). Litauen um den überragenden Domantas Vilys ging zweistellig in Führung und kontrollierte das Spiel. Das deutsche Reboundproblem gegen körperlich keinesfalls stärke Balten blieb bestehen, Ibrahimagic versuchte seine Mannen in einer Auszeit neu einzustellen (27:38, 17.). Aber zum Seitenwechsel sah es trotzdem nicht sehr gut aus für sein Team (30:40).

Zu Beginn des dritten Spielabschnitts punkteten Drescher und Hollerbacher für Deutschland, doch auch Litauen wusste zu scoren (34:42, 22.). In der Folgezeit gelang beiden Mannschaften offensiv wenig, sodass weiterhin jeder Punkt Gold wert war. Vier unbeantwortete Punkt von Mathew Meredith zwangen den litauischen Trainer daher umgehend zu einer Auszeit (38:42, 24.). Nach der Unterbrechung kamen die Balten wieder besser in Tritt und konnten die bis dato sehr starke Verteidigung der deutschen Mannschaft ein ums andere Mal erfolgreich aushebeln (40:50, 28.). Dennoch war für das DBB-Team vor Beginn der letzten zehn Minuten noch alles drin: es stand 46:53.

Deutschland steckte nicht auf, als Tim Köpple gut sieben Minuten vor Spielende zum 51:57 traf, keimte noch einmal Hoffnung auf. Doch wann immer Deutschland sich etwas mehr heranpirschte, hatte Litauen eine Antwort. Bundestrainer Alan Ibrahimagic nahm sein Mannschaft noch einmal zusammen und stellte sie auf die Schlussphase ein. Bruno Vrcic legte nochmals nach, ebenso Quirin Huber-Saffer. Zweieinhalb Minuten vor Spielende war es dann der wie elektrisiert auftretende Vrcic, der es mit sechs Punkten in Serie noch einmal richtig spannend machte (62:64). Huber-Saffer war ebenfalls nochmal erfolgreich, auf einmal war es nur noch ein Punkt. Kämpferisch konnte man der deutschen Mannschaft keinen Vorwurf machen – Litauen musste man jedoch auch Respekt zollen; stets fanden sie souverän eine Antwort. Am Ende reichte das Comeback Deutschlands nicht ganz aus, die Partie ging knapp mit 67:71 an Litauen.

Bundestrainer Alan Ibrahimagic blieb nach dem Spiel seinem Credo treu: „Es war ein weiteres Spiel in diesem Turnier, das uns in unserer Entwicklung weiter bringt. In der ersten Halbzeit haben wir uns offensiv schwer getan und sehr statisch gespielt. Dadurch gerieten wir in Rückstand, den wir bis zum Ende nicht aufholen konnten. In der zweiten Halbzeit agierte das Team insgesamt viel besser und kämpfte um jeden Punkt. Am Ende waren es ein bis zwei Situation, die über Sieg und Niederlage entschieden haben. Morgen wollen wir noch ein gutes Spiel abliefern, um dann den verdienten freien Tag zur Regeneration nutzen.“

Für Deutschland spielten:
Maximilian Begue (Eintracht Frankfurt/FRAPORT SKYLINERS, 2), Tim Köpple (ratiopharm ulm/Basketball Ulm/Neu-Ulm, 3), Kay Bruhnke (Regnitztal Baskets, 4), Leon Julius Püllen (TV Langen/Schoder Junior Giraffen), Joshua Lübken (ALBA Berlin, 2), Jonas Mattisseck (TuS Lichterfelde, 12), Mehmet Uysal (Regnitztal Baskets/TSV Tröster Breitengüßbach, 6), Bruno Vrcic (MTSV Schwabing/Int. Basketball Akademie München, 12), Mathew Meredith (Nünberger BC/rent4office Nürnberg, 7), Quirin Huber-Saffer (FC Bayern München, 9), Marco Hollersbacher (VfK Basketball Boele-Kabel/Phoenix Hagen Youngsters, 8), Hendrik Drescher (TuS Lichterfelde, 2).

Die weiteren Spieltermine (deutsche Zeiten):
Mi., 3.2., 13.30 Uhr: Deutschland – Slowenien
Fr., 5.2.: Halbfinale und Platzierung
Sa., 6.2.: Finale und Platzierung

Live Score : http://live.tbf.org.tr/TBF/netcasting/default.asp?game_number=4ME00058µsite_scope=
Live Stream : www.tbftv.org
Außerdem gibt es Informationen zum Turnier auf der Website des türkischen Verbandes unter www.tbf.org.tr