Eine neuformierte U15-Nationalmannschaft der Mädchen nahm an diesem Wochenende an einem internationalen Turnier in Bourges/Frankreich teil. Und es zeigte sich, dass es künftig noch viel zu arbeiten und zu verbessern gibt. Gegen die Tschechische Republik (39:60) sowie gegen Frankreich Nord (34:63) und Frankreich Süd (33:64) zahlte das Team von Bundestrainer Stefan Mienack (Foto unten) zwar noch ordentlich Lehrgeld, sammelte aber enorm wichtige Erfahrungen.

Bis zur Halbzeit sah es in der ersten Partie noch einigermaßen ordentlich aus für die deutsche Mannschaft (18:24). Dann aber lief es genau wie im vergangenen Jahr. Deutschland gab 28 Offensivrebounds ab und leistete sich 34 Ballverluste. „Das ist brutal“, sagte Mienack anschließend. Die DBB-Mädchen kamen mit der Intensität und Härte des Gegners überhaupt nicht zurecht, weil sie beides einfach nicht gewohnt waren. So gingen auch die 18 teils freien Dreier, die mit hohem Tempo abgeschlossen werden mussten, nicht in den gegnerischen Korb. „Die Kinder sind noch nicht in solchen Situationen gewesen, daher sind die Erfahrungen hier so wichtig für uns. Die Niederlage ist kein Beinbruch, aber wir müssen uns in allen Belangen steigern“, forderte der Bundestrainer.

Dieser Appell trug in der ersten Halbzeit des zweiten Spiels Früchte. Nur mit 22:26 lagen die DBB-Youngster zum Seitenwechsel gegen Frankreich Nord zurück, hatten vor allen Dingen „unfassbar gut“ verteidigt. Dann aber folgten wieder die gleichen Probleme wie im ersten Spiel. 39 Ballverluste waren erneut viel zu viel, um die Partie offenhalten zu können. Außerdem fehlten bei der hohen Intensität die Techniken und die Routine für die Kreation offensiv erfolgreicher Aktionen. So punktete Deutschland fast nur noch aus der Transition Offense und machte einfach viel zu viele Fehler. „Es ist schon etwas frustrierend, aber wir sind hierhergekommen, um von einem der besten Programme der Welt zu lernen. Gucken wir mal, was die Mädchen morgen noch im Tank haben, wir werden noch einmal alles geben“, versprach Mienack.

Auch das abschließende Turnierspiel gegen Frankreich Süd wurde verloren. Es setzten sich einmal mehr die bereits gewonnen Erkenntnisse fort. Offensiv offenbarte man große Probleme und natürlich ließen auch die Kräfte im dritten schweren Spiel nacheinander nach. „Wir haben heute wieder kleine Schritte nach vorne gemacht und alles versucht. Frankreich Süd war aber sehr stark. In den wenigen Tagen hier haben sich unsere Spielerinnen sehr gut weiterentwickelt, wir wissen jetzt, wo wir stehen. Alles fängt bei den Basissachen an und muss intensiver und schneller werden. Wir müssen die Athletinnen auf allen Ebenen begleiten und versuchen, noch mehr Spiele auf höherem Niveau zu kreieren“, so das Fazit von Stefan Mienack.

Für Deutschland spielten:
Johanna Bielefeld (Citybasket Recklinghausen/Metropol Girls, 6 Punkte gegen CZE/1 Punkte gegen FRA Nord/2 Punkte gegen FRA Süd/9 Punkte gesamt), Sahra Cissé (Dragons Rhöndorf, 2/2/2/6), Naima Fox (li., TuS Lichterfelde, 6/7/2/15), Senta Hafner (SG Darmstadt/Roßdorf, 2/6/7/15), Alexa Hans (Mitte, BG Bonn 92, 2/3/1/6), Paula Huber-Saffer (SC Rist Wedel, 0/0/0/0), Mailien Rolf (SG Darmstadt/Roßdorf, 4/2/2/8), Lilly Rüße (BBC Osnabrück, 0/2/4/6), Joanna Scheu (RT Stuttgart/TSV Malmsheim, 2/0/3/5), Audrey Shields (Susan Odell Taylor School/USA, 0/2/0/2), Annika Soltau (re., TG Sandhausen/Pfalz Towers, 11/9/5/25), Magdalena Winter (VfB Hermsdorf, 4/0/5/9).

Spiele
Deutschland – Tschech. Republik 39:60
Frankreich Nord – Deutschland 34:63
Frankreich Süd – Deutschland 33:64