In einem fulminanten Finale setzte sich die türkische Nationalmannschaft mit 89:80 gegen Tschechien durch und ist damit erstmals Sieger des VTG Supercup. Das Spiel war gekennzeichnet von zwei komplett unterschiedlichen Halbzeiten. Während in der ersten Halbzeit die Tschechen das Spiel mit ihrem hervorragenden Passspiel dominierten, waren es in der zweiten Halbzeit die Türken, die mit zahlreichen Dreiern schließlich den Tschechen den Zahn zogen.

Ähnlich wie im Halbfinale erwischten die Tschechen auch im Finale einen Blitzstart. NBA-Guard Tomas Satoransky war dabei erneut der Dreh- und Angelpunkt des tschechischen Spiels. Ebenfalls sehr auffällig in der Anfangsphase war Big Man Jan Vesely von Fenerbahce Istanbul. Vesely arbeitete gut unter dem Korb, sammelte einen Rebound nach dem nächsten und scorte effizient in der Offensive. Bei den Türken hingegen lief wenig zusammen und Coach Ufuk Sarica nahm nach 4:40 gespielten Minuten und einem Spielstand von 11:2 gegen sein Team die erste Auszeit des Spiels. Im Anschluss konnten die Türken zwar durch Einzelaktionen von Ilyasova und Wilbekin zu Korberfolgen kommen, jedoch waren es weiterhin die Tschechen, die mit ihrem guten Kombinationsspiel – sogar mit Satoranksy und Veseley auf der Bank – der Partie ihren Stempel aufdrückten. 28:14 der Spielstand nach zehn Minuten.

Im zweiten Viertel waren es die Türken, die den besseren Start erwischten. Tschechien tat sich zunächst schwer zu Punkten zu kommen, was sicherlich mit einer nun erhöhten Intensität in der Verteidigung der Türken zusammenhing. Durch einen 9:2-Lauf verkürzten die Männer vom Bosporus den Rückstand auf zwischenzeitlich sieben Punkte (30:23). Nach einer Auszeit fanden die Tschechen jedoch wieder zu ihrem guten Kombinationsspiel zurück und erspielten sich so mehrere freie Dreipunktwürfe. Gleichzeitig konnte die Türkei, durch die nun sehr engagierte Verteidigung Tschechiens, für mehrere Minuten keinen Korb erzielen. Daraus resultierte ein 15:0-Lauf Tschechiens (45:23). Der Spielstand zur Halbzeit: 51:30 für Tschechien.

Die zweite Halbzeit begann schleppend und beide Mannschaften taten sich schwer im Angriff. Nach vier gespielten Minuten im dritten Viertel war es jedoch Cedi Osman von den Cleveland Cavaliers der sich ein Herz fasste und mit zwei erfolgreichen Dreipunktwürfen in aufeinanderfolgenden Angriffen den Rückstand auf 43:55 aus Sicht der Türken verkürzte. Das dritte Viertel konnte vom Niveau nicht mit den zwei vorangegangen mithalten. Am Vorsprung der Tschechen änderte sich nicht mehr viel bis zum Ende des Spielabschnitts. 70:56 der Spielstand vor dem letzten Viertel.

Im vierten Viertel kam die Intensität zurück in das Spiel, insbesondere in der türkischen Verteidigung. In den ersten 90 Sekunden konnten die Türken mit einem 6:0-Lauf den Rückstand auf acht Punkte (70:62) verkürzen. Vor allem Semih Erden zeigte eine couragierte Leistung unter dem Korb und konnte neben erfolgreichen Würfen mehrere Fouls ziehen. Auszeit Tschechien. Doch auch die Auszeit half den Tschechen nicht. Die Türkei war nun im Spiel und konnte durch erfolgreiche Dreier von Osman, Korkmaz und Wilbekin erstmals die Führung im Spiel übernehmen (70:71). Die Arena in Hamburg, in der die türkischen Fans in der Mehrzahl waren, entwickelte sich zu einem Hexenkessel. Nächste Auszeit Tschechien.

Doch auch diese Auszeit konnte den Lauf der Türken nicht stoppen. Osman und Wilbekin trafen ihren Dreier weiterhin nach Belieben. Auf der Gegenseite wirkte es so, als würden die Tschechen nun auseinanderbrechen. Freie Würfe verfehlten das Ziel und Unachtsamkeiten im Ballvortrag und Passspiel führten vermehrt zu Ballverlusten. Schließlich benötigten die Tschechen mehr als neun Minuten für ihren ersten erfolgreichen Wurf aus dem Feld im Schlussviertel. Unter dem Strich zu wenig. Die Türken konnten so einen am Schluss ungefährdeten Sieg nach Hause fahren. Durch die sehr starke Aufholjagd in der zweiten Halbzeit und 24 Punkte von Cedi Osman, dem wertvollsten Spieler des Finals, gewinnt die Türkei 2018 erstmals den Supercup. Den Boxscore zum Finalspiel gibt es hier.

Für alle Nationen, die am VTG Supercup teilgenommen haben, geht es kommende Woche weiter mit wichtigen Qualifikationsspielen für die Weltmeisterschaft 2019 in China. Die Tabellen und alle Spiele gibt es hier. Das DBB-Team muss am kommenden Donnerstag zunächst in Estland ran (18:00 Uhr/ live bei telekomsport) und empfängt am Sonntag die Mannschaft aus Israel in Leipzig (18:00 Uhr/ live bei telekomsport). Tickets für das Spiel in Leipzig können hier erworben werden.