Erfolgreicher Supercup-Auftakt für die deutsche Basketball-Nationalmannschaft der Herren. Das Team von Bundestrainer Chris Fleming gewann heute gegen Russland mit 79:76 (19:21, 20:20, 17:19, 23:16). In der edel-optics.de Arena in Hamburg avancierte Dennis Schröder (Foto) auf Anhieb zum erfolgreichsten deutschen Werfer (28 Punkte). Morgen spielen die ING-DiBa-Korbjäger gegen Polen (17.30 Uhr).

Mit Spannung war der erste Auftritt der beiden deutschen NBA-Profis Schröder und Daniel Theis in diesem Sommer erwartet worden. Beide standen in der Starting Five, Akeem Vargas, Robin Benzing und Danilo Barthel gesellten sich dazu. Benzing musste bereits nach wenigen Sekunden vom Feld, weil er sich das Knie leicht verdreht hatte. Zwei Dreier von Vorontsevich führten zum 5:8 nach zweieinhalb Minuten. Barthel antwortete mit seinem zweiten „and one“ (8:10, 4.), Schröder versenkte in einer temporeichen Partie einen Dreier zum 11:13 (6.). Die Russen erwiesen sich als sehr treffsicher aus der Distanz, das DBB-Team hielt mit Tempo dagegen. Youngster Isaiah Hartenstein führte sich mit einem sehenswerten Korb bestens ein, beim 15:16 nach knapp acht Minuten und dann beim 17:16 durch Johannes Thiemann (Foto unten) war die Arena voll da. Russland konterte eiskalt, aber auch Lucca Staiger war sofort im Spiel (19:19, 9.).

Der bärenstarke Barthel „stopfte“ nach zwölf Minuten zur 23:21-Führung, die ca. 2.200 Zuschauer zeigten sich angetan. Russland aber war ganz schnell wieder obenauf und nutzte jeden Fehler der Gastgeber gnadenlos aus (23:26, 13.). Shved bewies seine Extraklasse, während die DBB-Akteure ein paar Chancen liegen ließen. Gegen Schröders Tempo hatten aber auch die Russen kaum Mittel (29:30, 16.). Immer, wenn Deutschland heran war, schaffte es der Gegner sich zu befreien. Maodo Lo punktete per „and one“, die Gastgeber blieben hartnäckig (32:34, 17.). Es war eine Begegnung auf sehr ordentlichem Niveau. Staiger tat das, was er am besten kann, und versenkte einen Dreier (35:35, 18.), Hartenstein war an der Freiwurflinie für die deutsche Führung verantwortlich. Einmal mehr hatte das hervorragend Dreier werfende Russland (9/16) eine Antwort und war zum Seitenwechsel knapp vorne (39:41).

Die „alley oop“-Anspiele von Schröder auf Barthel und Theis hatten bis dahin noch nicht ihr Ziel gefunden. Nach der Pause blieb es zunächst beim engen und umkämpften Spiel (45:46, Theis, 24.). Immer wieder spielten die Russen ihre Distanzwürfe glänzend heraus und verwandelten hochprozentig. Beim 45:53 drohte der Gegner zu enteilen, Fleming stoppte den russischen Lauf sofort mit einer Auszeit (26.). Die deutsche Mannschaft bemühte sich mit aller Kraft um den Anschluss (50:57, Hartenstein, 28.), immer wieder stoppte russische Dreier die Aufholjagd. Lo tankte sich stark durch und den letzten Angriff des Viertels nutzte Thiemann per Dunking zum 56:60. Schröder stahl noch einmal den Ball, aber sein Buzzer verfehlte den Korb knapp.

Schröders Punkte führten Deutschland auf 58:60 heran, es war wieder ein offener Schlagabtausch, in dem Schröder per „and one“ erfolgreich war (61:62, 32.) und auch die 63:62-Führung besorgte. Das 65:62 machte der explosive Guard per Dunking, die Halle stand Kopf. Staiger netzte von „downtown“ zum 68:64 (33.), umgehend von den Russen aus der Distanz gekontert. Das Publikum bekam nun einige tolle Szenen geboten, die Lust auf mehr machten. Die DBB-Auswahl beeindruckte den Favoriten, der wieder per Dreier zum 73:72 traf (36.).  Barthel war vorne und hinten zur Stelle (75:72, 37.). Es ging auf die Zielgerade und da waren wieder die Russen erfolgreich (75:74, 39.). Schröder konnte mit einem Jumpshot den Vorsprung ausbauen (77:74, 39.), aber die Russen konterten auf der anderen Seite und die deutsche Führung blieb hauchdünn (77:76, 40.). Staiger wurde beim Buzzer-Beater gefoult und verwandelte nach dem Ablauf der 40 Minuten noch zwei Freiwürfe (79:76,40.) und machte den Auftaktsieg für das deutsche Team beim Supercup perfekt.

„Wir waren uns sicher, dass wir gegen ein solches Topteam wie Russland auch über 40 Minuten dagegen halten können. Natürlich machen Dennis und Daniel einen Riesenunterschied. Dennis setzt viele Akzente in allen Belangen und Daniel ist mit seiner Präsenz beim Rebound und unter den Körben ein großer Gewinn. Ich bin heute vermehrt zum Korb gezogen, das war mein Auftrag nach den letzten Spielen“, meinte Danilo Barthel.

„Für uns war es heute wichtig zu sehen, wo wir nach zwei Tage  mit den neuen Spielern stehen. Es war sehr schön zu sehen,dass wir unseren Kampfgeist bewahrt haben, als wir den Rückstand aus dem dritten Viertel aufgeholt haben. Thiemann und Hartenstein haben und viel Energie von der Bank gegeben. Insgesamt haben wir zu viele Dreier zugelassen, in der zweiten Halbzeit waren wir in allen Belangen besser. Bei Robin wissen wir noch nichts Genaues, hoffen aber natürlich, dass es nicht so schlimm ist. Wir lassen jetzt unser Medizinteam arbeiten. Unser Zusammenspiel wird sich noch verbessern, das kann ich versprechen“, so der Bundestrainer Chris Fleming.

Für Deutschland spielten:
Maodo Lo (7, Brose Bamberg, 37 Lsp.), Lucca Staiger (10, Brose Bamberg, 104 Lsp.), Daniel Theis (10, Boston Celtics, 22 Lsp.), Akeem Vargas (ALBA Berlin, 40 Lsp.), Robin Benzing (Tecnyconta Zaragoza/ESP, 119 Lsp.), Bastian Doreth (medi Bayreuth, 72 Lsp.), Dennis Schröder (28, Atlanta Hawks, 21 Lsp.), Ismet Akpinar (ratiopharm ulm, 4 Länderspiele), Danilo Barthel (12, FC Bayern München, 18 Lsp.), Johannes Thiemann (6, MHP RIESEN Ludwigsburg, 10 Lsp.), Patrick Heckmann (1, Brose Bamberg, 21 Lsp.), Alex King (FC Bayern München, 39 Lsp.), Isaiah Hartenstein (5, Zalgiris Kaunas/LIT, 4 Lsp.).

Boxscore

Supercup 2017

Freitag, 18. August 2017
Deutschland – Russland 79:76
Polen – Serbien 78:85

Samstag, 19. August 2017
Deutschland – Polen
Serbien – Russland

Sonntag, 20. August 2017
Deutschland – Serbien
Polen – Russland