Tibor Pleiß
Tibor erblickte am 2. November 1989 in Bergisch-Gladbach bei Köln das Licht der Welt. Als Zehnjähriger meldete er sich 1999 bei seinem ersten Basketballverein, dem MTV Köln 1860, an. Nach zwei kurzen Zwischenstationen landete Tibor 2003 in der Jugendabteilung von RheinEnergie Köln. Zum Start der NBBL-Saison 2006 zog er von der rechten auf die linke Seite des Rheins nach Köln-Müngersdorf ins Sportinternat Köln und besuchte das Apostelgymnasium.
Im ersten NBBL-Jahr 2006 sorgte er vor allem mit seinem Mannschaftskameraden Philipp Schwethelm und unter der Leitung von Headcoach Zoran Kukic in der Westgruppe für Furore. Tibor wurde zu einem der besten Rebounder und Shotblocker der Liga.
Sein Talent blieb nicht unerkannt, denn Kölns Headcoach der BBL-Mannschaft von 2006, Sasa Obradovic, setzte Tibor vermehrt beim Profitraining ein und der junge Center schnupperte somit früh Bundesligaluft. Mit Centerspielern wie Marcin Gortat (jetzt Washington Wizards) oder weiteren Big Man wie Sasa Nadjfeji und Ronnie Burrell trainierte er zusammen und verbesserte dadurch sein Spiel unter dem Brett.
Die für die 99ers schwierige Zeit bedeutete für Pleiß viel Einsatzzeit und so konnte er sich in der BBL mehr und mehr unter den Brettern etablieren. Im Sommer 2009 wurde Pleiß erstmals in die A-Nationalmannschaft berufen und debütierte am 15. August für Deutschland. Gegner war Serbien und Tibor musste sich gleich in seinem ersten Länderspiel mit NBA-Center Nenad Krstic messen.
Nach dem endgültigen Aus der Köln 99ers zog es Tibor 2009 nach Bamberg, wo er im Frühling 2010 direkt das Double aus Meisterschaft und Pokal gewann. In dieser Spielzeit ehrte ihn die BBL zum Rookie of the Year.
Im NBA-Draft 2010 wurde Tibor als 1. Pick der zweiten Runde von den New Jersey Nets (jetzt Brooklyn Nets) ausgewählt, die ihn dann umgehend an die Oklahoma City Thunder tradeten. Im Jahr 2011 und im zweiten Jahr bei den Franken wiederholte er mit seinem Bamberger Team unter Headcoach Chris Fleming die nationalen Erfolge von 2010. Tibor wurde zum besten U24-Nachwuchsspieler der BBL gewählt.
Im März 2012 gelang den Brose Baskets mit Tibor der „Threepeat“ im Pokal und in der Meisterschaft.
Nach der erfolgreichen EM-Qualifikation mit der Nationalmannschaft, in der das Team ungeschlagen blieb, wechselte Pleiß zum spanischen Top-Verein Caja Laboral, wo er eine überzeugende erste Saison spielte. Mit Anfang 20 verfügte Tibor schon über enorm viel internationale Erfahrung und zählte zu einer der Säulen im Team der Nationalmannschaft. Wie wichtig er für das DBB-Team ist, stellte Pleiß bei der Europameisterschaft 2013 unter Beweis. Der Center spielte durchschnittlich 28,8 Minuten, in denen er mit 11,6 Punkten und elf Rebounds ein Double-Double auflegte. Allein die Präsenz des 2,15m-Mannes veränderte das deutsche Spiel. Auch in seiner zweiten Saison in Spanien ging die Entwicklung von Pleiß immer weiter nach oben: Im Laufe des Jahres wurde er zum Dreh- und Angelpunkt seines Teams und mehrfach als bester Spieler der Woche ausgezeichnet.
Im Sommer 2014 wechselte Pleiß dann zum spanischen Spitzenclub FC Barcelona. Weil sich der Transfer aber über mehrere Wochen und bis kurz vor die EM-Qualifikation hinzog und der 25-Jährige dadurch die gesamte Vorbereitung unter Bundestrainer Emir Mutapcic verpasste, einigten sich die Verantwortlichen darauf, die Qualifikationsspiele, ohne Pleiß zu absolvieren.
Im Februar 2015 folgte der Trade von OKC zu Utah Jazz, wo Tibor Pleiß ab der Saison 2015/2016 einen Drei-Jahres-Vertrag unterschrieb.
Auch im EM-Sommer 2015 spielte Pleiß eine wichtige Rolle im A-Kader von Bundestrainer Chris Fleming. Nachdem es für ihn in den Vorbereitungsspielen nicht immer rund lief, musste er den verletzungsbedingten Ausfall von Maik Zirbes kompensieren und kam bei der EuroBasket in durchschnittlich 20 Minuten auf 9,3 Punkte und 6,2 Rebounds pro Spiel.
Seit August 2016 ist der Deutsche zurück in Europa. Er wechselte in die Türkei zu Galatasaray Istanbul.
(Stand: Januar 2017)