Es ist eigentlich alles wie immer beim 36. Miniturnier der BG 74 Göttingen unter der Schirmherrschaft der Beko BBL und des Deutschen Basketball Bundes (DBB) gewesen. Mal wieder stehen sich im großen Endspiel der U12 zwei Berliner Mannschaften gegenüber. Mehr als 500 Zuschauer, die meisten von ihnen selbst Spieler, feuern die Finalisten ALBA Berlin und BG Zehlendorf mit kreativen Sprechchören an. Als die Schlusssirene ertönt, bildet sich in der Spielfeldmitte die obligatorische Jubeltraube. Und zum wiederholten Mal gewinnt ALBA den begehrten Titel. Und doch war etwas anders als bei den 35 vorherigen Auflagen: Erstmals tritt am Ende nicht Miniturnier-Initiator Wessel Lücke bei der Siegerehrung vors Mikrofon, sondern dessen Nachfolger Manfred Ude.

Während Ude Schwierigkeiten besitzt, die laute und sichtlich glückliche Menge zu übertönen, freut sich ALBA-Trainer Nicholas Behne über seinen ersten Triumph als Coach beim Miniturnier. „Für mich, aber vor allem für die Jungs ist der Sieg etwas ganz Besonderes. Ebenso wie die Teilnahme hier überhaupt. Darauf freuen sich die meisten schon ab der U9“, sagt der Berliner. Obwohl seine Mannschaft schwere Beine gehabt habe, zeigt sie im Finale einen souveränen Auftritt und gewinnt verdient mit 33:25. Ausschlaggebend ist die starke Defensivleistung der Albatrosse, die dem Stadtrivalen Anfang der zweiten Hälfte fast sechs Minuten keinen Punkt gestatten und vorentscheidend davonziehen.

Mit 152 Teams, die auf 30 Spielfeldern in zehn Sporthallen spielen, hat das Miniturnier in diesem Jahr einen neuen Rekord aufgestellt. „Ohne mein großartiges Organisationsteam, die vielen ehrenamtlichen Helfer und besonders der Unterstützung durch Beko BBL und DBB, sei es finanzieller Art oder in Form von Urkunden, Shirts und Medaillen, wäre das nicht zu bewältigen gewesen“, erklärt Ude. Für dessen Premiere als Turnier-Chef findet Jens Staudenmayer, Leiter Sport der Beko BBL, lobende Worte: „Man hat gemerkt, dass erfahrene Leute am Werk waren. Als Teilnehmer sind mir keine negativen Veränderungen aufgefallen. Im Gegenteil: Es ist nach wie vor die größte und qualitativ beste Mini-Veranstaltung Deutschlands.“

Und auch Peter Wüllner, der als Minireferent des DBB, der zeitgleich seinen Bundestag in Köln durchführte, vor Ort war, zeigte sich sehr angetan von dem Event: „Alle waren begeistert, besonders die 1.500 Kinder, und das ist ja die Hauptsache. Es war wieder eine sehr angenehme Atmosphäre, die Organisation hat sehr gut geklappt. Das Miniturnier in Göttingen ist und bleibt unterstützenswert.“

Viel Erfahrung zu sammeln, hält Chris Ensminger für das Wichtigste im Mini-Bereich. Die Erstliga-Legende, die aktuell den ProA-Ligisten Oettinger Rockets Gotha trainiert, beobachtet den Auftritt seines Sohns Jacob, der in der U11 mit Gotha Vierter wurde. „Das Gute an diesem Turnier ist, dass viel gespielt wird und die besten Mannschaften Deutschlands am Start sind. Ob man am Ende gewinnt oder verliert, ist sekundär“, erklärt Ensminger. Seine Rockets unterliegen im Spiel um den dritten Platz übrigens dem Friedenauer TC, in dessen Reihen Nils Machowski, Filius des ehemaligen Oldenburger und Braunschweiger Trainers Sebastian Machowski, steht. Sein ältester Spross ist bereits mehrfach in Göttingen angetreten, nun ist es sein mittlerer. „Mal sehen, wann der Kleinste dabei ist. Die Jungs freuen sich immer drauf und bringen auch meistens eine Medaille mit nach Hause“, sagt Machowski.

MiniturnierGoettigen2015Jubel-700

Sieger der U11 wird ALBA Berlin, was mit „Olé, Olé, Olé“-Tänzen gefeiert wird. Für die Mini-Albatrosse Jakob, Ben, Magnus und Kendrick ist es bereits der dritte Turniersieg in Serie. „Das Turnier ist sehr gut, weil viele nette Mannschaften dabei sind und wir andere Spieler kennenlernen. Außerdem war das Frühstück lecker“, schwärmt das Quartett.

Zwischen den Begegnungen ist der Parcours der „kinder+Sport Basketball Academy‘ der gewohnte Renner. Unterstützt von Maskottchen Bugs Bunny, der weltberühmten Looney-Tunes-Figur, können die Teilnehmer an den Stationen Werfen, Passen, Dribbeln und Koordination trainieren und Trikots entsprechend des Leistungsgrads erwerben. „Sowas wertet die Veranstaltung natürlich zusätzlich auf“, unterstreicht Staudenmayer. Derzeit sieht er keine Veranlassung, die vertraglich 2016 endende Partnerschaft nicht zu verlängern. Immerhin reisen sogar internationale Klubs an. So war dieses Jahr erstmals HB Basket Praha aus der tschechischen Hauptstadt Prag mit einer weiblichen U11 dabei. Der tschechische Vize-Meister war einem Tipp des Verbands gefolgt.

Sieger
U12 männlich I: ALBA Berlin
U12 männlich II A: ALBA Berlin
U12 männlich II B: ASC 46 Göttingen
U12 männlich II C: USV Potsdam
U12 weiblich I: BG 74 Göttingen
U12 weiblich II: TSG Markkleeberg
U11 männlich I: ALBA Berlin
U11 männlich II: TK Hannover
U11 weiblich: HB Basket Prag
U10 männlich I: ASC 46 Göttingen
U10 männlich II A: BC Ottendorf-Okrilla
U10 männlich II B: USC Leipzig
U10 weiblich: Chemcats Chemnitz
U9 mixed I: ALBA Berlin/Friedenauer TSC
U9 mixed II: Südwest Baskets Wuppertal