Die NINERS Chemnitz haben es tatsächlich geschafft und den FIBA Europe Cup gewonnen. Ins zweite Endspiel 2024 vor 13.500 Zuschauern in Istanbul gingen die NINERS mit einer Elf-Punkte-Führung vom 85:74-Erfolg gegen das türkische Bahcesehir College aus dem Hinspiel in Chemnitz. Letztlich gewann Bahcesehir die zweite Partie nach dramatischem Spielverlauf und nach Verlängerung mit 105:95 (18:19, 37:19, 12:29, 28:17, 10:11) Zu wenig!

Der Vorsprung aus dem Hinspiel geriet trotz der hitzigen Atmosphäre in der „Ülker Sports and Events Hall“ anfangs überhaupt nicht in Gefahr. Von Beginn an traten die Gäste souverän auf und strahlten deutlich aus, dass sie sich heute die Trophäe sichern wollten. 11:7 führte Chemnitz nach fünf Minuten, dann noch 25:23 nach 13 Minuten. Die folgenden sieben Minuten diktierten dann die Türken urplötzlich ganz eindeutig. Chemnitz agierte überhastet, foulte viel und schickte den Gegner immer wieder an die Freiwurflinie, wo der hochprozentig traf. Bahcesehir spielte sich in einen Rausch und hatte beim 31:42 (17.) aus Sicht der Chemnitzer virtuell ausgeglichen. Bis zum Seitenwechsel dominierten die Gastgeber ganz eindeutig, der höchste Rückstand der Chemnitzer betrug 19 Punkte (38:55 zur Pause).

Mit einem 8:0-Lauf starteten die NINERS in das dritte Viertel und beruhigten die Nerven der mitgereisten Fans etwas. Beim 55:61 (25.) sah es wieder deutlich besser aus für den deutschen Vertreter. Ganz anders jetzt das Auftreten und die Körpersprache. Bis auf vier Punkte war man beim 59:63 heran (27.). Bahcesehir blieb aber gefährlich. Die NINERS übten jetzt wieder die Kontrolle über die Partie aus (66:67, 30., 3er von Kajami-Keane). Nach drei Vierteln hatte Chemnitz sogar wieder ausgeglichen (67:67). Die Gäste übernahmen erstmals seit dem zweiten Viertel wieder die Führung (71:67, 31.), die zuvor lautstarke Arena war ganz ruhig geworden. Die Foulbelastung der Deutschen stieg zwar weiter an (5. Foul Yebo, 5. Foul Richter), aber als es nach 34 Minuten 73:72 für Chemnitz hieß, wurde auch die Hoffnung auf den Triumph größer. Die Türken netzten einen Dreier zum 75:78, Auszeit Chemnitz (35.). Es wurde wieder brenzlig (75:80, 36.), der anschließende Dreier von Van Beck kam genau zum richtigen Zeitpunkt. Die Türken investierten noch einmal alles und glichen den Gesamtstand acht Sekunden vor dem Ende aus (84:95). Chemnitz konnte nicht mehr punkten: Verlängerung!

Chemnitz musste jetzt ohne Big Men auskommen. Mit Garrett musste schon der vierte NINER das Feld mit Foulhöchstzahl verlassen. Bahcesehir ging virtuell mit fünf Punkten in Front (86:102, 43.), aber Chemnitz antwortete durch den überragenden Kajami-Keane (91:102). Lockhart traf zum 93:103 (44.), Chemnitz war wieder vorne. Was für eine Dramatik! 50 Sekunden vor dem Ende netzte Kajami-Keane zwei Freiwürfe (95:103). Die NINERS durften am Ende jubeln!!!

„Was für ein großartiger Erfolg! Die NINERS Chemnitz haben den FIBA Europe Cup gewonnen und dazu gratuliere ich dem gesamten Team und allen Beteiligten ganz herzlich. Eine tolle Reise durch ganz Europa liegt hinter den NINERS, bei der sie hervorragende Werbung für den deutschen Basketball gemacht haben. Ein Europapokalsieger aus Deutschland, das darf gefeiert werden“, so DBB-Präsident Ingo Weiss.