Es ist soweit für die deutschen U18-Jungen. Nach einer intensiven Vorbereitung starten die DBB-Youngster am morgigen Samstag, 22. Juli 2023, 15.30 Uhr, mit dem Spiel gegen Kroatien in die FIBA U18 European Championship 2023 in Nis/Serbien. Gleich in der Vorrundengruppe warten richtig dicke Brocken auf das Team des neuen Head Coaches Christian Held. Alle Spiele können im FIBA-Stream live und kostenlos auf YouTube verfolgt werden.

Wir haben uns mit dem Head Coach unterhalten. Christian Held spricht u.a. über sein Team, über die Gegner und natürlich auch über die Ziele mit seinen Jungs, von denen immerhin sieben im vergangenen Jahr den B-Europameistertitel gewannen.

 

Interview Christian Held

„Nicht nur mitspielen!“

Christian, Du bist in diesem Sommer erstmals für eine U-Nationalmannschaft verantwortlich. Ist es so, wie Du es Dir vorgestellt hast?

Ich habe versucht, mit wenigen Erwartungen an die Sache ranzugehen. Aber es ist auf jedenFall eine andere Atmosphäre als bei einem Klub. Es ist schon so, dass man in jedem Training und in jedem Spiel merkt, dass es etwas Besonderes ist, das für eine Nationalmannschaft machen zu dürfen.

Was wusstest Du vorher über das Team, wie hast Du Dich informiert?

Wir hatten ja schon einen Lehrgang unter der Saison in Kienbaum, diesen Nominierungslehrgang. Da habe ich schon ein paar der Jungs gesehen. Ansonsten habe ich versucht, die Jungs, die in Deutschland waren, über Video anzugucken. Auch mit den Jungs im Ausland war ich vorher im Austausch, da habe ich ebenfalls Videos angeschaut.

Wie schnell hast Du eine Idee davon bekommen, welche zwölf Spieler am Ende mit zur EM fahren? Wie hart waren einige Entscheidungen?

Ich glaube, dass das immer extrem harte Entscheidungen sind, die man da treffen muss. Vor allem, weil am Ende die Unterschiede marginal sind. Ich glaube, dass sich gerade bei dem Lehrgang in Kienbaum zum Auftakt der Vorbereitung relativ schnell gewisse Dinge herauskristallisiert haben. Gar nicht unbedingt, was die Qualität der Spieler angeht, die wir nicht mitgenommen haben, aber viel mehr „Was brauchen wir als Mannschaft noch?“ und „Was können uns einzelne Spieler noch geben, was die Mannschaft sonst noch nicht so hat?“.

Mit Kroatien, Polen und der Türkei habt ihr den Namen nach eine echte Hammergruppe erwischt. Wie schätzt Du die Gegner ein?

Es ist sehr schwierig die einzuschätzen. Die Ergebnisse der Mannschaften in der Vorbereitung sind  von dem, was wir mitbekommen haben, extrem unterschiedlich. Von daher fällt mir das sehr schwer. Aber wie Du sagst, anhand der Namen sind es auf jeden Fall sehr gute Gegner, die auch in den vergangenen Jahren immer wieder gute Ergebnisse erzielt haben.

Was ist das Ziel für die EM in Serbien?

Auch da kann ich jetzt kein konkretes Ziel benennen. Aber ich glaube, wenn man als deutsche Nationalmannschaft zu einer EM fährt, möchte man nicht nur mitspielen. Wir wollen jedes Spiel auch gewinnen. Mit der Zielsetzung gehen wir da ran und dann müssen wir mal schauen, was am Ende dabei rauskommt. Jetzt zu weit vorauszuschauen macht auch keinen Sinn. Wir konzentrieren uns zu allererst auf die Kroaten und schauen danach, was uns erwartet.

Was soll man nach diesem Sommer über Deine Mannschaft sagen?

Dass wir auf einem sehr hohen Niveau verteidigen können, dass wir mit einer hohen Intensität spielen können und dass wir als Mannschaft um jeden Sieg kämpfen.

Christian Held.
Foto(s): DBB/Schlund

Kader

Christian Anderson (Oak Hill Academy/USA)
Ben Defty (RSV Eintracht/TKS 49ers)
Esli Edigin (Porsche BBA Ludwigsburg)
Raphael Falkenthal (Medipolis SC Jena)
Jared Grey (TuS Urspringschule)
Johann Grünloh (SC RASTA Vechta)
Jack Kayil (ALBA BERLIN)
Ivan Kharchenkov (FC Bayern München)
Roy Krupnikas (Rostock Seawolves)
Eric Reibe (Bullis High School/USA)
Hannes Steinbach (Würzburg Baskets Akademie)
Linus Trettin (TuS Iserlohn 1846)

Betreut wird das Team von Delegationsleiter Werner Lechner, Head Coach Christian Held, den Assistant Coaches Danilo Barthel und Tom Schmidt, Teamärztin Dr. Janina Leiprecht, Physiotherapeut Fabian Weixler und Teambetreuer Jan Peter Schlund.