Ein äußerst erfolgreicher Tag liegt hinter den deutschen U15-Auswahlen. Am zweiten Tag des North Sea Development Cup 2019 gewannen beide Teams ihr Spiel gegen die Nachbarn aus der Niederlande. Die Mädchen machten um 13:00 Uhr erneut den Anfang ehe die Jungen um 15:15 Uhr nachzogen.

Nach dem Erfolg gestern über die Schwedinnen galt es nun für die Mädchen nachzulegen. Beide Mannschaften kamen aber eher schleppend aus der Kabine und es vielen wenig Körbe in den ersten Minuten. Nur vier Field Goals standen für das deutsche Team nach dem ersten Viertel zu Buche, sodass beinah die Hälfte der 15 erzielten Punkte im ersten Viertel von der Freiwurflinie kamen. In der Defense boten die Mädchen, wie bereits gestern schon eine Leistung an und hielten die Holländerinnen bei ebenfalls 15 Zählern in den ersten zehn Minuten. Zu Beginn des zweiten Viertels bauten sich zunehmend Fehler in das deutsche Spiel. Zu viele Ballverluste begünstigten den Gegnerinnen sich erstmals auf sieben Punkte (15:22, 15.) abzusetzen. In der Folge stabilisierte sich jedoch die Wurfquote auf deutscher Seite und dank einer starken Nina Horvath (zwölf Punkte zur Halbzeit) war der Rückstand zur Pause wieder auf 29:33 geschrumpft.

Im dritten Viertel glich die deutsche Mannschaft früh aus und es entwickelte sich eine ausgeglichene Partie. Viele Führungswechsel waren das Resultat. Zum Ende des Abschnitts gelang es nun erstmals dem DBB-Team sich ein wenig Luft zu verschaffen. Ein 9:0-Lauf bedeutete eine 48:41-Führung nach 27 Minuten. Doch die Oranje schaffte es schnell sich wieder heranzusaugen und so ging es ausgeglichen 50:50 in das letzte Viertel. Erneut holten sich die deutschen Mädchen Mitte des Viertels einen Minivorsprung. 59:55 hieß es nach 36 Minuten und es stand eine spannende Schlussphase bevor. 30 Sekunden vor dem Ende traf Nicole Brochlitz zur 61:57-Führung. Über weitere Freiwürfe ließ man nun nichts mehr anbrennen und gewann am Ende knapp mit 65:58. Beste Werferin auf deutscher Seite war Nina Horvath (Foto oben) mit 21 Zählern. In der Zone räumte Maja Rokohl großartige 21 Rebounds ab.

Für Bundestrainer René Spandauw war es persönlich ein besonderes Spiel: „Für mich war das erste Spiel als Nationaltrainer gegen mein Heimatland. Ich bin jetzt also unbesiegt gegen die Niederlande“, sagte er mit einem Lachen. Dennoch ergänzte er: „Aus meiner Sicht war es heute kein schönes Spiel. Wir sind mit ein bisschen zu wenig Intensität und Leidenschaft in die Partie gegangen und waren deshalb nicht so aufmerksam wie gestern. In der Halbzeit haben wir uns dann zusammengesetzt und geschaut, wie wir das Spiel noch drehen können. Letztendlich haben wir das Spiel über den Kampf und die Rebounds für uns entscheiden können. Ein großes Kompliment auch noch einmal an die Niederländerinnen, die wirklich ein starkes Spiel gemacht haben!“

Die Jungen wollten nach der gestrigen Niederlage heute Wiedergutmachung betreiben und gingen dementsprechend motiviert in die Partie. Spannend war es dennoch in der ersten Hälfte. Über 6:7 und 15:16 ging es nach dem ersten Abschnitt mit einer 25:22-Führung in die erste Viertelpause. Auch in den zweiten zehn Minuten konnte sich keines der beiden Teams einen entscheidenden Vorteil verschaffen. Die Niederländer arbeiteten sich wieder heran und gingen nach 15 Minuten in Front (30:33). Bis zur Halbzeit blieb es knapp und die deutsche Mannschaft holte sich kurz vor dem Buzzer die Führung zurück. So ging mit 39:38 in die Kabine.

Ähnlich begann auch die zweite Hälfte. Das DBB-Team versuchte die gute Wurfquote von über 50% aus den 20 Minuten mitzunehmen und aufrecht zu erhalten. Nach 25 Minuten ging man mit 48:43 voran und die Führung konnte nun zum ersten Mal ausgebaut werden. 54:44 (27.) hieß es in der Folge und die gute Quote aus dem Feld schien tatsächlich Bestand zu haben. Mehrere Turnover auf holländischer Seite kamen den Deutschen in dieser Phase zu Gute und das Team von Bundestrainer Marius Huth wusste diese zu nutzen. Mit 62:49 ging es in den letzten Abschnitt. Der Knoten schien nun endgültig geplatzt und der Vorsprung wuchs stetig an. Nach dem 70:50 (34.) gab es nun keine Zweifel mehr am Ausgang der Partie, auch wenn die Oranje noch einmal Ernst machte und auf 78:65 herankam. Topscorer der Partie waren Jannis Berger und Sebastian Hartmann mit jeweils zwölf Punkten.

„Das war genau die richtige Antwort auf das gestrige Spiel. Wir sind deutlich geschlossener aufgetreten und haben uns mit einer hohen Intensität diesen Sieg erarbeitet. Dies sollten wir nun als Basis für morgen nehmen und noch an ein paar Kleinigkeiten arbeiten. Es gilt jetzt, sich darauf nicht auszuruhen, sondern morgen mit der gleichen Leidenschaft in das Spiel zu gehen“, erklärte der Bundestrainer nach der Schlusssirene.

Für die U15-Mädchen Deutschland spielten:

Nicole Brochlitz (ChemCats Chemnitz, 14 ), Monika Crnjaç (Eintracht Frankfurt, 2), Alexa Hans (BG Bonn 92,), Nina Horvath (SB DJK Rosenheim, 21), Leonie Kreyenfeld (ALBA BERLIN, 5), Elisa Mevius (BBC Rendsburg, 6), Luise Rohland (ChemCats Chemnitz, 3), Maja Rohkohl (TK Hannover/CVJM Hannover, 4), Ilinca Secuianu (TSV Grünberg), Annika Soltau (TG Sandhausen, 4), Linn Villwock (TSV Grünberg, 4), Laura Bodrug (Hamburg Warriors Basketballakademie/BG Hamburg-West, 2).

Für die U15-Jungen Deutschland spielten:

Jannis Berger (DBV Charlottenburg/VfB Hermsdorf, 12), Finn Döntgens (ALBA BERLIN, 10), Jacob Ensminger (BBU 01 Ulm, 3), Sebastian Hartmann (FC Bayern München, 12), Fidelius Kraus (Foto rechts, BIG Gotha, 10), Alexander Lagermann (Eintracht Frankfurt/FRAPORT SKYLINERS), Lenny Liedtke (BG Harburg-Hittfeld/Sharks Hamburg, 2), Sebastian Pachucki (BBU 01 Ulm, 2), Lukas Passarge (Science City Jena, 8), Jamaal Phatty (Eintracht Frankfurt/FRAPORT SKYLINERS, 6), Samuel Schally (USC Heidelberg, 4), Christian Skladanowski (FC Bayern München, 9).