Die WNBL geht in die entscheidende Saisonphase. Nach dem Abschluss der Hauptrunde stehen ab dem kommenden Wochenende die Play-Offs mit dem Achtelfinale und die Play-Downs auf dem Programm. Einige Paarungen riechen förmlich nach Überraschungen. Wir nennen natürlich keine Namen, prognostizieren aber dennoch ganz gewagt, dass sich in drei der acht Achtelfinalpaarungen die jeweils schlechter platzierten Teams durchsetzen werden. Die Bilanz ziehen wir dann anschließend und gehen das „Risiko“ ein danebenzuliegen. Hier der Blick auf die anstehenden Begegnungen:

In das Achtelfinale Nord gehen die beiden Vertreter aus der Hauptrundengruppe Nordost, TuS Lichterfelde (Erster) und ChemCats Chemnitz (Zweiter), als klare Favoriten. Titelverteidiger ChemCats trifft auf den sehr erfrischenden Neuling BG Bonn 92 (Foto Greta Kröger, Dritter Nordwest) und wird sich vor allem in Partie zwei erst einmal an eine Zuschauerzahl jenseits der 400 gewöhnen müssen. Rein sportlich gesehen sollten sich die Chemcats, die in der Hauptrunde nur gegen TuSLi verloren haben, in diesem Duell aber behaupten können. Das gilt auch für den Titelaspiranten TuS Lichterfelde, der mit seiner enormen Tiefe gegen SteelFire 3-2-1 (Vierter Nordwest) im Vorteil sein wird. Um Sarah Polleros, die WNBL-Topscorerin, wird sich sicher besonders gekümmert. TuSLi will es in diesem Jahr wissen und wird sich kaum schon im Achtelfinale aufhalten lassen. Die anderen beiden Duelle scheinen deutlich offener. In der ausgeglichenen Gruppe Nordwest bedeutet der erste Hauptrundenplatz nicht so viel leistungsmäßigen Abstand zu den anderen Teams wie in anderen Gruppen. Toll wäre es für den Mädchenbasketball, wenn sich die beiden hochtalentierten Teams Metropol Girls (Erster Nordwest) und Girls Baskets Braunschweig-Wolfenbüttel (Vierter Nordost) nach einer bisherigen Saison voller Verletzungen jetzt mit komplett besetzten Mannschaften gegenüberstehen könnten. Dann sind Partien auf hohem Niveau zu erwarten. Auf und ab ging es während der Hauptrunde sowohl für die OSC Junior Panthers (Zweiter Nordwest) als auch für ALBA Berlin (Dritter Nordost). Insofern ist die viel zitierte „Tagesform“ möglicherweise ausschlaggebend. Wir freuen uns drauf.

Zum Achtelfinale Süd: Die vermeintlich klarste Angelegenheit ist die Auseinandersetzung zwischen TS Jahn München (Erster Süd) und den Rhein-Main Baskets (Vierter Mitte). Wobei der Ex-Champion in dieser Saison nicht unverwundbar scheint, aber das lag womöglich an den im Laufe der Saison immer wieder stark wechselnden Aufstellungen der Münchenerinnen. Es müsste schon extrem viel zusammenkommen, wenn RMB wirklich eine Chance gegen die Jahn-Korbjägerinnen bekommen möchte. Die Pfalz Towers (Foto re. Bianca Helmig) sind zwar nur als Vierter der Gruppe Süd ins Achtelfinale gekommen, aber das Team Mittelhessen (Erster Mitte) ist dennoch gewarnt. Zum Ende der Hauptrunde deuteten die Towers nämlich mehr als an, zu welchen Leistungen sie imstande sind. Können sie das auch in die Play-Offs transportieren, steht eine hochinteressante Partie auf dem Plan. Bis auf Platz zwei im Süden kam die BSG Basket Ludwigsburg (Teamfoto unten) mit einem starken Schlussspurt. Den müssen sie jetzt gegen die Junior Dolphins Marburg (Dritter Mitte) bestätigen. Letztere sind in der Hauptrunde oft so etwas wie eine „Wundertüte“ gewesen und nur schwer auszurechnen. Personell arg gebeutelt retteten sich die Dragons Rhöndorf auf Platz zwei in der Gruppe Mitte und treten nun gegen einen zwischenzeitlich stark schwächelnden USC Freiburg (Dritter Süd) an. Am dezimierten Kader Rhöndorfs wird sich nichts ändern und man wird versuchen müssen, mit Herz und Leidenschaft vor allem die Kreise von Luisa Nufer einzuengen. Entscheidet die tiefere Bank der Breisgauerinnen dieses Duell?

In den Play-Downs Nord könnte schnell alles (vor-)entschieden sein, wenn nämlich die Junior Hurricanes (2/0) bei den RheinStars Ladies Hürth (0/2) und die TG Neuss Junior Tigers (2/0) gegen die Junior Lions Academy (0/2) gewinnen. Im umgekehrten Fall kehrt große Spannung in den Abstiegskampf in dieser Gruppe ein. Voraussagen erscheinen nahezu unmöglich.

Das gilt auch für die einzige Partie in den Play-Downs Süd. Ob die Main Sharks (2/0) oder die Basket-Girls Rhein-Neckar (0/2) das stärkere Team haben, ist reine Spekulation. Vielleicht ein weiterer Fall für den Heimvorteil. Die Main Sharks verpassten das Achtelfinale nur hauchdünn und möchten möglichst schnell den Ligaverbleib sichern.

Spieltermine
Achtelfinale Nord
So., 16. Februar 2020, 13.00 Uhr: ChemCats Chemnitz – BG Bonn 92 (Sporthalle am Schlossteich, Chemnitz)
So., 16. Februar 2020, 14.00 Uhr: Metropol Girls – Girls Baskets Braunschweig-Wolfenbüttel (Vestische Arena Alfons Schütt, Recklinghausen)
So., 16. Februar 2020, 14.00 Uhr: OSC Junior Panthers – ALBA Berlin (OSC-Halle A, Osnabrück)
So., 16. Februar 2020, 16.00 Uhr: TuS Lichterfelde – SteelFire 3-2-1 (Goethe-Oberschule, Berlin)

Achtelfinale Süd
Sa., 15. Februar 2020, 14.30 Uhr: BSG Basket Ludwigsburg – Junior Dolphins Marburg (Rundsporthalle, Ludwigsburg)
So., 16. Februar 2020, 12.30 Uhr: Team Mittelhessen – Pfalz Towers (Theo-Koch Schule, Grünberg)
So., 16. Februar 2020, 14.30 Uhr: TS Jahn München – Rhein-Main Baskets (Halle TS Jahn München)
So., 16. Februar 2020, 15.00 Uhr: Dragons Rhöndorf – USC Freiburg (Sportzentrum Menzenberg, Bad Honnef)

Play-Downs Nord
So., 16. Februar 2020, 13.00 Uhr: RheinStars Ladies Hürth – Junior Hurricanes (ASV-Sporthalle, Köln)
So., 16. Februar 2020, 13.00 Uhr: TG Neuss Junior Tigers – Junior-Lions Academy (Elmar-Frings-Sporthalle, Neuss)

Play-Downs Süd
So., 16. Februar 2020, 13.00 Uhr: Main Sharks – Basket-Girls Rhein-Neckar (Feggrube, Würzburg)