Ein weiterer Teil unserer Serie mit dem Blick auf die weibliche U18-Nationalmannschaft, die bei der EM 2018 in Udine/Italien den Titel gewann und damit für den größten Erfolg im deutschen Basketball-Nachwuchs sorgte, steht heute an. Wie ist die Karriere der Spielerinnen seit dem Triumph verlaufen, wo stehen sie heute? Heute berichten wir über Meret Kleine-Beek:

Meret Kleine-Beek ist die klassische Spielerin, deren Leistung man oft nicht anhand des Statistikbogens beurteilen kann. Und: Sie hat mit ihrer exzellenten Verteidigung schon so manche gegnerische Spielerin aus dem Spiel genommen. Insofern täuschen die 1,1 Punkte, zwei Rebounds und 1,7 Assists in durchschnittlich 18,1 Minuten darüber hinweg, dass auch sie beim Triumph in Italien ein ganz wesentlicher Faktor war. Sie schildert ihre Eindrücke zur Goldmedaille sehr emotional:

„Der EM-Sieg war und ist immer noch ein unbeschreibliches Gefühl. Ich bin super super stolz auf das Team, auf mich selber und auf das, was wir geleistet haben. Dass wir es geschafft haben, so hart an uns zu arbeiten und so hart dafür zu kämpfen, dass wir uns jetzt immer noch Europameister nennen dürfen. Das ist auf jeden Fall das Highlight meiner Karriere, obwohl es ja jetzt schon zwei Jahre her ist. Ich schaue mir manchmal die Medaille an und kann immer noch nicht fassen, dass es wirklich passiert ist. Vor allem wenn ich daran denke, an die ganze Europameisterschaft und besonders an das Finale und an diese Momente, dann bekomme ich immer noch Herzklopfen und ein positives Gefühl.“

2018/2019 agierte Kleine-Beek mit einer Doppellizenz auch für ALBA Berlin, um dort in der 2. DBBL spielen zu können. Bei der U18-EM 2019 in Sarajevo/BIH zählte Kleine-Beek zu den Leistungsträgerinnen im deutschen Team. Sie trug in 23,4 Minuten mit 8,4 Punkten, drei Rebounds und 2,1 Assists ganz erheblich zum sechsten Platz bei. Bei der direkt anschließenden U19-WM in Bangkok (13. Platz) trat sie wieder einen Schritt zurück (14,8 Min., 3,3 Pkte, 1,3 Reb., 0,6 Ass.). Anschließend folgte der Wechsel ins Ausland zum schwedischen Erstligisten Telge Basket, bei dem sie in zwölf Spielen zum Einsatz kam (2,1 Pkte, 1,1 Reb.). Kleine-Beek erzählt:

„Ich konnte super viel aus dem Sommer 2018 lernen und mitnehmen. Der Titel hat mir ungemein viel Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen geschenkt, was mich in den darauffolgenden Saisons richtig gepusht und weiter nach vorne befördert hat. Der EM-Sieg hat mir mehrere Türen geöffnet, sodass ich mir einen meiner Wünsche erfüllen und letzte Saison im Ausland, in Schweden, spielen konnte. Dort habe ich Erfahrungen gesammelt und bin als Spielerin weiter gewachsen. Ich hatte auch zum ersten Mal die Möglichkeit, das professionelle Leben einer Spielerin zu erfahren. Dabei konnte ich ganz viel von meinen Teamkolleginnen mitnehmen. Das hat mir echt weitergeholfen.“

Meret Kleine-Beek weiß auch schon recht genau, wie es für sie weitergehen soll, im Basketball und im „richtigen“ Leben: „Ich möchte meine Karriere als Basketballerin weiterführen, aber zur gleichen Zeit möchte ich abseits vom Basketballleben auch noch mein Studium auf die Reihe bekommen. Ich möchte mich generell abseits vom Basketball noch weiterentwickeln. Trotzdem ist es mein Ziel, in Deutschland in der ersten Bundesliga als Spielerin heranzuwachsen und dort immer mehr dazuzulernen. Traumhaft wäre es, das und mein Studium verbinden zu können. Über all diesen Dingen steht noch ein größeres Ziel. Ich möchte gerne noch einmal im Ausland spielen, dort den Basketball-Stil kennenlernen und außerhalb von Deutschland international die Hallen erobern.“

Na, da sagen wir doch: Alles Gute dafür!