Enttäuschender Auftakt für die deutsche U19-Nationalmannschaft der Damen beim FIBA U19 Women´s Basketball World Cup 2019 in Bangkok/Thailand. Zum Auftakt der Gruppenphase unterlag das Team von Bundestrainer Stefan Mienack Japan nach hartem Kampf mit 67:74 (22:22, 15:19, 17:16, 13:17). Die DBB-Auswahl tritt in Thailand als U18-Europameister 2018 an. Morgen geht es im zweiten Vorrundenspiel gegen Kolumbien.

Jessika Schiffer, Meret Kleine-Beek, Leonie Fiebich, Emily Bessoir, Luisa Geiselsöder starteten für Deutschland. Konsequent versuchte das DBB-Team sein Glück unter dem gegnerischen Korb, um dort die enormen körperlichen Vorteile ausspielen zu können. Die Japanerinnen begegneten dem mit großer Aggressivität, mit der die DBB-Auswahl offensiv einige Probleme hatte. Beim 9:8 (5.) hatte Japan überraschenderweise noch keinen Dreipunktewurf versucht, sondern die Punkte am deutschen Korb erzielt. Die DBB-Auswahl hatte noch keinerlei Rhythmus gefunden (9:12, 7.). Auch die Transition Defense funktionierte noch überhaupt nicht. Dann folgte eine konzentriertere Phase der DBB-Damen, die per Dreier von Julia Förner und Punkten von Bessoir mit 16:14 in Führung gingen (8.). Insgesamt war Deutschland aber noch nicht schnell genug auf den Beinen.

Japan blieb auch im zweiten Viertel der erwartet unbequeme Gegner (25:27, 13.). Das Mienack-Team hatte noch nicht das passende Mittel gegen die Asiatinnen gefunden. Oder wandte es zu selten an, denn immer wenn der Ball präzise unter den japanischen Korb gespielt wurde, führte das auch zum Erfolg. Zu kompliziert waren häufig die deutschen Bemühungen in der Offensive. Der Dreier der starken Förner zum 33:29 (16.) tat gut, aber Japan konterte umgehend ebenfalls aus der Distanz. Es gab keine „Befreiung“ im deutschen Spiel, für die mehrere gelungene Aktionen in Serie beigetragen hätten. So gab es zum Seitenwechsel noch viel zu tun (37:41).

Auch nach 23 Minuten hatte sich am Bild nichts geändert (41:45). Deutschland lief meist hinterher, und das noch zu oft in einem Tempo, mit dem die flinken Asiatinnen kein Problem hatten. Beim 45:52 (27.) wurden die Sorgenfalten auf der deutschen Bank größer, noch immer fehlte der Zugriff auf die Partie. Geiselsöder kam jetzt einige Male frei zum Korb durch (51:54, 29.), doch noch gab es keine Wende. Japan zeigte sich überraschend stark bei den Rebounds, der Dreier von Magdalena Landwehr mit dem Buzzer des dritten Viertels machte dann noch einmal Hoffnung (54:57).

Mit aller Macht kämpften die ING-Korbjägerinnen um das Comeback, wollten auf keinen Fall die Auftaktpartie verlieren. Förner traf zum 57:57-Ausgleich (33.), Landwehr besorgte an der Freiwurflinie die Führung (59:57). Und die wurde mit vollem Einsatz verteidigt und ausgebaut (62:57, Dreier Bessoir, 34.). Bei Japan ließen die Kräfte zwar etwas nach, aber abschreiben durfte man den Gegner überhaupt nicht (66:65, 38., Auszeit Deutschland). Eine hochspannende Schlussphase bahnte sich an. Japan war nach einem Dreier zum 66:68 wieder vorne (39.), Geiselsöder netzte einen Freiwurf (1´41). Ein weiterer japanischer Dreier traf das DBB-Team mitten ins Herz: 67:71 (1´17), Auszeit Deutschland. Und es wurde noch bitterer, als Japan erneut von ganz weit draußen zuschlug (67:74, ´46). Deutschland kam nicht mehr zurück.

„Es ist natürlich schwer jetzt etwas zu sagen. Es gibt einige Stellschrauben, die wir heute besser hätten drehen müssen. Defensiv war das grundsätzlich ok, aber wir hatten insgesamt zu wenig Offensivrebounds und zu viele Ballverluste. Dass die beiden Dreier am Ende aus gefühlt zehn Metern mit Brett reinfallen … das ist Basketball. Wir dürfen jetzt nicht den Fehler machen die Köpfe hängen zu lassen, sondern müssen die Ärmel hochkrempeln und gegen Kolumbien gewinnen“, sagte Mienack nach der Partie.

Für Deutschland spielten:
Emily Bessoir (TS Jahn München, 17), Helena Eckerle (TV Saarlouis Royals), Leonie Fiebich (TSV 1880 Wasserburg, 5), Julia Förner (DJK Don Bosco Bamberg/SC Kemmern, 10), Eléa Gaba (ChemCats Chemnit, 2), Luisa Geiselsöder (XCYDE Angels/TSV 1861 Nördlingen, 17), Meret Kleine-Beek (TuS Lichterfelde, 3), Magdalena Landwehr (DJK Don Bosco Bamberg/SC Kemmern, 10), Pauline Mayer (Eisvögel USC Freiburg), Marie Reichert (Bender Baskets Grünberg/Team Mittelhessen), Nina Rosemeyer (Eintrach Braunschweig LionPride/Girls Baskets BS-WF), Jessika Schiffer (zuletzt QOOL Würzburg, 3).

Boxscore



Emily Bessoir, Leonie Fiebich und Luisa Geiselsöder beim Fotoshooting

WM-Spielplan (dt. Zeit)
So., 21. Juli 2019, 13:45 Uhr: Deutschland – Kolumbien
Di., 23. Juli 2019, 13:45 Uhr: Deutschland – Spanien

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