Es war angerichtet: Volles Haus in Roßdorf – Gigantische Stimmung und zwei bis in die Haarspitzen motivierten Teams. Ins Finale zwischen der SKG Roßdorf und Citybasket Recklinghausen starteten beide Mannschaften vor 400 Zuschauern sehr nervös in die Begegnung. Es entwickelte sich so das klassische „Low Score Game“.

Die knappe 11:7-Führung der Roßdorfer Gastgeberinnen nach dem ersten Viertel, egalisierten die Recklinghäuserinnen (16:16 in der 19. Minute), ehe die stark aufspielende Sharona Todd (15 Punkte) für die knappe 22:18-Pausenführung sorgte. Im dritten Viertel hatten die Gastgeberinnen unter der Regie von Senta Hafner (14 Punkte) ihre beste Phase des Spieles und gingen mit einem Zwölf-Punkte-Vorsprung (39:27) ins Schlußviertel.

Wie bereits im Halbfinale, starteten die Mädels von „Citybasket“ zur Aufholjagd, gingen nach einem 13:0-Lauf (!) in der 37. Minute mit 40:39 in Führung. Mailien Rolf musste in der Folge mit überzogenem Foulkonto auf die Bank. Einmal mehr übernahm Senta Hafner die Verantwortung und erzielte mit dem einzigen Roßdorfer Treffer im Schlußviertel (!) die erneute Führung zum 41:40.

In den restlichen 150 Sekunden wurde im Roßdorfer „Hexenkessel“ jeder Ballgewinn, jeder Rebound, jede nur ansatzweise gelungene Aktion der Gastgeberinnen euphorisch gefeiert. Beiden Teams gelang kein Treffer mehr und so war der Jubel unbeschreiblich, als das Ertönen der Schlusssirene das „41:40“ auf der Anzeigetafel den Sieg der Roßdorferinnen bestätigte. Die Roßdorf/Darmstädter Spielgemeinschaft erfüllte sich ihren Traum und „erkämpfte“ sich nach einem dramatischen Spiel den Titel für die Ewigkeit: „DEUTSCHER U14-MEISTER 2019“.

Citybasket Recklinghausen mag es spannend

Bereits im Halbfinale liebten die Gäste aus dem Ruhrgebiet scheinbar das Drama – im Gegensatz zum Finale hier mit dem besseren Ende für sich. Gegen das RegioTeam Suttgart BASKETBALL AID 7 fuhren die Recklinghäuserinnen ein 51:50 ein. Roßdorf sicherte sich im Vergleich mit dem SC Rist Wedel durch ein 71:44 mühelos das Finalticket. Das Spiel um Bronze endete mit 57:54 zu Gunsten der Stuttgarterinnen.

Halbfinale 1: SKG Roßdorf – SC Rist Wedel  71:44
Halbfinale 2: Citybasket RE – RegioTeam Stuttgart BASKETBALL AID 7  51:50
Platz 3: SC Rist Wedel – RegioTeam Stuttgart BASKETBALL AID 7  54:57
Finale: SKG Roßdorf – Citybasket RE  41:40

Bericht aus Recklinghausen:

Recklinghäuser U14-Mädchen sind Vizemeister

Citybaskets U14-Mädchen sind Deutscher Vizemeister! Nach einem an Spannung kaum zu überbietenden Endrunden-Wochenende in Roßdorf mit großartiger bis spektakulärer Atmosphäre setzten sich die Recklinghäuserinnen im Halbfinale gegen das Regioteam Stuttgart mit 51:50 durch und unterlagen einen Tag später im Endspiel gegen die gastgebenden Roßdorf Torros hauchdünn mit 40:41.

„Es ist bitter, das Finale mit einem Punkt zu verlieren“, lautete das Fazit von Citybasket-Trainerin Lejla Bejtic, die nach zwei anstrengenden Turniertagen nachlassende Kräfte bei ihrer Mannschaft ausmachte. „In der Schlussphase hat uns etwas die Energie gefehlt.“ Allerdings nicht die Moral – denn sowohl im Halbfinale als auch im Endspiel kämpfte sich das Team jeweils nach einem deutlich zweistelligen Rückstand wieder zurück in die Begegnung.

Und wurde zumindest im Halbfinale auch für diese Aufholjagd belohnt. 49:50 zeigte die Spieluhr vier Sekunden vor der Schlusssirene, als Citybasket nach einer Auszeit Einwurf an der Seitenlinie erhielt. Die Spielerinnen setzten dann die taktischen Anweisungen der Coaches perfekt um –  mit zwei Pässen wurde eine freie Postion herausgespielt und gerade noch vor Ablauf der Uhr der  Dreipunktwurf verwandelt: Riesenjubel beim Team und dem mitgereisten Anhang auf der Tribüne: Das Finale der Deutschen Meisterschaft war erreicht – und aufgrund der großartigen Moral und der Steigerung in der zweiten Halbzeit auch durchaus verdient, hatte Stuttgart doch bereits mit 18 Zählern Differenz geführt.

Im Finale vor rund 500 Zuschauern gegen den gastgebenden süddeutschen Meister aus dem Darmstäder Vorort ergaben sich nach zunächst ausgeglichenem ersten Viertel Vorteile für Roßdorf, vor allem weil  Citybasket trotz gut herausgespielter Wurfgelegenheiten ein wenig Pech im Abschluss hatte. Roßdorf, das sich in seinem Halbfinale klar gegen den SC Rist Wedel durchgesetzt hatte, baute seinen Vorprung nun immer weiter aus und schien beim 39:27-Zwischenstand vor dem letzten Viertel auf einen sicheren Start-Ziel-Sieg zuzusteuern. Doch wie  schon im Halbfinale bewiesen die Recklinghäuserinnen eine unglaubliche Moral, gestatteten den „Torros“ acht (!) Minuten lang keinen einzigen Punkt und schienen das Momentum auf ihre Seite zu bekommen, als sie am Ende eines 13:0-Laufes die umjubelte 40:39-Führung herauswarfen.

Leider gelang es danach nicht, trotz weiterer guter Chancen noch einmal entscheidend nachzulegen, so dass Roßdorf ein einziger Korb im letzten Viertel zum Sieg und zum Titelgewinn ausreichte. Obwohl die Enttäuschung über den so hauchdünn verpassten Meistertitel zunächst groß war, konnten sich die Citybasket-Mädchen dann alsbald trotzdem wieder über die Vizemeisterschaft und ihre tolle Leistung freuen, zu der der gesamte Verein gratuliert. Insgesamt kann man mit Recht behaupten, dass die besten beiden deutschen Teams im Finale standen und absolut gleichwertig auf Augenhöhe agierten.

Citybasket präsentierte sich in Roßdorf mit allen Spielerinnen, Coaches, Verantwortlichen und den Unterstützer*innen auf der Tribüne als tolle, familiäre Einheit – ein Wochenende, welches allen Beteiligten sicher lange in Erinnerung bleiben wird.

Deutscher Vizemeister mit Citybaskets U14 wurden: Camelina Steinhoff, Clara Bielefeld, Johanna Bielefeld, Louisa Riehemann, Zümra Kapkac, Amelie Kehrenberg, Adna Halilbasic, Hannah Krenz, Maite Batur und Antonia Köller. Betreut wurde das Team von Lejla Bejtic, Chantal Neuwald, Frank Konstandt.

Der besondere Dank von Mannschaft und Trainerteam geht an Physiotherapeutin Laura Schiermeyer, die an diesem kraftraubenden Wochenende reichlich zu tun hatte.