Erneut Sieg und Niederlage für die beiden deutschen U15-Nationalmannschaften beim „North Sea Basketball Development Cup 2018“ (kurz Nordseecup) in Vejen/Dänemark, dieses Mal aber umgekehrt. Heute ging es für beide Teams gegen die Niederlande. Die U15-Mädchen verloren mit 59:61 nach Verlängerung (22:18, 10:13, 9:10, 11:11, 7:9), die U15-Jungen siegten 71:63 (16:9, 21:13, 16:21, 18:20). Morgen wird der Nordseecup mit den Spielen gegen Dänemark abgeschlossen.

Die niederländischen Mädchen hatten zum Auftakt mit 57:66 gegen Dänemark verloren (Deutschland 64:54 gegen Schweden). Das DBB-Team musste auf Franka Wittenberg verzichten, die in den letzten Sekunden des Schwedenspiels umgeknickt war. Deutschland stand sich zu Beginn etwas selbst im Wege, als man vermeintlich einfache Würfe liegen ließ und mehrmals nicht auf den Ball aufpasste (6:11, 5., Auszeit Deutschland). Es folgte eine gute Phase der Deutschen, die durch Liz Unselt nach schönem Anspiel von Zoe Perlick in Führung gingen (13:12, 7.). Die starke Martha Pietsch (Foto) erhöhte an der Freiwurflinie auf 20:14 (9.), nach dem ersten Viertel hieß es 22:18.

Der Gegner versuchte es häufig aus der Distanz, bei den deutschen Mädchen war offensiv jetzt minutenlang der Wurm drin (24:24, 15., Auszeit Deutschland). Auf dem wilden Linien-Wirrwarr in Vejen entwickelte sich ein ebenso wildes Spiel, in dem die DBB-Mädchen meist knapp vorne lagen, so auch zur Pause (32:31). Im dritten Viertel fielen kaum Punkte. Es kam zu vielen Fehlwürfen und Ballverlusten auf beiden Seiten in einer zerfahrenen Partie, aber es wurde verbissen gekämpft. Die Niederlande kam nach 26 Minuten zum 37:37-Ausgleich, es bahnte sich ein weiterer Krimi an (41:41, 30.).

Deutschland ging durch einen Dreier von Unselt mit 46:41 in Führung (32.). Die Niederlande konterte zum 46:47 (35., Auszeit Deutschland). Zwei Minuten vor dem Ende traf Lilli Frölich zum 50:47, es folgten Punkte von Lisa Driesener: 52:47, 1´41. Der Gegner steckte nicht auf (52:50, 1´07; 52:51, ´42). Zehn Sekunden vor dem Ende gingen die Niederländerinnen an die Freiwurflinie: 52:52. Das DBB-Team hatte den letzten Angriff, war aber nicht mehr erfolgreich: Verlängerung. In der patzte man einige Male in der Defense, hielt aber an der Freiwurflinie den Anschluss (56:56, Frieda Bühner, 43.). Zu viele Rebounds fielen in die Hände des Gegners, der den etwas längeren Atem hatte. Der Dreier von Perlick zum 59:60 (´17) machte noch einmal Hoffnung, aber der Dreier von Driesener in der Schlusssekunde fand sein Ziel nicht mehr.

„Das war ein echtes Drama. Beide Teams hatten das gleiche Niveau. Unsere Wurfquote war letztlich einfach zu schwach. Mit 23 Prozent aus dem Feld und elf Prozent Dreierquote kann man kaum ein Spiel gewinnen. Wir haben viel zu viele leichte Würfe liegen gelassen. Aber diese Fehler werden die Spielerinnen nie vergessen und sie so nicht mehr machen. Es sind gute Teams hier, es ist eine gute Erfahrung und wir gehen morgen mit voller Motivation in das Spiel gegen Dänemark. Auch dann wird Franka nicht mitspielen können, da gehen wir kein Risiko ein“, sagte die Bundestrainerin.

Für die deutsche U15w spielten:
Martha Pietsch (TuS Lichterfelde, 16), Liz Unselt (BSV Wulfen, 6), Zoe Perlick (TSV Hagen 1860, 6), Frieda Bühner (BBC Osnabrück, 7), Lilly Driesener (TuS Lichterfelde, 8), Lina Vogt (TG Würzburg), Lea Enstipp (VfL Astrostars Bochum), Olivia Borsutzki (TS Jahn München, 5), Paula Wenemoser (TG Würzburg, 4), Nele Trommer (TV Bitburg 1911/SG Royals Südwest, 2), Lilli Frölich (Chemcats Chemnitz, 5).

Spieltermin U15w (dt. Zeit)
So., 12. August 2018, 14.30 Uhr: Deutschland – Dänemark

 

Offenbar voll motiviert nahmen die DBB-Jungen ihre Partie in Angriff. Die Körpersprache stimmte, das Ergebnis anfangs auch (8:4, 6.). Man attackierte konsequent den gegnerischen Korb und stand defensiv sehr stabil gegen die Niederlande, die im ersten Spiel mit 83:81 gegen Dänemark die Oberhand behalten hatte (Deutschland 66:69 gegen Schweden). Fynn Fischer (Foto) machte das 12:5 (8.), man hätte sich vorne allerdings noch deutlich häufiger belohnen können. Amir Dorn brachte sein Team dann mit 21:9 in Front, Auszeit Niederlande (12.). Das DBB-Team war die eindeutig dominierende Formation, hatte in allen Bereichen Vorteile (29:13, 15., Peter Hemschemeier). Defensiv wurde man bis zur Pause nachlässiger, der klare Vorsprung blieb aber (37:22).

Die DBB-Auswahl blieb auch im dritten Viertel weitgehend souverän. Zwar funktionierte in der Offense nun wirklich nicht alles, aber die Defense war stark genug, um ein niederländisches Comeback zu verhindern (42:26, 25.). Doch man hatte als Beobachter ständig die Partie vom Vortag im Hinterkopf, als Deutschland in den letzten fünf Minuten einen Zwölf-Punkte-Vorsprung gegen Schweden hergeschenkt hatte. Das 53:43 nach drei Vierteln musste also eine Warnung sein. Fischer, Jacob Patrick und Hemschemeier sorgten für Beruhigung (62:45, 33.), dieses Mal schien es keine böse Überraschung mehr zu geben. Nach Hemschemeiers Punkten zum 65:45 waren dann fünf Minuten vor dem Ende die letzten Zweifel beseitigt, auch wenn man dem Gegner zum Ärger des Bundestrainers noch eine deutliche Resultatsverbesserung gestattete.

„Das war ein deutlicher Schritt nach vorne. Besonders unsere Defense war individuell und als Team sehr gut. Die Wermutstropfen waren heute die nachlassende Spannung am Ende gegen die niederländische Zonenverteidigung und die erneut schwache Dreierquote. Da zeigen unsere Werfer bisher noch nicht das, was sie in Deutschland Woche für Woche bringen. Es ist im Turnier noch alles möglich, aber es geht ja in erster Linie darum, den Spielern wichtige internationale Erfahrung zu geben“, meinte Kay Blümel.

Für die deutsche U15m spielten:
Jonas März (FC Bayern München/SB DJK Rosenheim, 9), Peter Hemschemeier (Paderborn Baskets, 8), Jacob Patrick (BSG Ludwigsburg, 6), Amir Dorn (Eintracht Frankfur, 10), Alexander Rib (BBU 01 Ulm, 4), Michael Rataj (TSV Schwaben Augsburg), Fynn Fischer (TuS Lichterfelde, 11), Tjark Lademacher (BG Harburg Hittfeld), Paul Minjoth (RheinStars Köln, 6), Max Schell (UBC Münster, 8), Vincent Dubbeldam (BBC Rendsburg/ALBA BERLIN, 5), Johann Walter (Science City Jena, 4).

Spieltermin U15m (dt. Zeit)
So., 12. August 2018, 12.40 Uhr: Deutschland – Dänemark

Stats sind nach den Spielen über www.basket.dk verfügbar, ein Live-Stream läuft kostenpflichtig unter http://zibrasport.dk/basketball/live/ .