Heute Nacht wird es für U20-Nationalspieler Gavin Schilling und seine Michigan Spartans ernst. Im Final Four der NCAA treffen sie auf das Team der Duke Blue Devils. Es geht für die Spartans um nichts weniger als den Einzug ins Finale, um den Kampf um den Titel! Schilling könnte, nach Niels Giffey im Vorjahr, der nächste Deutsche sein Collegsieger werden. Ein paar Stunden vor dem wichtigsten Spiel der Saison sprachen wir mit Gavin Schilling über die March Madness, seinen Aufstieg im Team von Headcoach Tom Izzo, seine Erwartungen und seine ganz persönliche Entwicklung.

Vor ein paar Wochen war es noch nicht sicher, dass ihr überhaupt an der March Madness teilnehmen würdet. Jetzt steht ihr im Final Four – was ist in der Mannschaft passiert? Wann hat es klick gemacht? Was hat sich geändert?

Die laufende Saison in der Big10 Conference haben wir mit 12-6 Siegen auf Rang 3 und somit mit der gleichen Platzierung wie im vergangenen Jahr abgeschlossen. Und im Big10 Tournament mussten wir uns in einem dramatischen Finale erst in Overtime gegen Wisconsin geschlagen geben. Vielleicht haben wir einige Spiele nicht so souverän wie in der vergangenen Saison absolviert; insgesamt haben wir 5 Spiele in Overtime, eines davon in Double-Overtime, verloren. Doch wir haben immer an uns geglaubt. Und im Final Four gibt es vier Favoriten – wir sind einer davon!

Hierzulande ist es nicht immer ganz einfach, eure Spiele zu sehen. Beschreib uns doch kurz, was eure Mannschaft auszeichnet und welchen Basketball Coach Izzo euch spielen lässt!

Nach den Abgängen unserer Key Player Key Playern Gary Harris, Keith Appling und Adreian Payne haben wir in dieser Saison innerhalb des Teams sehr gut zusammengefunden. Neben unseren starken Seniors Travis Trice und Branden Dawson, sowie Junior Denzel Valentine ist die mannschaftliche Geschlossenheit unsere große Stärke. Und gemäß dem Credo von Coach Izzo: „Defense does win championships” können wir nach durchwachsenem Saisonverlauf rechtzeitig zur March Madness unsere Leistungsstärke im Team ausspielen.

Im vergangenen Jahr hast du den verrückten März auf der Bank verbracht, jetzt stehst du in der Starting 5. Wie siehst du selbst deine Entwicklung? Stärken/Schwächen

In meinem ersten Jahr erhielt ich in 37 von 38 Spielen Einsatzzeit und kam als Freshman auf durchschnittlich 6.4 Minuten Spielzeit. In der laufenden Saison stehe ich seit dem 7. Spiel in der Starting Five und komme auf durchschnittlich 17.0 Minuten Spielzeit. Die Zeit bei den Spartans ist für mich in allen Belangen lehrreich, auf und ausserhalb des Courts. Meine Entwicklungsfelder sehe ich in der kontinuierlichen Verbesserung von: Ballhandling, Bewegungsabläufen, Wurftechnik, und meiner Freiwurfquote.

Ihr seid das einzige verbliebene Team, das nicht an Nr.1 gesetzt ist. Mit welcher Einstellung geht ihr an die Sache ran?

Sobald wir den Court betreten, wollen wir jedes Spiel gewinnen, unabhängig von irgendwelchen statistischen Rankings und gegen wen wir spielen.

Es gibt Parallelen zum letzten Jahr. Da hat UConn als #7 das Turnier gewonnen. Und sie hatten einen Deutschen in der Starting 5. Das ist doch ein gutes Zeichen, oder?

Der einzige Trost im letzten Jahr war, dass wir mit dem Ausscheiden gegen UConn im Elite Eight gegen den späteren NCAA Champion ausgeschieden sind. Auch in diesem Jahr zeigte der Verlauf der March Madness, dass alles möglich ist. Einige Favoriten sind bereits früh ausgeschieden und wir stehen in diesem Jahr im Final Four. Jetzt ist alles möglich.

 

Anmerkung: In Michigan gibt es ein Sprichwort: Januar, Februar, Izzo, März, April…! Man darf gespannt sein, ob dies auch in diesem Jahr zutrifft. Der DBB drückt seinem Nationalspieler die Daumen!